klau|s|ens, überall nur experten.
gewiss, alle reden und alle reden mit. (wie wir!)
ich habe gestern mal auf die schnelle den peter neururer gesehen, dann den professor kronenberg, dann den michael graeter – alles experten.
so nennt man sie. aber was sagen sie?
sie sagen das, was ich auch sagen könnte.
du giltst aber nicht als „experte“.
vielleicht ist das die tragik.
welche?
man muss „gelten“, und darf man dasselbe sagen, was andere auch sagen würden … und man gilt dann als „experte“.
achtung: es gibt experten, die wirklich etwas wissen.
ja, ja, und es gibt dennoch viele experten, die wirklich nichts wissen. zumindest nicht mehr als otto und herr normalverbraucher.
also: der michael graeter scheint etwas um oder gar von der ehefrau von michael ballack zu wissen. dann wäre er experte. society-experte, weil er wirklich etwas weiß, was ich nicht weiß. er hat also informationen, welche über meinige weit hinausgehen.
er hat es in der abendzeitung als erster geschrieben. er scheint frau ballack persönlich zu kennen. und die ist ja verzogen, von meerbusch an den starnberger see. ohne michael ballack. so heißt es, so heißt es, so heißt es. über die gründe weiß er aber nichts. oder er (graeter) sagt sie nicht, obschon er sie doch weiß. alles ist nebel. aber im nebel reden macht einen schon zum experten. gewiss.
michael graeter: das wäre der eine experte. gut, gut.
dann war da noch der professor kronenberg.
das ist ein ganz schneidiger. huu, da wird einem heiß und kalt, wenn der spricht. man hat den eindruck: er will hoch und er will weiter hoch. und dann noch höher. wie hoch kann ein professor steigen? kanzler?
aber was sagt er?
ich denke, alles, was er sagt, gestern zumindest, das hätte ich auch sagen können. er schien mir kein oder kaum insiderwissen zu haben.
aber er darf bei phoenix reden.
man redet sich ja auch nach oben. schritt für schritt, satz für satz. je öfter du aufgerufen wirst, desto mehr bist du dann experte. das sind selbstläufer.
dieser jo groebel, dieser „medienexperte“ … vom „deutschen digital-institut“.
… der wird auch gern zu allem befragt. den sah ich auch gestern: aber der war gestern zur ballack-sache dran. ach, jo groebel! – kronenberg war mehr zur westerwelle-sache dran. er ist ja mehr politikexperte … und auch politikprofessor. aber groebel ist auch ein professor, war aber mal mit einer fernsehansagerin liiert. da hatte er auch insiderwissen. aber hat er auch heute noch aktuelles insiderwissen?
da war aber dann noch der peter neururer. gestern. SPORT1.
was der sagte, zum fußball, zur LIGA-analyse, oder zur affaire um „das lahm-buch“ … das hätten wir auch sagen können.
neururer ist aber ausgewiesener „experte“.
gewiss, er ist kein trainer mehr, vielleicht bekommt er keinen neuen job … und jetzt spielt er experte.
er weiß mehr als wir.
ja, er hat schon schwitzende männer 1000-fach in der kabine gesehen … aber das, was er gestern sagte, auf SPORT1, das hätten wir auch sagen können. seine erfahrungen haben bei ihm keine anderen erkenntnisse erbracht als bei uns. und wir waren nie trainer, können aber auch den ball angucken.
dann sind viele also „experten“, aber eigentlich sagen sie nicht mehr, als wir hätten sagen können.
so ist die welt: die einen sprechen im scheinwerferlicht und bekommen dafür geld …
… die anderen schreiben in blog(g)s und bekommen dafür im besten fall schläge.
damit ist unsere alte these bewiesen.
welche wäre das?
a) die welt ist ungerecht. b) es sind nicht immer die klügsten an den besten positionen.
und sind oft seltsame menschen in den positionen, die man für die besten positionen hält.
man könnte jetzt mal alle professoren und professorinnen durchgehen und überlegen, wer von diesen wirklich etwas zu sagen hat und als experte gelten kann.
das könnte man auch für alle society-menschen machen.
und für die sportexperten.
und natürlich für die politiker. es scheint, dass an den besten stellen fast nie die besten „experten“ oder „expertinnen“ sind.
jetzt fange bitte nicht von guido westerwelle an.
nein, nein, man könnte aber doch einmal über frau schavan diskutieren.
aha: themenwechsel. das bildungs- und forschungsministerium.
wenn frau schavan allerdings ein blog(g)-stipendium ausloben würde …
… dann gilt sie auf einmal auch in ganz anderen kreisen als „expertin“, sicher, sicher.
so ist die welt käuflich, die menschen in dieser welt schwach … und experten haben seltenst diesen namen verdient.
schriftsteller denn? haben die ihren namen verdient? sollte man diese nicht besser als fallensteller bezeichnen?
das wäre eine idee für die nächsten expertengespräche im fernsehen. gewiss. jetzt haben wir den „experten“ auch noch stoff gegeben, was sie noch so alles sagen könnten.
das aber wiederum nennt man humanismus. dann wären wir „humanismusexperten“, wir geben den „experten“ den zusatzstoff, mit dem sie dann ihre „expertisen“ noch anfüllen können.
wenn die sonne scheint, nennt man das gerne „schönes wetter“. aber mehr in der europäischen welt, wo nicht dauerhaft heiße temperaturen herrschen. anders verhält sich das in der wüstengegend. da ist die scheinende sonne manchmal auch das „verfluchte wetter“.
was du alles weißt! toll! – hat man dich noch nicht angerufen?
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