Den Architekten Prof. Gottfried Böhm sieht und bedichtet KLAUSENS

klau|s|ens, was ist mit professor gottfried böhm?

er ist ein großer und bekannter und wichtiger architekt deutschlands.

wirklich?

du musst ihn kennen, denn er bekam als einziger deutscher bislang den pritzker-preis.

was ist das?

der „nobelpreis“ der architekten, also die anerkennung überhaupt. (gibt es seit 1979.)

so ein wichtiger mann ist er?

ja, und weil er so wichtig ist, hat man in köln eine ausstellung gezeigt, die allerdings vom museum für architektur in frankfurt schon konzipiert worden war.

aha – und nun war es auch in köln zu sehn!

du bist klug – aber alles ist nun vorbei.

wieso?

weil die kölner ausstellung im museum für angewandte kunst gestern ihre pforten schloss.

das ist aber schade!

sicher, aber wir haben diese ausstellung ja gesehen.

wirklich?

ja, wirklich – du, zweitklausens, warst ja auch dabei.

und gestern war herr böhm dann noch persönlich da?

gestern hatten sie diskutiert. unter dem motto: „KÖLN ZWISCHEN WELTSTADT UND ALLERWELTSSTADT“.

gibt es denn über köln viel zu diskutieren?

aber ja doch! gerade über die architektur – und das nicht erst seit dem einsturz des historischen archives.

wer diskutierte?

u.a. professor böhm, dann der herr paul bauwens-adenauer, präsident der IHK köln, dann prof. bernd kniess (stadtplaner, architekt) – und dann noch menschen aus dem publikum. eröffnet hatten das ganze dr. gerhard dietrich vom museum und stefan schmitz vom BDA köln.

und was ist der sinn?

der sinn ist, sich immer neu zu vergewissern: wo wollen wir hin? wo will die stadt hin? wo will das volk hin? wo will die architektur hin?

und böhm?

böhm wirkte etwas angeschlagen, auch müde, teilweise durchaus auch erbost. er beklagt dieses köln, so hat man den eindruck. so hing er sich thematisch vor allem an seine so gewünschte achse und die plätze selbst: heumarkt / neumarkt, wo er wohl gern gestaltet hätte und noch jetzt neu gestalten würde, weil er diese beiden plätze als charakteristika der stadt sieht – und die sind eben beide ziemlich vermurckst. da kann man ihm nur rechtgeben.

so also haben sie diskutiert?

wie gesagt: böhm beließ es bei einer bitteren und leisen klage, während die anderen doch leidenschaftlicher zugange gingen.

„zugange gingen“?

tschuldigung, man muss sich sprachlich ja weiterentwickeln.

was denkst du zu köln?

ich denke, diese stadt ist an vielen stellen so hässlich, dass es einem den atem verschlägt.

woher kommt das?

krieg, schlimmschäden, schnellbauen, stress, kapital, fehlplanung, provinz, parteisumpf, korruption, und, und, und … eine lange kettung.

und nun?

nun geht es weiter, dieses seltsame spiel. jetzt kann man sich z.b. überlegen, ob man den rheinauhafen und die kranhäuser an diesem hafen gut findet … oder eher nicht. machen sie die stadt kaputt – oder machen sie stadt ganz?

was denkst du?

ich denke, eine stadt braucht markierungen und zeichen, von hoher qualität. das scheint mir bei den kranhäusern gelungen. bei anderen gebäuden wie z.b. dem unseligen hotel HYATT an der hohenzollernbrücke dagegen absolut nicht. aber das ist ja nur ein teilproblem. (pikanterweise wurde der pritzker-preis von einem herrn jay a. pritzker gestiftet, seit 1979, der wiederum besitzer der HYATT-hotelkette war. ja, ja, u.a. also jenes schrecklichen HYATT in köln! kuriose welt!)

ich weiß, ich weiß. – aber dieser herr speer, dieser frankfurter architekt, der hat doch nun den masterplan für köln aufgestellt.

ja, das war ja mal ein einschnitt, um die stadt auch global zu verstehen und alle schritte langfristig und sinnhaft aufeinander zu beziehen. aber ein plan ist noch keine wirklichkeit, nur ein rahmen – und wir wissen ja, das köln von banken und fonds und deren kapitalinteressen beherrscht wird, wo das bauen nur mittel zum geld ist. da sind alle bausünden recht – und bezahlen tut nachher der steuerzahler, u.a. über die sparkasse KölnBonn.

wie recht du hast!

wir wissen doch, wie köln funktioniert, und warum herr schramma nun nicht mehr kandidiert bzw. kandidieren kann. oder darf. oder will. oder darfwill.

wir wissen zu viel.

eben – aber wir haben dennoch unsere LIVE-gedichte geschrieben. von jener diskussion am 26.4.2009 im museum zu köln, mit dem großen prof. gottfried böhm.

wie heißen diese?

ich nannte sie ARCHITEKTURGEDICHTE UND GEDICHTE ÜBER ARCHITEKTEN. http://www.klausens.com/architekturgedic… über 30 sind es gestern geworden.

ORIGINALVERSION mit Fettdruck und allen Bildern
und allen Links bei KLAUSENS BLOGG (mit 2 G !!!)
KLAU|S|ENS – LOG – W E L T L I N G
http://klausens.blogg.de

HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS: http://www.klausens.com

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