Das allmähliche Auslaufen des Kölner Kunstfälscherprozesses erlebt KLAUSENS

klau|s|ens, gestern war es eher zäh für die zuschauer in diesem prozess.

für die öffentlichkeit insgesamt, wozu auch die medien gehören.

aber wieso?

… weil der prozess eher hinter den türen als vor den türen stattfand. zuerst fing es später an als geplant

… fast eine stunde.

das hing wohl mit der verspätung zweier anwälte zusammen, die aus dem fernen freiburg kamen, aber nichts dafür konnten, weil es offenbar einen „personenschaden“ gab, auf der strecke, sodass es zu dem veränderten ankommen des zuges in köln dann führte.

danach?

danach war kurz etwas vom prozess, sehr kurz, wenige minuten nur, denn es sprach kaum der richter und er übergab dann CDs mit den vielen dokumenten, die alle brauchten – 8-fach war diese CD (doppel-CD) wohl hergestellt worden -, dann war es schon fast wieder vorbei.

… für die öffentlichkeit.

eben, denn nun trat man die phase der „erörterung“ zwischen den prozessbeteiligten. da sollte dann auf wunsch der staatsanwaltschaft abgeklärt werden, wie der stand der dinge in diesem prozess nun ist, wie diese verständigung läuft und alles das.

das findet dann ohne öffenltichkeit statt.

genau, so wartet dann die öffentlichkeit und wartet, und dann ist es schon fast halb zwei (13:30 uhr) ….

… als die tür zum saal aufgeht.

nun denkt man, es ginge weiter, aber nein, der prozess wird bis 15:00 uhr unterbrochen. mittagspause.

das ist nicht viel ertrag für die öffentlichkeit.

aber offenbar für den prozess. denn dann hieß es, es werden keine der 168 oder wie vielen zeugen geladen. null. nix. niemand. finito. aus.

das hattest du doch schon vorher so gesagt.

du doch auch.

dann wird der große prozess nun vollends kleingekocht.

ja, am 28.10.2011 soll spätestens das urteil fallen. dann wäre alles aus und vorbei. plädoyers nächste woche. also heute in einer woche am freitag. (gestern gab es für die öffentlichkeit noch kleine nachgeständnisse oder erweiterungen oder präzisierungen durch die angeklagten. das hatte man wohl vorher unter richtern, staatsanwälten und verteidigern so ausgehandelt.)

köln hat also bald wieder ruhe, der kunstmarkt hat ruhe, niemand wird weiter gerupft. die experten, die auktionshäuser, einige galerien. alle haben ruhe. niemand kommt vor gericht. niemand erscheint. (ein paar zivilprozesse zu diesem kunstfälscherkomplex laufen dann eher still noch weiter.)

über alles werden mäntel und decken gebreitet.

die kunst verschwindet hinter ihren fälschungen.

die welt hat gelacht. nun beginnt sie der kunst wieder zu glauben. man wird wieder kaufen und kaufen.

mit wolfgang b. und co wird es zugleich verhandlungen um drehbücher und filmrechte geben. was für ein stoff! was für ein fälscher!

aber das, was uns interessiert, werden wir in diesem prozess nicht weiter erfahren.

so wurde aus dem großen kölner kunstfälscherprozess dann der „kleine kölner kunstfälscherprozess“.

und wir haben unsere homepage völlig falsch benannt: http://www.klausens.com/klausens-und-der-grosse-koelner-kunstfaelscherprozess.htm

und unsere LIVE-zeichnung, die man hier in diesem blog(g) sehen kann?

die ist LIVE, ja, ja, aber nicht während des prozesses gemacht, sondern außerhalb, in der pause, noch im landgericht, aber nicht im prozess selbst … weil ja die öffentlichkeit gestern so wenig von allem hatte.

es ist eine kunst, die kunst aus allem rauszuhalten.

in köln soll es zumindest in etwa gelingen. der prozess geht zuende. im oktober 2011 hat die kölner kunst wieder ihren gewohnten markt.

warum tut die justiz uns das an? warum?

HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS: http://www.klausens.com

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