klau|s|ens, das ist auch irgendwie neu.
ja, ja, die treten vor die kameras, haben verloren: aber das wird dann ganz schnell abgetan, quasi in einem satz, und schon geht der blick in die aktive zukunft.
zugleich aber wird im parteihaus oder der zentrale gejubelt. verlierer erscheinen, aber jubel brandet auf. das kannte ich so früher nicht.
das sind die jungstreiter, die den wahlkampf als helfer im trupp aktiv betrieben haben.
die müssen dann am wahlverliererabend jubeln.
und das wirkt dann ganz bizzar-komisch: merkel tritt vor die kamera und hat verloren, schulz tritt vor die kamera und hat verloren … und jetzt der CDU-mann in niedersachen: und jedesmal dieser seltsame jubel.
man fühlt sich dann in einer anderen welt.
verlierer werden aktiv bejubelt … und das leben geht danach einfach weiter. merkel, schulz und althusmann biegen alles ab … und sind weiter führungskräfte.
und das alles beim inszenierten jubel aus der partei, von den jüngsten, die besonders laut sind und besonders gerne plastikschilder in die luft halten.
als zuschauer denkt man: die haben verloren, aber die haben ja offenbar dann doch gar nicht verloren! denn die stimmung ist doch so gut! und alle machen auch noch weiter, als wäre nichts geschehen.
man lernt also immer wieder dazu: heute gehören also die claqueure wieder dazu, man hat sie immer dabei, man kauft sie im wahlkampf ein … und diese jungen menschen werden sich dann in 15 oder 20 jahren selber ihre niederlagen wegjubeln lassen.
das einzig erfreuliche ist, dass diese twesten-wechsel-sache der CDU keinen sieg erbracht hat in niedersachsen. das ist das einzige, was einen noch an etwas wie realität glauben lässt.
… und der jubel für den verlierer althusmann. (ich werde ab sofort auch verlierer sein wollen. denn zumindest der jubel ist mir dann gewiss.)
verlieren lohnt sich also! verlieren darf und muss sich wieder lohnen!
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