Monatsarchiv: Oktober 2008

Zur Lüge um die sinkende Arbeitslosigkeit meint KLAUSENS

klau|s|ens, man sieht dich im zorn.

wieder diese zahlen!

welche?

aus nürnberg: arbeitslosigkeit unter 3 millionen!

dann freue dich doch!

kann ich aber nicht!

wieso?

… weil doch alles nur lug und betrug ist.

du zweifelst die statistik an!

das ja sowieso: die frage ist immer, wer in der statistik auftaucht.

aha.

aber das thema hatten wir schon, mir geht es um den begriff von arbeit und arbeitslos.

wieso?

ich kann den lohn senken, die leute ausgliedern, dazu eine andere firma gründen, wo sie dann wieder arbeiten, aber zu deutlich gesenktem lohn.

ja, und?

diese leute sind dann nicht arbeitslos, verdienen aber bedeutend weniger.

so hat es die TELEKOM gemacht.

und andere auch: ausgliedern, umwidmen, umwandeln, tarifverträge umgehen, trickreich sein und „arbeit schaffen“.

arbeit und arbeit ist nicht gleich? auch nicht arbeitsplatz und arbeitsplatz?

genau!

ich könnte deinen job nehmen und ihn teilen.

meinen job teilen?

aber ja.

und was hättest du?

ich hätte dann zwei jobs.

ja, ja, ich habe dann also zwei stellen statt einer. ich hätte also die zahl der stellen verdoppelt. zaubertrick!

aber …

… aber? – jede stelle hat nur noch die halbe stundenzahl.

du meinst also, dass 3 millionen arbeitslose vielleicht weniger sind, als vier – aber dennoch könnte es eine verelendung der menschen bedeuten.

genauso. vergesse nicht die kurzarbeiter, die in der statistik auch nicht vorkommen.

und?

… und vergesse auch nicht alle die menschen, die so wenig verdienen, dass sie per hartz IV aufgestockt werden.

und die leiharbeiter!

genau, das ist ja auch eine gruppe der verelendung.

was heißt das?

es heißt, dass arbeit und arbeit nicht dasselbe sind.

was heißt das noch?

ich kann die arbeitslosigkeit formal senken, und zugleich die lage der menschen deutlich verschlechtern.

genial!

sicher: und die politiker laufen jetzt durch die talkshows und sagen stolz: „wir haben die arbeitslosigkeit gesenkt!“

dabei sind es alles nur statistische fakten, und die realität ist gar nicht so.

ja, das ist unbedingt festzuhalten. und daher kommt mein zorn.

was erwartest du?

ich erwarte eine arbeitslosenstatistik, in der die zahl der arbeitstunden pro arbeitsplatz auftaucht, und die lohnhöhe pro stunde. pro arbeitsplatz. alles genau aufgegliedert.

alles andere wäre lüge?

wieso wäre? wir bekommen monat für monat arbeitslosenzahlen – und jeder orientiert sich an der reinen zahl, die so viel verhüllt.

und niemand am inhalt der zahl.

sehr wenige! die arbeitslosigkeit als solche ist überhaupt kein maßstab für die lage der einfachen leute.

was forderst du?

änderungen, immer wieder änderungen.

und dann?

dann werde ich sofort meine und deine stelle als ein schriftsteller und künstler zusammenführen, zu einer stelle, zu einer person. damit endlich die wahrheit wieder einzug hält, in unsere welt.

aber wer bezahlt bislang unseren lohn?

die angst! es heißt doch: „lohn der angst“!

wie war das eigentlich mit der autobahn? ende der zwanziger jahre? dreißiger jahre? arbeitdienst? zwangsarbeit?

ist eva herman denn immer noch arbeitslos? war sie es jemals?

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KLAUSENS (ver)mischt

was soll deine collage?

ich versuchte, den sieg von anand in der schach-wm, den weltspartag und den letzten tag des flughafens tempelhof zusammenzubringen.

abgesehen vom sinn des ganzen (weiß man bei dir ja nie) … du machtest einen entscheidenden fehler.

welchen?

die schach-wm wurde gestern beendet, aber weltspartag und der abschiedsflug temeplhof (berlin) sind heute.

nichts klappt richtig! verdammt!

zu den ausgewählten einzelmotiven will ich mich jetzt nicht noch extra äußern. – und zur qualität der arbeit erst recht nicht.

und zum untergang des abendlandes im spiegel seiner unwichtigsten literaten? auch nicht?

hast du denn heute etwas an oder bei deinem sarkasmus gespart? … na also!

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Nochmals zur Moschee Marxloh schreibt KLAUSENS

klau|s|ens, gibt es zu diesem thema noch etwas zu sagen?

oh ja, unendlich.

dann tue es.

ich will mich nur zu der frage äußern, ob wir moscheen brauchen oder nicht.

du meinst, weil ralph giordano warnte?

eben. es sind ja auch andere, die angst haben. sorge.

brauchen wir neue moscheen?

aber ja, denn anders sind die moscheen ja auch da, nur klein, kaum sichtbar, unbekannt – in den hinterhöfen. versteckt.

du meinst, es wird endlich sichtbar, was ja sowieso da ist, wenn man die großen moscheen zulässt?

ja, genau das.

und?

es wird zu problemen kommen, weil ja unsere kirchen in deutschland eher auf dem rückzug sind, und dann kommen die muslime und scheinen kraftvoll, stark und lebendig.

das gibt dann probleme?

ja, das ist zu befürchten. rückzug gegen aufzug. konkurrenzen, ängste, minderwertigkeitsgefühle, alles das.

gibt es keine lösung?

es gibt keine überzeugende: keine moscheen zu bauen (bzw. den bau nicht zuzulassen) würde zur desintegration unserer (ehemals ausländischen, heute oft ja inländischen) mitbürger führen.

aber?

moscheen zu bauen, bringt auch probleme, weil hier sofort abwehrreaktionen erweckt werden.

dann sind beide wege mit schwierigkeiten gepflastert?

leider ja. und vielreligionsstaaten sind ja immer anfällig.

inwiefern?

sie können jahre und jahrzehnte sehr gut funktionieren …

und dann?

… dann kann aber ganz schnell aus diesem gemisch ein bürgerkrieg herbeigezaubert werden, unruhen, progrome, alles das.

du denkst z.b. an bosnien?

unter anderem, es gibt viele beispiele in der geschichte, wo alles wunderbar funktionierte, und kaum, wenn sich die konstanten ändern, dann schlägt alles um.

du hast also prinzipiell bedenken bei vielen religionen und kulturen?

ja – das geht nur, wenn man kluge, weise und gemäßigte politiker hat.

die haben wir doch!

viele! – aber bedenke, wie dieser herr roland koch in miesester weise die anti-ausländerkarte zog … nur um die wahl zu gewinnen, in hessen.

aber er hat doch verloren!

ja, aber dennoch: 4 jahre zuvor hatte er damit noch gewonnen. mit rassismus, wenn du so willst.

und rüttgers?

der hatte doch mal die unsägliche kampagne mit „kinder statt inder“ … oder so ähnlich … begonnen. auch, um wahlen zu beginnen.

der tolerante rüttgers? der zog auch die anti-ausländerkarte?

das sage ich doch: alles kann schnell umkippen. und man kann ja niemandem trauen. wenn es um die eigene haut geht, werden alle prinzipien verraten.

das alles stimmt dich bedenklich?

aber ja. – dennoch: ich habe marxloh miterlebt. das war toll und ein positives signal.

und die moschee in ehrenfeld?

das ist es ja! da läuft es weniger gut, u.a. auch weil bestimmte kreise der CDU zuviel ängste haben beziehungsweise schüren. (von PRO KÖLN können wir nur schweigen. widerlich!)

also doch keine moscheen?

doch! denn die alternative wäre noch schlimmer, das würde die gräben vertiefen und radikalität begünstigen.

also doch moscheen.

ja.

und giordano?

… sollte unbedingt von der DITIB immer wieder eingeladen werden. (DITIB ist übersetzt TÜRKISCH-ISLAMISCHE UNION DER ANSTALT FÜR RELGIONEN e.V.)

du meinst, diese türkisch-staatliche oder staatsnahe organisation, unter derem mantel die türkischen moscheen in deutschland stehen? zumindest ein ansehlicher anteil?

ja – aber komm, wir müssen noch unsere gedichte ins netz setzen.

wo denn?

na hier:
http://www.klausens.com/neue_moschee_ged…

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Einweihung der Moschee in Duisburg-Marxloh mit KLAUSENS

hey, klau|s|ens, du warst dabei?

natürlich! künstler und dichter sollten sich immer für die verständigung zwischen den kulturen und religionen einsetzen.

war es schön?

die neue moschee ist wirklich wunderschön, besonders von innen. diese formen und farben, das licht, die muster. die reflektionen. eine betörende raumwahrnehmung. herrlich. wunderschön.

man spürt etwas göttliches?

wenn gott für schönheit steht, dann ist es genau so!

du hast gebetet?

ich habe mich dem muslmischen gottesdienst (mittagsgebet, noch vor der zeremonie) als gast angeschlossen. auch das ist immer wieder ein besonderes erlebnis.

aber bist du selber nicht atheist?

man darf das alles nicht so eng sehen. ich glaube an keinen gott im traditionellen sinne, habe aber einen sinn für das göttliche, was den dingen dieser erde und diesem kosmos innewohnt. deshalb kann ich auch mit allen religionen gut zusammenleben.

du bist also atheist und pantheist in einer person?

so könnte man es sagen – aber wir sind als zweitklausens und klau|s|ens ja gar nicht eine person! – oder doch?

wie war die atmosphäre?

es war alles sehr nett und freundlich, ein positiver tag, ein positives erlebnis. lächelnde gesichter. – die menschen waren so nett! – und viele türken wohnen um die moschee, auch einige in reihenhäusern. man hatte schon optisch den eindruck, dass diese menschen mehr in deutschland zuhause sind, als in ihrer türkischen heimat.

wie fandest du die reden?

reden sind oft lang und zäh, aber sie gehören offenbar zum ritus der einweihungskulturen dazu, weil ja muslime und die christen (evangelisch) und die christen (katholisch) und die juden alle ihre monotheistische verbundenheit angesichts dieses moschee-projektes ausdrücken wollten.

du hättest dir auch andere religionen erhofft?

ja, für mich sind auch die religionen, die viele götter/gottheiten anbeten, kein problem.

welche rede war am zähesten?

die vom bischof aus essen, katholisch.

welche rede war am inhaltsreichsten?

die von herrn rüttgers. er eröffnete erstmals eine moschee, so sagte er. und man hatte den eindruck, er wollte deshalb hier pflöcke setzen, die sich dann auch wiederum auf die strahlkraft seiner ministerpräsidentschaft auswirken sollen.

du hast aber darüber nachgedacht.

oh ja: wir brauchen ein miteinander, wir brauchen moscheen, die nicht in hinterhöfen sind, (RÜTTGERS: „Wir brauchen mehr Moscheen in diesem Land, nicht auf den Hinterhöfen, sondern sichtbar.“), aber auch die gemeinschaft. das fremde muss sich annähern und verbünden, denke ich. sich befruchten. im dialog. im streitbaren dialog.

ist das die große angst? keine gemeinschaft von muslimen und christen und nichtreligiösen?

ja, wenn die eingewanderten leute z.b. kein deutsch sprechen (auch ein thema von rüttgers), wird es schon schwer, mit dem integrieren. (schön wäre es, wenn auch die deutschen türkisch sprächen. aber die einwanderer sind immer deutlich mehr im zugzwang. — aber die deutschen in antalya: die müssen alle türkisch lernen! das wünsche ich, klausens! über die rede von rüttgers hinaus).

rüttgers sprach also ängste an?

er sprach davon, dass er sich bei vielem auch unsicher sei. so etwas hört man von politikern selten – die ganze rede war doch sehr ungewöhnlich, für einen politiker. und ich frage mich immer, welcher redenschreiber dahintersteckt. ich muss aber sagen (was ich bei politikern selten mache): für diese rede muss man ein kompliment aussprechen.

war die rede nur gut?

so habe ich es nicht gemeint. rüttgers und ich sind bestimmt sehr oft keine meinungsgefährten. ich lege mit bezug auf die rede wert auf das „inhaltsreiche“ dieser rede. man kann nun darüber nachdenken. es waren keine hohlen formeln, sondern in wenigen minuten gute und wichtige ansätze zum diskurs.

er regte sich auch über das ewige gotteslästern auf, offenbar auf die comedy-szene anspielend. oder?

dazu hat er ein recht — aber das fand ich in seiner rede übertrieben. vielleicht hatte er auch mehr karikaturen aus dänemark und anderswo im hinterkopf. – religionen brauchen witz und selbstironie, und die ungläubigen dürfen nie den respekt vor dem glauben anderer verlieren. beides gilt.

du bist wie ein botschafter von toleranz.

und demut! – zugleich aber keine naivität. kein glorifizieren des multikulturellen. nach den geschehnissen in den niederlanden (mord an theo van gogh) sind wir alle doch etwas klüger geworden. bisweilen schlägt aber das pendel nun zu sehr in die nicht-toleranzschiene um. bisweilen ja auch hass. rechte kräfte fahren auf einer anti-muslim-schiene. so etwas finde ich natürlich abscheulich.

waren denn gestern deutsche da?

gestern? ja, ja, aber es hätten gerne viel mehr sein können.

so siehst du also diese moschee positiv?

es scheint so, dass alle beteiligten sich gesagt haben, diese moschee soll nicht der separation dienen, sondern genau dem umgekehrten. und das scheint mir sehr wichtig.

du hast angst vor sub-gesellschaften? sub-kulturen?

es gibt überall in deutschland sub-gesellschaften. biker, camper, hardrocker, tattoobegeisterte, fußballfans, opelfahrer … alles subgesellschaften. wenn diese aber den anschluss an die hauptgesellschaft verlieren, dann haben wir viele „staatsgebiete“ in einem, und dann sind die gefürchteten „clashs“ der kulturen und religionen (die ja auch teil der kulturen sind!) nicht zu vermeiden.

du hast also keine rosarote brille?

nein, die haben wir alle wohl verloren. aber duisburg-marxloh ist wirklich ein positives signal, zumindest für die, die auch dorthin gefahren sind.

hast du gedichte geschrieben?

aber ja, LIVE-gedichte, um diesen historischen moment zu markieren.

eines?

O.K., eines:

DOPPELDEUTLICHKEIT

Sprache ist
Der Schlüssel
Zur Zukunft
Die nur aus
Einem Schloss
Bestehen kann

Copyright Klau|s|ens in allen Schreibweisen und -waisen, u.a. als Klausens oder Klau/s/ens oder Klau-s-ens, LIVE geschrieben, am 26.10.2008, feierliche Eröffnung der Moschee, im Festzelt neben der Moschee, Duisburg, Marxloh, bei der Rede von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. Dieses Gedicht ist ein Zitatgedicht. Zu den Zitatgedichten siehe: http://www.klausens.com/zitatgedichte.ht…

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Abtauchmöglichkeit für gescheiterte Finanzjongleure von KLAUSENS

du, klau|s|ens, die sollen abtauchen?

einige müssen!

… weil die viel geld in den sand gesetzt haben?

ja, ja, entweder ihr eigenes … oder fremdes.

aber viele bleiben auch.

gewiss, es gibt bankmanager, die sich halten, trotz verlusten – aber die welt ist ja ungerecht. wenn wir uns aufregen, ist das zwar schön …

… aber gerechter wird sie kaum.

eben! wir wollen sie gerechter, die welt, aber es bleibt immer ein „kaum“.

und nun?

nun möchte ich nachweisen, dass auch künstler human sein können.

wie soll das gehen?

ich biete den gescheiterten finanzjongleuren aller welt zuflucht.

wie?

ich biete in meinem blog(g) zugang zum untergrund.

was ist die idee?

wie der name schon sagt: zugang zum untergrund.

wie soll das gehen?

siehst du es nicht? ich biete in meinem blog(g) einen zugang zur u-bahn. das „U“ steht bekanntlich für untergrund bzw. underground. – schau doch mal unten!

was ist so besonders?

dieser zugang kann weltweit und überall benutzt werden. man braucht nur zugang zum internet.

internetanschluss? den werden gescheiterte finanzjongleure hoffentlich noch haben und bezahlen können. zur not gehen sie ins internet-café.

das sehe ich auch. etwas eng wird es für die, die bereits verhaftet wurden, was aber (die welt ist ja ungerecht!) nur eine absolute minderheit sein dürfte.

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Zum (r)aus von Elke Heidenreich dichtet KLAUSENS

klau|s|ens, sie muss gehen!

das ist schade, aber es war zu erwarten.

du stehst hinter diesem öden und bürokratischen mann des apparates? hinter diesem schächter?

wolltest du schlächter sagen?

nein, ich wollte nicht die rolle von der heidenreich andersartig hier nachspielen.

da siehst du es: die heidenreich ist mutig, aber sie schießt oft übers ziel hinaus.

hast du ihren beitrag in der F.A.Z. gelesen?

aber ja, zugleich dachte ich: was will sie?

wieso?

sie lobt reich-ranicki, der sich ja selber jahrelang wie ein pfau im fernsehen generierte und gerierte.

hat reich-ranicki nicht viel fürs fernsehen getan?

ja, ja, aber doch mehr im bereich schauspiel. das „literarische quartett“ war ein schauspiel und befriedigte die leute, die noch nie ein literaturseminar an einer uni besucht hatten.

sie haben literatur trivialisiert?

kann man sagen, ja, ja. aber das finde ich nicht schlimm.

nein?

nein, ich finde es nur schlimm, wenn man die eigenen trivialisierungen vergisst.

was hat das mit heidenreich zu tun?

die hat doch reich-ranicki im überschwang verteidigt, als sei der ein hort des wahren und guten.

ist er nicht?

nein, oft nicht. denn er ist hundsnormal eitel. er kritisierte das fernsehen, aber er hat es selber mit trivialisiert.

dann wärest du da mit grass einig?

ja, hier hat auch günter grass endlich mal recht. ich schrieb meines aber schon vor grass. siehe hier: klau|s|ens und reich-ranicki und der eklatismus.

ja, ja, aber was ist mit der heidenreich?

die ist über das ziel hinaus. die war so erregt von allem und konnte sich nicht mehr halten. das haben wir bei ihr ja schon oft erlebt.

du meinst, alles ist eine spur zu übertrieben?

ja, das ist bei uns bisweilen auch so – deshalb müssen wir großmütig sein.

aber es nervt!

eben. es nevt. heidenreich ist immer am „flimmern“, wie ich es nennen will. bei ihr kann immer da und dort etwas „ausbrechen“.

dieses vulkanische!

so vielleicht – es macht das leben mit ihr anstrengend, während das volkstümliche und egalierende bei ihr angenehm ist.

sie schützt die kleinen leute.

sehr oft, ja. – und eitel ist sie aber auch!

aha.

du verstehst, wie die welt funktioniert.

aber ja doch: seit ich deinen beiträgen lausche … oder diese lese.

die heidenreich hat dann über das ziel hinaus geschossen (obwohl sie wahrscheinlich pazifistin sich nennen würde) – und das ZDF praktisch gebeten, sie „rauszuschmeißen“.

und nun ist es passiert.

genau das: und das bürokratische von einem herrn schächter (et al.) hat über das vulkanische einer heidenreich gesiegt.

wie so oft!

genau! die leute, die sich immer opportunistisch bedeckt halten, und nie zuviel sagen …

… die sind meistens die sieger.

das würde ich so sagen.

und der reich-ranicki und die heidenreich?

sie hat ihn zu sehr gelobt. und seine fernsehkritik war ja eher eine (spontane) kritik an diesem konkreten abend der fernsehpreisverleihung. – da wollte sie dann nachlegen.

man kann sagen: ja. sie schrieb dann in der F.A.Z., weil sie dachte, warum muss dieser alte mann plötzlich so sorglos gegen das fernsehen anstinken. warum tat ich es nicht?

aber dann sie tat sie eben auch. zweiter schuss. – aber auch ihr schuss traf ins volle.

und gottschalk?

tja, den hat sie angegriffen, über gebühr, obwohl sie ihn doch schon für ihre nächste sendung eingeladen hatte.

auch das verstehen wir nicht.

wir verstehen alles, aber manches nicht ganz. vielleicht hatte man ihr ja auch gottschalk als gast für LESEN! aufgedrückt. und deshalb …

LESEN! ist schon geschichte, die sendung gibt es ab sofort nicht mehr.

das stimmt. schade. und doch verständlich. logisch – sagen wir es so.

was konntest du noch tun?

ich konnte noch ein gedicht ins ZDF-forum schreiben:
http://lesen.zdf.de/ZDFforum/foren/sendu…

AUFRECHTE MAULÄFFINNEN —

Sie redet immer wieder schnell —
Auch wohl mal furchtbar unbedacht —
Und will ja meist nur Gutes bisweilen —
Jedoch auf Kosten ruhigen Blutes —
Tut es uns allen weh sie so zu seh’n —
Elke musste hier allwegen ihrer —
Groß-Maulaffen forto geh’n —
Hinweg von medialer Welt in —
Der sie sich wie auch R.R. —
Doch polternd gerne da gefällt
Bis hin zum Ausschluss (FUCKING HELL!) —
Hab‘ ich jetz auch was Schlecht’s gesagt? —
Bin raus? – Das ging jetzt aber viel zu schnell! —

mehr nicht?

du vergisst, dass wir elke heidenreich schon mit unserer kunst des live-dichtens beehrt haben.

wann?

es war die aufzeichnung der sendung vom 27. juni 2008 (ausstrahlung am 4.7.2008) : „Klau|s|ens und Elke Heidenreich und LESEN! und Götz Alsmann“. http://www.klausens.com/klausens_und_elk…

und wann werden WIR endlich für alles das entlassen? rausgewurfen? entsorgt?

du möchtest so ruhm erwerben? – zuerst, zweitklausens, würde ich dich abschaffen. danach würde man weitersehen.

du könntest doch die neue sendung „weitersehen!!!“ moderieren!

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Zur BayernLB und zum Bankenfallsturz und zu Hartz-4 sagt KLAUSENS etwas

klau|s|ens, willst du dich nun wieder in zahlen suhlen?

wie kommst du darauf?

ich lese, es geht um bankenfall und bankensturz und bankenfallsturz.

aber ja doch – das wissen doch alle!

eben! weshalb musst du nun auch noch darüber schreiben?

es gibt themen, dazu wollen alle und jeder schreiben.

aber sie müssen dann auch etwas beizutragen haben. was wäre deines?

ich möchte etwas beitragen, was man hier und da nur hört, aber noch nicht laut genug.

zuerst: wie hoch ist denn das minus der bayrischen landesbank?

heute morgen hörte ich was von 6,4 milliarden, und es kann noch mehr und noch mehr werden.

so, der staat steht jetzt dafür ein – und nun?

nun will ich nur darauf hinweisen, dass die hartz-IV-empfänger überall und allhier schikaniert werden, bis aufs blut.

woher weißt du das?

ich kenne leute, die …

ach so!

… und ich verfolge die medien.

nun ja.

also: es geht um diesen und jenen EURO, un da kennt der staat (oder die ARGE) keinerlei spaß, bei keinerlei hartz-IV-empfänger.

und weiter?

… und bei den (und für die banken) werden milliarden erzaubert und verzaubert und hingezaubert.

du willst also auf diese schreiende ungerechtigkeit hinweisen.

ja, das will ich. „AAAAAAAAAAAHHHHHHHHHH!!!!!“

schön , du hast geschrien – und nun?

was nun?

du denkst doch nicht im ernst, dass diese schreiende ungerechtigkeit irgendjemanden ernsthaft interessiert.

nein?

nein.

bin ich naiv?

aber ja doch. aber ich rechne mal: 1000 € pro monat (was noch zu wenig wäre) sind 12.000 € im jahr, 10 menschen sind 120.000€ im jahr. 100 menschen sind 1.200.000 € im jahr. 1000 menschen sind 12.000.000 € im jahr. 10000 menschen sind 120.000.000 € im jahr. und 100.000 menschen sind 1.200.000.000 € im jahr.

aha: mit 1.2. millarde euro könntest du 100.000 menschen ein jahr lang monatlich so bezahlen, dass sie gerade über die runden kommen. — und was hast du künstlerisch dazu gemacht?

ich habe einen rotstift gescannt, weil er das klassische symbol fürs einsparen ist.

auch ein protest?

aber ja: ich protestiere als künstler, dass hartz-IV-empfänger und -empfängerinnen schikaniert werden … bis aufs blut, während für die banken und deren manager alles geld der welt vorhanden ist.

du meinst, 1 € versusu 1.000.000.000 €? saus gegen braus?

so ungefähr.

und das soll die welt verändern?

ich dachte.

und warum?

weil doch die rote farbe des rotstiftes zugleich auch das blut der armen leute symbolisiert.

und du meinst, wenn herr seehofer, der designierte ministerpräsident von bayern, das hier liest, dann …

… bekommen wir vielleicht auch mal schnell eine milliarde. der kunst würde es bestimmt nutzen!

und welche kunst würdest du dann machen?

natürlich nur: ARGE KUNST!

und wie viel geld bekommst du von der firma STAEDTLER für die gut platzierte schleichwerbung?

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Zu „verlorenen“ Menschenleben in Afghanistan schreibt KLAUSENS

klau|s|ens, wieder zwei tote deutsche soldaten in afghanistan.

und die toten afghanischen kinder? – deutschland führt krieg. das wissen wir. und wir wissen, dass die rot-grüne koalition deutschland dorthin führte.

das hört sich aber alles anders an, im fernsehen. in den medien.

so? wie denn?

gestern hörte ich, dass das bataillon in zweibrücken zwei soldaten „verloren“ habe.

verloren?

ja, einfach so, husch: so wie man sein portemonnaie verliert.

verloren?

ja, so wie man sein leben verliert! wie eine feder im wind! oder was verliert man wie und wo?

halt, halt! „leben verlieren“ meint ja auch so etwas, als wäre das leben wie ein cent-stück.

bisweilen scheint es so: man passt nicht auf, und hupps: schon ist es weg. – das leben ist flüchtig. man kann es also sehr schnell und leicht verlieren.

und das gilt immer und überall?

da bin ich mir unsicher. in afghanistan werden die leben nicht „verloren“, sondern bewusst riskiert.

eben. darüber kann keine sprache der welt hinwegtäuschen.

sie haben zwei kameraden „verloren“.

auch das sagt man?

es ist unsere sprache des todes: verlieren. verlor, verloren.

ich habe mein herz in heidelberg verloren.

es ist eine seltsame mentalität, die sich in allem verbirgt.

eigentlich ist es die schönfärberei des todes, dieses „verlieren“.

als ob man eine plombe im zahn verliert.

… so hohl kann das leben sein. – ich schrieb:

KRIEGSVERLOREN

Als man der Kompanie sagte,
Man habe einen Kameraden
Verloren, schaute Gefreiter
Tod in seinem Sturmgepäck
Nach dem kaum Fehlenden.

Copyright Klau|s|ens, in allen Schreibweisen und -waisen, 22.10.2008, Mittwoch, Königswinter-Oberdollendorf, den Gefallenen = Gefällten in Afghanistan und anderswo gewidmet.

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Die Buchmesse wird von KLAUSENS mit Buchmarktgedicht beendet

du, klau|s|ens, der spaß ist vorbei.

du meinst, der stress!

von mir aus – wir waren ja gar nicht da.

wieso eigentlich?

wieso? ja, ja, wieso? – und das bei der krise der wirtschaft uns des finanzmarktes. das geht doch nicht!

ich erkläre es dir mit einem gedicht:

BUCHMARKT
– Bestwarengedicht –

Die Ware kenne ein ureig’nes Wesen
Wo jedes dicke Buch gut eigne sich
Doch allerbestens zum Verkauf

In uns’rer Licht-Kultur des Westens
Reget sich wo’s so oft bleibet ungelesen
Dann niemand nachher drüber auf

Copyright Klau|s|ens in allen Schraibwaisen und Schreibweisen, als Klausens oder Klau%s%ens oder Klau€s€ens, 20.10.2008, Montag, Königswinter-Oberdollendorf

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Anselm Kiefer und der Friedenspreis des Buchhandels und KLAUSENS-

klau|s|ens, du hast dir gerade den friedenspreis angehört?

seit wann kann man einen preis anhören?

seitdem wir literaten sind – hast du keine phantasie für nichts?

doch. du sprichst von anselm kiefer. soeben. frankfurt. paulskirche. ARD.

anselm kiefer, der bekam den preis.

willst du etwas sagen?

ich denke, kiefer ist kein begnadeter redner.

das stimmt. werner spies hat ihn und alles eingeordnet, er selber – kiefer – wirkte etwas hilflos.

er gilt als mann des entzugs.

er entzieht sich der öffentlichkeit, gewiss. und er sprach davon, er habe als kind keinen fernseher und nichts gehabt.

er hatte nur die zeit? nur die idee von zeit?

offenbar auch das radio – und dann texte, von der bachmann, von celan, von hölderlin – solche texte eben.

man weiß etwas über den charakter der menschen, wenn man weiß, an welche autoren sie sich klammern.

aber was sagt das?

alles sagt nichts. wenn du es so willst, darf man über nichts mehr sprechen.

was denkt du zum friedenspreis?

„Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat den deutschen Künstler Anselm Kiefer zum diesjährigen Träger des Friedenspreises gewählt“ -.ich schrieb ein LIVE-gedicht, allerdings LIVE zur LIVE-übertragung des fernsehens:

BILDUNGSGEDANKE

Ich denke in Bildern
Dabei helfen mir Gedichte
Die ich mir selber auf den
Leib schreibe zum Abbild
Meiner Ausgezogenheitskrise

19.10.2002, Sonntag, LIVE geschrieben, Königswinter-Oberdollendorf,am Fernseher, LIVE-Sendung aus Frankfurt, ERSTES PROGRAMM, ARD, Paulskirche, Frankfurt, Verleihung des Friedesnpreises des Deutschen Buchhandels 2008, an Anselm Kiefer, Rede von Dr. Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, danach Rede der Oberbürgermeisterin von Frankfurt, Petra Roth, Preisrede dann anschließend von Werner Spies, dann Preisüberreichung Honnefelder an Kiefer, nun die Rede von Anselm Kiefer selbst.

Dieses Gedicht ist ein Zitatgedicht. Zu den Zitatgedichten siehe:
http://www.klausens.com/zitatgedichte.ht…

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Der Stiftungsrat Friedenspreis

Dem Stiftungsrat Friedenspreis gehören an:

* Prof. Dr. Wolfgang Frühwald (Augsburg)
* Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann (Goethe Institut, München)
* Prof. Dr. Jutta Limbach (Berlin)
* Heinrich Riethmüller (Osiandersche Buchhandlung, Tübingen)
* Prof. Dr. Dr. h.c. mult Werner Spies (Paris)
* Dr. Uwe Timm (München)
* Dr. h.c. Karl-Peter Winters (Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln)
* Prof. Dr. Christina Weiss (Berlin)
* Dr. Gottfried Honnefelder (Berlin University Press, Köln) als Vorsteher des Börsenvereins Vorsitzender des Stiftungsrates.

© Klau|s|ensĦķΩ7 Klau’s’ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens

ich finde es immer interessant, wer diese preise vergibt.

genau: diese kommissionen. in der obigen sitzen beispielsweise der jetzige präsident des goethe-instiuts, lehmann, und die vorgängerin, limbach.

auffällig!

und werner spies, der die rede hielt, sitzt selber mit im besagten stiftungsrat.

die welt ist eng und düster.

… was ja wieder zur kunst von kiefer passt.

und unsere?

was meinst du mit „unsere“?

na, die kunst, z.b.:
http://www.klausens.com/klausens_trifft_…

http://www.klausens.com/zitatgedichte.ht… (siehe oben)

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