Archiv der Kategorie: Fluechtlinge

klau|s|ens schreibt frustierten langgedichttext ALLES ZUGLEICH – www.klausens.com

klau|s|ens, da haben wir aber dampf abgelassen.

gewiss. die welt erscheint so schrecklich in diesen tagen.

vielleicht solltest du dich den nachrichten und den medien für diese nachrichten entziehen.

aber der text ist doch von uns beiden: klau|s|ens und zweitklausens. du kannst dich da nicht rausstehlen. – übrigens: van gogh und erbsensuppe drüber, das hörte ich heute im radio. als hätten wir es vor ein paar tagen schon geahnt: auch van gogh wird dran glauben müssen. und: er musste.

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ALLES ZUGLEICH
— THIS FUCKING WORLD —

Die kleben wieder auf der Straße, diese Allerletzten von der Generation. Das nervt. Wir haben schon genug am Hals. Van Gogh, was würdest Du sagen?

Wieder kann man sich nicht wo mit dem alten Passwort einloggen, man solle sich neu registrieren. Mensch!

Noch ’ne Telefonzelle abgebaut. Und wenn das Handy leer ist? Oder man mal anonym telefonieren will?

Ein Zug fällt aus. Dauernd fällt ein Zug aus, mehrere. Seien zu viel krank, heißt es lapidar. Corona oder was?

Natürlich Flüchtlinge. Alle wollen weg, alle wollen wohin.

Noch eine Preissteigerung, täglich rauschen neue heran. Strom, Gas, Papier, Krankenkasse, Benzin, Abo, Joghurt, was immer uns in unbekannte Höhen treiben möchte.

Russland zerstört weiter alles Mögliche in der Ukraine. So widerlich das Ganze, dieses putinisierte Land. Sie erschaffen den Tod neu und traumatisieren Millionen Menschen. Albtraum.

Heiß, heiß, heiß. Höchsttemperaturmeldungen von überallher. Neue Rekorde, wir dürfen uns ängstigen, jeden Tag neu.

Wer wird heute streiken? Alles zugleich? Dauer-Nix-Klappt an Flughäfen. Alle wollen alles zugleich. Was Mensch normalo davon hat, also nicht hat, interessiert niemanden von den Egomanen.

Alles ist Cookie-Tracking-Schnüffel-App-Follow-Gib-Alle-Daten.

Frauen werden zerschlagen, getreten, auch ihre Sympathisanten, selbst die, klopfen sie zu Klump. Iran macht Angst, Katar macht dumpf, Afghanistan ist nur Untergang.

Zu wenig da, zu wenig dort. Fachkräfte, Arbeitskräfte, Azubis. Es fehlt da, und dort, Zukunft grauslich. Kein Land kann mehr funktionieren, sagen sie.

Inflation, ja, ja, ja, sprachen wir schon davon? 10 % mehr in „Deutscheland“. Man möchte Maschendraht speien und NATO-Draht schlucken.

Somalia, Du hungerst so sehr.

Kein Schwimmbad, fast keins. Scheinen alle zu. Renovierungsstau. Hauptsache: Stau. Eine Welt ohne Schwimmbäder, jetzt noch zusätzlich die Sache mit der Energie.

Corona, immer noch Corona. Wer hat noch nicht? Wer stirbt noch schnell?

Nichts scheint gut, alles wird schlecht, Grabschänder haben keine Hemmungen, Rechtsradikale machen Hass und Hasser, zündeln und krasser, dazu eine unerträgliche AfD.

Benzinopreisogrando. Sonst-Wer-und-Was-Mangel.

Alles kontrolliert, Medien, Soziale Netzwerke, China, oh Graus, Tik tok tik tok, Google und Facebook ohne Pardon, Twitter an einen Meine-nur-Meinung-Musk. Wir werden wütend, auch wütend gemacht.

Wer weint? Abnickstaaten und Volkskongressialien und Parteitagomalessen.

AKW wieder hey. [Kopfschütteldiebüttel. Wir kippen allen Müll ins Meer, Sibirien kriegt den Rest.]

Cyberattacken, Kryptofurien, digitales Fiasko. Wer traut sich noch an Geräte?

Führerschaft von Diktaturen und AutokratinnenEn. Meloni und Konsorten, Ungarn und Polen, Europa schwimmt davon, Nachrichten sind nur noch Zeugen von Schrecken, keine Demokratie soll überleben. Die spinnen.

Im Fernsehen nur noch Krimi und Crime, Doku, Fiction, Fakten, Mixokratie, Hauptsache: Tausende blasse Leichen, die in unsere Zimmer fallen. Auch an den anderen Bildschirmen sollen man kotzen, sich quälen, Ekel empfinden: Mord ist schick, das Leben „ohne dem“ nur boring.

Ich brauche Hate. Social-Media-Hate.

Die Zukunft düster, dürr, voller Kriege, dreckige Systeme, Gewalt als Sauerstoff, Hochwässer für Millionen. Die Nachrichten vergessen die Opfer binnen wenigster Tage. Pakistan, wie geht es Dir?
Genug gibt es nur von der Klimakatastrophe.

So bekommen wir dies und jenes vorgeführt, kleben an der Übellaunigkeit, sehnen uns nach allerlei Drogen, so schädlich sie auch seien. In allem, was kaputt ist, suhlen wir tränenreich dahin.

Dreckiges Lügen allerortenüberall, Trump, Putin, Bolsonaro sei Dank.

Immer die Frage nach Sinn. Kein Gott in Sicht.

Heute schon geheizt? [Wir stehen immer unter Strom.]

Nichts. Das Nichts.

Cancelt die Culture! Alles! Zugleich!

Ach so, die Winterzeit-Kacke heute Nacht.

Copyright Klausens, in allen Schreibweisen und Schraibwaisen, unter anderm als Klau|s|ens oder Klau-s-ens oder Klau*s*ens, Königswinter, Samstag, 29.10.2022, 17:20 Uhr bis 17:37 Uhr MESZ, und 18:35 bis 18:45 Uhr MESZ, und noch kurz 19:00 Uhr, 19:40 Uhr und 21:42 Uhr MESZ. Und dann letzte kleine Korrekturen am 1.11.2022, Allerheiligen, Dienstag, beim Abtippen, von 8:20 Uhr MEWZ bis 8:45 Uhr MEWZ.– Das Auf-Winterzeit-Umschalten kam 2022 in der Nacht von Samstag, 29.10.2022, auf Sonntag, 30.10.2022.

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klau|s|ens über den alles-zerstörer putin – www.klausens.com

klau|s|ens, putin macht alles kaputt.

menschenleben, wieder menschenleben, und nochmals menschenleben. da sitzt jemand verbunkert im kreml oder in nachbauten des amtszimmers ganz woanders und lässt menschen totmachen. einfach so, als wäre die welt ein computerspiel.

es sind ja massig zivilisten dabei, viele kinder. unglaublich. vor wut möchte man sogar den kremlbau zermalmen.

putin lässt ja auch alles an infrastruktur und gebäuden zu klump machen. er will städte und ortschaften auslöschen. und das alles von einem geschützten platz mit x bildschirmen aus.

er zerstört auch sein eigenes land, das er angeblich wieder groß machen will.

oh ja, wer will mit diesem russland in den nächsten jahren und jahrzehnten noch ernsthaft zu tun haben?! zumal man niemandem aus den führungskreisen noch ein einziges wort glaubt.

dazu die fluchtbewegung, die er auslöst. jetzt spricht man schon von der möglicherweise größten flüchtlingswelle überhaupt, in diesem jahrhundert, also vielleicht gar mehr menschen als im weltkrieg II. so weit gehen schon manche experten-äußerungen.

es gibt noch etwas, was über all die hohen mehlkosten und benzinkosten und speiseölkosten et al. weit hinausgeht: die menschheit hat sehr drängende probleme mit dem klimawandel, aber jetzt müssen sich alle leute um diesen krieg und seine folgen kümmern. klimawandel spielt oftmals kaum noch eine rolle. auch nicht mehr in deutschland, wenn LKW-fahrer protestrunden drehen, weil der kraftstoff so viel kostet.

putin zerstört mehr, als er weiß. menschen, reputation, letztlich die gesundheit der weltmenschheit. denn vom getreide (was jetzt wegen krieg wegfällt) in der ukraine leben auch ärmste menschen in afrika, um mal nur ein beispiel zu nennen. von tausenden beispielen. putin zerstört auch unser aller (rest)glauben, in „das gute“. das kommt ja noch hinzu.

es scheint ein unheimlicher reiz darin zu liegen, zum meistgehassten menschen der welt aufzusteigen. da aber stalin totz seiner schrecken immer noch verehrt wird, in jenem russland, denkt putin sich: auch ich werde gefeiert werden, wen immer ich töte, wen immer ich einsperre.

vielleicht ist dieses gefühl vergleichbar einer sexuellen erregung? es muss doch gründe geben, ganz tiefe in der psyche weggesperrte gründe, dass ein mensch (samt seiner gefolgschaft) so böse handelt. so böse, böse, böse.

ich rege mich jeden tag so sehr auf. ich weiß nicht, wo ich meine wut über die russische herrschaftsclique (samt dem aktivdulder gerhard schröder) lassen soll.

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klau|s|ens mit empörter und enttäuschter suada NIE WIEDER IST DOCH IMMER NUR KRIEG – www.klausens.com

klau|s|ens, immer noch: unsere wut ist so groß. auf putin und seine herrschafts-clique.

oh ja, oh ja: wie sehr!

also noch ein text von uns, voller frustation über jahre von anti-kriegs-diskursen, in allen facetten.

aber es geht wieder, wieder, wieder los.

NIE WIEDER IST DOCH IMMER NUR KRIEG
– eine Qual-Schutt-Tod-Putineske –

Hunderte Arbeitsblätter (Over)
Ewige Antikriegslieder (Shall)
Filme, Dokumentationen (Come)
Wie viele Bücher? Demos (We)
Alles erfasst, geschrieben, bewertet
Museen, Archive – ja, auch die
||| WOMM |||| ZACKEDIDUMM |||| BUMM
Kongresse, Symposien, Vorträge
Alles ist durchgekaut (Fasten)
Mahnwachen, Schweigen, Beten
Nie mehr, hieß es immer (Trümmer)
Lindenberg sang, wozu denn sind
Kriege da, ein Papst mahnt daher
Die Welt geht dahin (Let’s bomb)
Man könnte sich ganz auskotzen
So klar die Ablehnung, so echt
Groß alle Verachtung für (Cry)
Böse Kriege(r), Vernicht-Uns-Bomben
Millionen Tote, Totte, Tottte, Totttte
Kaputt, kaput, kapu, bummwumm
Der Mensch ist nichts (нечего*)
Wozu das alles? Immer? (Let’s kill)
Didaktische Hilfen, Papier (Asche)
Millionen Aktivitäten, aus, aus, aus
Gedenkstätten, Opern, Kniefälle
Nochmals Massengräber entdeckt
Völkerfreundschaften (Brüder!)
Jugendaustausch, Happenings
Give Peace A Chance (Welche?)
Gräber, Fotobände, Leid, Geld
Nichts wurde doch unterlassen!
Jahrzehnte, dass es endlich (Film ab)
Mal vorbei ist, zumindest (Mama!)
Das ganz große Schlachten, Blut
Zumindest mal dort hier in Europa
Doch dann kommt es über (eine)
Nacht. So kommt es einem bloß
Vor, eine, alles zurück, schüttet uns
Zu, zersprengt, macht Jahrzehnte
Kaputt, was ihn ka-ka-ka-kaputt
Macht, aber der ist ja (Macht)
Besessen, der ganze, große
Scheiß, als wäre es nie, nie, nie
Anders gewesen, nach 39–45 (Leichen!)
Oh, ich hasse das nackte, reale Leben
||| WOMM |||| ZACKEDIDUMM |||| BUMM
– und solche Leute, Tiere, Milben (Shall)
Schreien den nächsten Angriff (Over)
Herbei. Was soll es nur? Wer (We)
Braucht denn noch Erkenntnis? (Die)

Klausens, am 7.3.2022, Montag, 18:00 Uhr MEWZ bis 18:15 Uhr MEWZ und 18:52 Uhr MEWZ und am Dienstag, 8.3.2022, 8:15 Uhr MEWZ bis 8:40 Uhr MEWZ und 11:50 bis 11:54 Uhr MEWZ. Königswinter. (Der gemeine und sinnlose Angriff von Russland, Oberster Befehlsgeber Putin, auf die Ukraine erfolgte am 24-2-2022. Danach Krieg gegen Land und Volk der Ukraine. So, als wolle man die Menschen alle auslöschen … und alles an bedeutender Infrastruktur und Gebäuden zerstören. Dazu: absichtlich auch Zivilisten und deren Wohnungen, Häuser. Ja, offenbar auch töten und zerstören und vernichten wollend.) – Das fortan auch noch zu benutzende Adjektiv „putinesk“ fasst zusammen: Man redet allerlei dieses, lügt stets absichtsvoll, täuscht wieder und wieder, tut aber am Ende boshaft jenes genau andere, meist verdammt Schlimmes. – *нечего ist RUSSISCH, also in kyrillischer Schrift für „nichts“. (Bei context.reversonet findet sich als zynische Posse zur schlimmen Realität am 8.3.2022 folgendes Übersetzungsbeispiel: Wenn du etwas korrekt in die Luft jagst, bleibt nichts übrig, das du reparieren müsstest. Если отстаивать нечего то веришь во всё подряд.)

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klau|s|ens schrieb die zynische dialog-kurzprosa VOR DEM KRIEGSVERBRECHERTRIBUNAL [MENSCHEN VERHEIZEN] – www.klausens.com

klau|s|ens, unsere wut ist so groß. auf putin und seine herrschafts-clique.

man weiß nicht, wo man sich und die gedanken lassen soll. dauernd geht der krieg durch den kopf. und das fernsehen sendet auf allen sendern dauerkriegsinformation. die wut wird größer und größer. all diese menschen, die flüchtenden, die zerstörten orte, häuser, straßen, krankenhäuser, tote, alles das.

also haben wir was fieses erdacht und aufgeschrieben. voller zynismus, voller bitternis. man kann und will all das nicht verstehen, 2022 solche bilder, und 1939 bis 1945 war so viel schlimmes schon geschehen. wieso wird das nun wieder getan? zerbomben, töten, zerschießen, ermorden?

und das nur, damit der schlimme putin vor seinen karten und plänen stehen kann, und vor seinen bildschirmen … damit er sich daran berauscht, wie sich die landkarte europas aktuell (vermeintlich) dauerhaft verändert, wie russland und sein einflussgebiet größer und noch größer wird. für dieses kleine „kartenguckglück“ eines armseligen diktatorenmannes: unendliches leid über millionen menschen. man glaubt es kaum.

VOR DEM KRIEGSVERBRECHERTRIBUNAL [MENSCHEN VERHEIZEN]

„Herr Kompanieführer, Sie (und die Zugführer und die Ihnen anvertrauten Soldaten) haben höchst Menschenverachtendes getan. Sie alle (und auch Sie persönlich) haben Menschen verheizt. Warum?“

„Also, es war so: Da war kalt, uns war allen kalt. Wir marschierten mit 123 Leuten in der Kompanie. 7 Verletzte ließen wir in Hogalt zurück. Aber viel früher schon. Dann sind wir in dieses Kaff einmarschiert, Yschnulwallowatz, oder wie das heißt. Dann da in das Haus vom Bürgermeister, von der Bürgermeisterei und den Beamten, ein Amtsgebäude, da haben wir uns breitgemacht.“

„Und wie weiter?“

„Nun ja, es war uns kalt. Der Strom war ja zerschossen, für die ganze Region. Wasserleitungen waren auch nicht mehr, nix funktionierte, von nichts war noch was da. Alles war kaputt oder weg oder ausgelöscht. Wir hatten natürlich Lebensmittel, eigene Flaschen mit Wasser, Schnaps, Brote und Handlampen, die wir mit Akkus betrieben und via Solarmodulen aufladen konnten. Aber uns war kalt. So war es doch! Wir haben wie die Schweine gefroren.“

„Aha, es sollen minus 8 Grad gewesen sein? Stimmt das?“

„Ja, ja, gefühlt aber bestimmt noch kälter. Minus 15 Grad gefühlt. Dann war da der Ofen, den wollten wir anschmeißen. Aber da war ja dafür nichts, kein Holz, keine Tanne, nichts. Die ganze Gegend draußen, da war ja alles wie weg. Das hätten Sie mal sehen sollen! Alles plattgemacht! Ein braungraues Feld. Von Häusern und Resten fast keinerlei Spur. Also mussten wir was tun.“

„Und was haben Sie getan?“

„Wir haben Menschen verheizt, darum geht es hier doch. Aber was sollten wir machen?! Es gab keinerlei Brennholz, nicht mal altes Plastik. War nix mehr von da. Es blieben nur Menschen.“

„Sie hatten also Menschen, die da lagen?“

„Sicher, wir haben doch attackiert, wir haben geschossen, vorher noch die kleinen Raketen, die unsere Führung auf den Ort verballert hat, auf Yschnulwallowatz, oder wie das heißt.“

„Tote?“

„Ja, da waren Tote, Hunderte Tote. Die lagen überall rum. Hätten wir die sauber aufstapeln sollen? Nein, natürlich nicht. Also haben wir die Toten geholt, die so rumlagen, manche auch ohne Kopf, oder es fehlte ein Bein, das war kein schöner Anblick, Herr Vorsitzender, aber die mussten ja sowieso weg, die Toten. Wir hätten lieber Holz verteilt, das müssen Sie mir glauben. Zum Heizen.“

„Sie meinen damit quasi, man hätte diese Leute normal in der Erde bestatten … oder eben auch verfeuern können, diese toten Menschen aus Yschnulwallowatz, oder wie das heißt?“

„Genau, wir haben die dann verfeuert, Sie sagen ja ‚verheizt‘, also das war eben so. Verheizen, verfeuern, was macht das schon?!“

„Und dann?“

„Dann hat es gebrannt, natürlich auch gestunken … aber eben auch gebrannt. Wir mussten die Toten teilweise zerlegen, damit die in den Ofen passten. Der war zwar groß, hatte aber nicht die beliebte Krematoriumsgröße. Viel kleiner, war ja auch ein klassischer Heizofen, wenngleich für ein recht großes Haus. Übrigens: nahezu das einzige, was in der Umgebung noch stand.“

„Und als die Toten aus Yschnulwallowatz, oder wie das heißt, aufgebraucht waren? Für den Ofen?“

„Da haben wir uns weitere Tote ‚erschaffen‘, wenn ich es mal so ausdrücken darf.“

„Erschaffen? Sind Sie Gott?“

„Getötet eben. Egal! – Beispiel: Es kommt eine alte Frau und sucht sich Beeren oder tote Mäuse oder was. Da hat einer von der Kompanie dann geschossen, gezielt geschossen, die fiel um, und dann war’se tot, und dann haben wir die geholt, den Leichnam, ins Haus, wo der Bürgermeister seinen Amtssitz hat, also hatte … und dann wurde die Frau verfeuert.“

„Verheizt!“

„Ja, die haben wir dann verheizt. Wenn Sie es unbedingt so ausdrücken wollen.“

„Und dann haben Sie noch weitere Menschen aus Yschnulwallowatz, oder wie das heißt, erschossen?“

„Ja, wir mussten ja einige Tage vor Ort bleiben. Da hatten wir massig Bedarf an Heizpower, Sie verstehen, Herr Vorsitzender.“

„Sie haben dann noch 345 weitere Menschen erschossen, wie die Anklage Ihnen vorwirft – können Sie das bestätigen?“

„Wir haben natürlich nicht gezählt, aber einige Tage lang haben wir Menschen erschossen und diese dann verheizt. Das stimmt. Es war aber auch wirklich verdammt kalt.“

„Und wie kamen Sie auf alles das?“

„Es ist doch einfach nur menschlich, würde ich sagen. Der Mensch friert, der Mensch will was in der Heizung haben. Dazu braucht der Ofen was zum Verbrennen. Wir hatten zuvor auch von dem vaterländischen Angriffskrieg auf die Ukraine gehört, also diese Friedenssache, diese Intervention Russlands für den Frieden, so sollen wir immer sagen, meinte damals der Oberst. Um das Land zu befrieden, Sie wissen, ab Februar 2022. Da hieß es immer in den Medien von Westeuropa, Putin hätte seine Soldaten bei diesem Angriff verheizt, und die Bevölkerung der Ukraine, also auch die zivile, sowieso. Man hätte Leute verheizt.“

„Aha, Sie haben sich damals also informiert, über all das Schreckliche? Über den Krieg? Und Sie wollten auch mal wen verheizen!“

„Das hat uns natürlich angespornt, auch selber mal tolle, freche, aufregende, ungewöhnliche Sachen zu machen, die sich gegen Feinde richten. Verheizen ist doch fast schon normal, ich meine, irgendwie auch banal. Aber wir fanden es dennoch eine super Sache. Banal und aufregend zugleich.“

„Ach so, Herr Kompanieführer, ach so. Ja, was soll man dazu sagen? Ich denke immer: Wenn irgendwo die Heizung ausfällt … und Ihre Kompanie ist da, dann können die Menschen sich ja auf einiges gefasst machen. Verheizt wird man dann. Aha.“

„Herr Vorsitzender, wenn es nicht kalt ist, brauchen wir ja nicht heizen. Nehmen wir’s doch mal von der positiven Seite. Es gibt immer Hoffnung, auch im Krieg. Immer. Heute haben wir ja auch plus 16 Grad draußen. Da hätten wir niemals Menschen verheizt. Ich bitte Sie! Wir kennen doch Anstand, etwas Anstand kennen wir doch auch! (Auch ich hatte eine Mutter, die mir was mit auf den Lebensweg gegeben hat.) Sonst wäre unser Staat ja nicht so stolz auf uns Soldaten von der Invasionsarmee gewesen. Und sind es ja heute noch, wie man hört. Yschnulwallowatz, oder wie das heißt, war ja nur eine Ortschaft von Hunderten, wo wir einmarschiert sind. Außerdem war es verdammt kalt in jenen Tagen.“

„Angeklagter, haben Sie eigentlich schon mal was vom Genozid gehört?“

„Ja, aber das waren ja die anderen. Unsere Feinde. Deshalb mussten wir ja einmarschieren. Nicht wir. Genozid ist ganz, ganz schlimm, nach allem, was man so weiß und was man uns beigebracht hat. – Aber das waren wir ja nicht. Das bisschen Heizen ist ja wohl kein Genozid. Außerdem war es nur Yschnulwallowatz, oder wie das heißt. Ein Kaff. Und es stand ja nahezu kein Haus mehr.“

KLAUSENS am 4.3.2022, Königswinter, von 11:55 Uhr MEWZ bis 12:17 Uhr MEWZ, Freitag, und am 5.3.2022, von 10:10 Uhr MEWZ bis 10:28 Uhr MEWZ, Samstag.

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DIREKTLINK http://www.klausens.com/vor-dem-kriegsverbrechertribunal.htm

klau|s|ens mit einem anti-putin-erkenntnisgedicht – www.klausens.com

klau|s|ens, das gedicht ist schon alt, es stammt vom 27.2.2022. heute ist schon der 2.3.2022.

alles geht weiter und weiter. die lage für die menschen der ukraine verschlimmert sich und verschlimmert sich nochmals. der inhalt unseres textes bleibt leider aktuell und aktuell und wieder aktuell. putin hört ja nicht auf. man muss ihm alles und jedes zutrauen.

ich denke immer: er hat in seinem „interesse“ an der historie vor allem bücher über die finessen von adolf hitler studiert. über blitzkrieg und auch den „friedlichen anschluss“ von staaten. das lügen und hintergehen. das ende der menschenrechte und der demokratie. er hat sich alles das durchgelesen. und so ähnlich wollte er es auch machen. nur „besser“. also: einen „ticken“ weniger brutal, aber vom prinzip her genauso menschenverachtend.

jetzt dürfen wir (mit längerem atem) auf putins scheitern und putins ende hoffen. aber zu welchem preis? für wie viele leben das alles? nur damit ein mann seine phantasien umsetzt, umzusetzen versucht.

KRIEG PUTIN UNTERGANG BARBAREI
ELEND ZERSTÖRUNG KRIEGSVERBRECHEN

Wir haben das nie nicht
Für möglich gehalten
Die Dinge falsch eingeschätzt
Geben es zu wir haben uns

Getäuscht täuschen lassen
Mitgetan und eingurren lassen
Von der Lüge weil wir glauben
Wollten an das Gute das eher

Gute des Menschen auch einem
Wie Putin der in seinen Phantasien
Schwebt oder doch noch grausam ertrinkt
Weil er Hunderte Tausende von

Leben opfert damit er im Kremlbau
Dem Bunker der Unmenschlichkeit
Irgendein Reich zusammenschiebt
Die Fiktion gegen den so nun überaus

Weiter verschlimmerten Lebensalltag
Todgeweihter Menschenexistenzen
[Also die, die es noch irgendwie tun, existieren]
Kann es jedes Volk noch treffen. Ja, mit Bomben.

Klausens, am Sonntag, 27.2.2022, 12:37 Uhr MEWZ bis 12:42 Uhr MEWZ, im Fernsehen live die Bundestagsdebatte. Amira Mohamed Ali von der Linken sprach gerade, nun spricht Rolf Mützenich. Fraktionschef der SPD. Der russische Angriff war am 24-2-2022.

DER IMMER NOCH SCHLIMME PUTIN Collage Klausens

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klau|s|ens erfindet den bayrischen wunschasylanten und das noch neubösere fieswort von der „asylantentourismuskreuzfahrt“ – www.klausens.com

klau|s|ens, wie moralisch arm diese führer in bayern doch sind!

wie wenig christlich!

wie inhuman!

die menschen sind ihnen nur noch dinge. (und der aktuelle und menschenzugewandte armut-papst ist denen in bayern nur noch ein erbarmungshohn.)

sie haben keine lösungen, aber weisen fortan alles und alle ab. diese bayern.

als ob man so die migration würde abschaffen können. (europa schaffen sie ab, diese bayern. europa!)

es sind politiker. sie sind kalt, sie sind gern menschenverachtend, aber sie „lösen“.

fragt sich nur, was sie „lösen“.

wir haben nun eine „lösung“ für diese blöde CSU in bayern.

ja, ja, wir haben den idealen asylanten erfunden. den bayrischen wunschasylanten.

dieser asylant kommt schon in und mit käfig an der grenze an. käfig und asylant ist eine körperliche einheit … wie vogel und flügel. so denken wir es uns.

dann wird er dort an der grenze gestapelt. der asylant.

nach dem schnellverfahren kommen die käfige mit den asylanten auf lastwagen und werden eine grenze weitergefahren.

danach werden die käfige von anderen wieder zur grenze nach bayern gefahren.

und so wird es zwischen deutschland, österreich, italien, griechenland (und diversen ländern dazwischen) munter hin- und hergehen: man fährt käfige auf der nord-süd-achse rauf und wieder runter.

menschen gibt es nicht mehr. auch nicht die idee „des menschen“.

nur noch käfige.

dazu parteien und menschen, die sich auf kosten von menschen profilieren wollen.

dazu noch die, die permanent den rechtsstaat aushöhlen wollen: man erinnert an das bayrische neue „polizeiaufgabengesetz“. (oder in polen: wie man die justiz aktuell sprengen will.)

der schlimmen beispiele sind mir in dieser heutwelt zu viele. auch in europa wird überall am rechtsstaat gesägt. schrecklich!

nur unser asylant im käfig bleibt.

dazu das unsägliche wort vom „asyltourismus“ bzw. „asylantentourismus“, welches für sich schon ein stück bösartigster politik ist.

ABER: wir stellen nun die asylantenkäfige mit den menschen auf containerschiffe. ausladen in hamburg, einladen in hamburg. (und es gibt auch schöne flusshäfen.)

und was hast du dann erreicht?

„asylantentoursimuskreuzfahrten“ und „asylantentourismuskreuzfahrtschiffe“.

wie herrlich gemein du bist! (es lebe die sprache! es lebe die das bild! es lebe die kunst! es lebe die ironie! UND: wir verachten die CSU und alle feinde des humanen!)

klausens erfindet den bayrischen wunsch-asylanten mit kaefig schon dabei 7-7-2018

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klau|s|ens schlägt „begrenzt“ als wort des jahres, ja, als wort des jahrzehnts vor – www.klausens.com

klau|s|ens, begrenzt!

ja, das ist das wort: man hört es dauernd, es ist ein „longrunner“: begrenzt. BEGRENZT !!!

am meisten auf den SHOPPING-SENDERN, konsum, konsum, konsum.

gewiss: schon nach wenigen minuten ist die ware „begrenzt“, damit die leute hechelnd schnell etwas bestellen. denn wenn etwas begrenzt ist, dann ist es bald vielleicht weg.

und dann sind die ressourcen der welt ja auch noch begrenzt.

gewiss, alles ist begrenzt, aber da reden nur die protestierer drüber.

man hört, die bienen und die insekten seien nun „begrenzt“.

und die begrenzung geht ja weiter und weiter.

andere forderen eine begrenzung gegen flüchtlinge, oder was ist mit der begrenzung der EU an der grenze irland/nordirland nach dem BREXIT?

mit „begrenzt“ wird eine prinzipal-idee der menschheit erfasst. das wort ist bedeutsam und wichtig. das wort ist dauernd im einsatz …

… geht aber gegen andere schnell-mode-wörter gerne mal unter!

oh ja, oh ja! genau deshalb möge „begrenzt“ wort des jahres werden, oder gar „wort des jahrzehnts“.

es steckt so viel darin!

übrigens: unsere vorräte sind aktuell auch begrenzt – der kühlschrank ruft es bald auch: „begrenzt“ …

… wenn wir endlich den neuen kühlschrank haben, der sich dem „internet der dinge“ zugehörig fühlt. ich weiß!

„begrenzt“ ist universal und universell einsetzbar. ein herrliches wort!

klausens-vorschlag-5-12-2017-wort-des-jahres-wort-des-jahrzehnts

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klau|s|ens fordert eine obergrenze für die zahl von attentatsopfern – www.klausens.com

klau|s|ens, wird es jetzt nicht arg zynisch?

nein, es ist nur meine wut über diesen so dümmlich „benutzten“ begriff, der auftaucht und verschwindet … woche für woche, tag für tag … hin und her … der der AfD wählerInnen zutreibt … und der die CSU schon lange zu einer lachnummer gemacht hat.

das geht ja in diesen tagen weiter.

eben: der begriff wird jetzt für mögliche verhandlungen CDU/CSU und spätere koalitionsverhandlungen gedreht und gewendet … man müsse den nicht wörtlich nehmen, sondern eher symbolisch, es ginge ums allgemeine begrenzen und regeln der flüchtlingszahlen, bla, bla.

diese „obergrenze“ ist etwas grausliches.

und genau deshalb fordere ich obergrenzen für die zahl von attentatsopfern, um mal zu zeigen, wie schlimm und bizarr sich dieses wort noch „weiterverarbeiten“ lässt.

auch die obergrenze von kriegstoten, wie fändest du die?

claro! auch die obergrenze für morde, die innerhalb eines jahres in deutschland passieren (dürfen).

obergrenze für die zahl der folterungen an wehrlosen menschen in dürregebieten? auch schön?

UND: obergrenze für entlassungen? warum fordert die CSU nicht einmal das? >>es dürfen bei air berlin höchstens 100 menschen vom bodenpersonal jetzt entlassen werden.<< … das wäre auch mal eine obergrenze.

ich fände auch schön, wenn es für raubüberfälle obergrenzen gäbe, oder für vergewaltigungen.

ja, ja, aber dazu sagt die CSU nix, weil sie meint clever zu sein, aber eigentlich nur sau-dumm-blöde ist.

sie treibt der AfD die wähler zu, sich selber die wähler weg … und befördert den grassierenden rassismus.

ich fordere übrigens auch eine obergrenze der amtszeit von personen, die horst seehofer heißen.

was schlägst du als obergrenze dabei vor?

1 tag. – in zukunft: 1 tag seehofer, das reicht dann völlig.

und in den USA? was da?

klausens-fordert-obergrenze-fuer-opfer-von-attentaten-7-10-2017

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klau|s|ens schreibt bei all dem schrecken mal wieder eine seiner petizetten – www.klausens.com

klau|s|ens, schrecken ist doch dauernd. je mehr medien, je mehr schrecken.

ich weiß: von 2.000 jahren gab es schrecken nur, wenn er vor der haustüre geschah oder ein reiter zufällig vorbeikam und vom dem schrecken in der ferne berichtete.

und heute wird ja jeder brennende schuppen von einem smartphone gefilmt und dann gepostet.

was aber ist mit den 90 toten von afghanistan? ganz aktuell. und nimm die vielen und herzvollen bekundungen zu den 22 toten des attentates von manchester versus den wenigen und nüchternen bekundungen zu den 90 toten von kabul.

auch bei der trauer gibt es eine fixierung auf das einem geographisch nähere.

… oder kulturell nähere. bei überschwemmungen in bayern wird über eine vermisste berichtet, bei überschwemmungen in indonesien oder auf den philippinen oder in bangladesch können es hunderte tote sein, ja, tausende, die dann medial über uns „hinwegtröpfeln“, während über die eine vermisste in bayern mit höchster premisse berichtet wird.

oder die dame, die jüngst in aachen vom blitz getroffen wurde, der so heftig war, dass sogar die fahrradkette geschmolzen war.

sag ich doch, sag ich doch: alles schrecken.

aber der schrecken ist relativ, weil wir relativ mit diesem schrecken „bespielt“ werden, von den medien, oder auch nicht.

auf jeden fall schrieben wir wieder eine petizette.

das ist auch so eine art, sich den kopf freizuschreiben, von all dem schrecken und dem irrsinn des daseins.

eine kleine petizette … und schon geht es ein klein bisschen besser.

KEINMUMM
Donnerstag, 1. Juni 2017


Käme der Mai und würde sich als Juni ereignen, müsste niemand mehr vor seinen Türen die Sonne wegschaufeln. Wir aber lagen im Dunst der feuchten Schwüle, wo manche Maus sich nagend am Gemeinwohl zu schaffen machte. Allerorts gab es Abschiebungen. Menschen wurde geschoben, ins Ab…seits. Da konnte schon ein Flugzeug warten. Ja, ja, bis in die Schulen drangen sie vor, diese Häscher, die keiner Biologie sich zugewandt fühlen, weil das Unmenschliche regiert, damit das Menschliche noch weitermachen kann. In Afghanistan mussten wieder mal 90 Existenzen unter einer Autobombe gemein sterben. So paradox zeigte sich die Welt, bis wir alle erbost über unser Dasein waren. Es ließ sich nichts regeln. Die Dinge waren nur noch der Horror, und dennoch kamen die Ausländer in die Inländer, damit es knallte. Dazu noch Ghettos, Gewalttaten und seltsame Gruppierungen auf den Fußballplätzen. Da mussten dann die Heuschrecken noch fliehen, bei solcher Vergeblichkeit. Der Pfiff am Ganzen war der Abpfiff, also der Tag, als der Globus in sich zusammenfiel. Ihm muss die Luft ausgegangen sein. (8:59 Uhr MESZ, 1.6.2017) LINK ZU DEN PETIZETTEN

ja, ja, die petizetten: bei den wahlen NRW, da waren die PROGNOSEN von ARD und ZDF exakt gleich. ich kann mich nicht erinnern, jemals so etwas erlebt zu haben.

schön, schön: aber die wahlergebnisse am ende dann? stimmten die denn?

klausens-foto-exakt-gleiche-wahlprognose-NRW-2017-14-5-2017-LIVE-vom-fernseher

HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS: http://www.klausens.com

klau|s|ens kritisiert die durchsetzung der abschiebe-verschärfung genau dieser abschiebe-verschärfung als dauerndes asyl-recht-verschärfen – www.klausens.com

klau|s|ens, der unsrige deutsche staat insgesamt driftet weiter und weiter nach rechts.

es ist erschreckend, was alles wie schnell verändert wird … und wie ein recht wie das recht auf asyl nun ausgehebelt wird.

zugleich reden sie über schleierfahndung und die sowieso-mehr-aufrüstung des staates.

UND DA IST DER „Gesetzentwurf zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht“. am 18.5.2017 im bundestag: >>Gesetzentwurf 18/11546, 18/11654 (Beschlussempfehlung 18/12415: Gesetzentwurf in Ausschussfassung annehmen) angenommen<<

wir zitieren amnesty:

>>19. Mai 2017 –

BERLIN, 18.05.2017 – Amnesty International kritisiert mehrere Punkte am geplanten Gesetz zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht, das unter anderem Verschärfungen bei der Abschiebungshaft vorsieht.

„Es droht eine Zweckentfremdung: Die Abschiebungshaft muss ausschließlich die Ausreise sichern – sie darf unter keinen Umständen als menschenrechtswidrige Präventivhaft genutzt werden, um Menschen aus dem Verkehr zu ziehen, bei denen keine ausreichenden Hinweise für eine polizeiliche Festnahme vorliegen“, sagt Maria Scharlau, Völkerrechtsexpertin bei Amnesty International in Deutschland. „Die Bundesregierung baut durch dieses Gesetz mehrere rechtsstaatliche Hürden ab, die vor unverhältnismäßiger Inhaftierung schützen sollen.“ Die Abschiebungshaft soll mit dem Gesetz auch für Ausreisepflichtige ermöglicht werden, wenn sie als nicht näher definierte „erhebliche Gefahr für Leib und Leben“ anderer eingeschätzt werden können. Für die maximale Dauer der Abschiebungshaft von 18 Monaten werden die Hürden abgesenkt.
Dasselbe Gesetz ermöglicht dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auch das Auslesen der Handys von Asylsuchenden zur Feststellung ihrer Identität. „Es ist eine zulässige Überlegung, in Fällen mit begründetem Verdacht auf Identitätstäuschung auf Informationen aus dem Handy von Asylsuchenden zuzugreifen. Aber die nun vorgesehenen Eingriffe in die Privatsphäre Zehntausender Menschen sind massiv und müssen an strenge Bedingungen geknüpft sein – das Auslesen von Smartphones ermöglicht schließlich einen umfassenden Einblick in die Persönlichkeit. Nicht umsonst hat das Bundesverfassungsgericht das Auslesen privater Datenträger mit einer Hausdurchsuchung verglichen“, so Scharlau. Amnesty befürchtet, dass diese Maßnahme in vielen Fällen das Menschenrecht auf Privatsphäre verletzen wird.
Laut Referentenentwurf sollen bis zu 60 Prozent der Antragsteller betroffen sein – der massive Grundrechtseingriff könnte also bei Asylsuchenden zur unverhältnismäßigen Routinemaßnahme werden. Anstatt auf die im Vorfeld geäußerte breite Kritik der Zivilgesellschaft und auch der Bundesdatenschutzbeauftragten einzugehen, hat die Regierungskoalition den Gesetzentwurf in mehreren Punkten noch weiter verschärft.

Der aktuelle Gesetzesentwurf steht in einer Reihe von Gesetzen zur inneren Sicherheit, die verschiedene aus menschenrechtlicher und rechtsstaatlicher Sicht kritische Aspekte beinhalten. Das vor Kurzem verabschiedete neue Bundeskriminalamtsgesetz ermöglicht zum Beispiel weitgehende Grundrechtseingriffe gegen sogenannte „Gefährder“. Die Definition im BKA-Gesetz ist so unbestimmt und vage, dass unklar bleibt, welches Verhalten die massiven Grundrechtseingriffe auslösen kann. Hier schafft das BKA-Gesetz keine ausreichende Rechtssicherheit. Wer bislang aus Sicht der Polizei weder eine konkrete Gefahr darstellt noch gegen Strafgesetze verstoßen hat, darf nicht einfach „auf Verdacht“ mit einer Fußfessel oder Überwachungsmaßnahmen belangt werden.

Amnesty betont, dass auch im Rahmen von Gesetzen zur Gewährleistung der Sicherheit Grundrechtseingriffe den rechtstaatlichen und menschenrechtlichen Erfordernissen genügen und verhältnismäßig sein müssen.<<

oder wir zitieren ebenso ausführlich PRO ASYL:

>>Schon bei Stellung des Asylantrages werden die Asylsuchenden unter einen Generalverdacht gestellt, vorsätzlich getäuscht zu haben. Systematisch sollen bei rund der Hälfte aller Asylsuchenden die Handydaten ausgelesen werden. So wird es schon in der Gesetzesbegründung angekündigt. Damit entsteht eine massenhafte Auslesung. Dies ist ein tiefgreifender Eingriff in die Privatsphäre und aus Sicht von PRO ASYL und anderen Organisationen verfassungswidrig. Das Gesetz schafft die rechtliche Grundlage für den gläsernen Flüchtling. Es ist zu vermuten, dass neben persönlichen Informationen wie Bilder und Nachrichten auch private Daten wie Kontakte zu Anwält*innen, Ärzt*innen oder Unterstützer*innen abgegriffen werden. Während das Bundesverfassungsgericht bei der Entscheidung über den »Großen Lauschangriff« Eingriffe in die Privatsphäre ohne richterlichen Beschluss verboten hat, soll dies nun bei Asylsuchenden umgangen werden. Wie soll ein Asylsuchender Vertrauen in das Bundesamt im Asylverfahren entwickeln können, wenn dieselbe Behörde ihm zuallererst das Handy samt aller privater Daten abnimmt?

Zu befürchten ist, dass es dabei keineswegs bei Daten zur Feststellung von Staatsangehörigkeit und Identität bleiben wird. Schon bei der Sachverständigenanhörung vor dem Bundestag sprach das Bundesamt von der Prüfung materieller Angaben des Antragstellers. Eine Ausweitung auch auf Reisedaten kann nicht ausgeschlossen werden vor dem Hintergrund der Verhandlungen der neuen Dublin-IV-Verordnung und den Bestrebungen der Bundesregierung, Überstellungen gemäß Dublin rigoros durchzusetzen.<<

:::

>Besonders misstrauisch muss der Asylbewerber schließlich werden, wenn ein Änderungsvorschlag von CDU/CSU und SPD jetzt sogar das Bundeskriminalamt dazu ermächtigt, bestimmte erkennungsdienstliche Daten aus dem Asylverfahren anderen Drittstaaten zu übermitteln. Ausgenommen würden Herkunfts- und Verfolgerstaat, wobei die Verantwortung für diese Zulässigkeitsprüfung allein beim BKA liegt. Völlig außer Acht bleibt aber, dass diese Behörde keinerlei Kompetenzen für die Prüfung etwaiger Verfolgungen hat.<<

:::

>>Die Bundesländer werden ermächtigt, grundsätzlich alle Asylsuchenden bis zum Ende der Asylverfahren in Erstaufnahmeeinrichtungen festzuhalten. Dies verhindert Kontakte zu Ehrenamtlichen und Unterstützer*innen. Damit stehen sie sowohl im Verfahren als auch bei drohender Abschiebung ohne Hilfestellung da. Wir müssen davon ausgehen, dass so in hohem Maße Schutzsuchende nicht das Recht auf Asyl bekommen, das ihnen zusteht. Selbst Minderjährige werden von der Lagerpflicht nicht ausgenommen – das Kindeswohl bleibt auf der Strecke, damit wird schon gegen Völkerrecht und Europarecht verstoßen. Auch nach Begrenzung dieser Internierung auf zwei Jahre (!) laut einem Änderungsantrag der Fraktionen von CDU/CSU und SPD bliebe diese Regelung rechtswidrig.

Besonders drastisch zeigt sich diese Lagerpflicht im Zusammenhang mit den neuen Dublin-IV-Regelungen: Bislang endet die Unterbringung in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Dublin-Fälle ebenfalls spätestens nach 6 Monaten, weil bis dahin eine Überstellung erfolgen muss oder aber Deutschland zuständig wird. Die Dublin-IV-Verordnung kennt diese Frist nicht mehr. Ohne jegliche zeitliche Befristung soll der Ersteinreisestaat der EU zuständig bleiben, es soll also auf unabsehbare Zeit zurückgeschoben werden können. Ein Ausweg aus einer Situation, in der kein Mitgliedstaat den Antrag prüfen will, ist nicht zu sehen. Für diese Menschen entstehen Lager der Hoffnungslosigkeit. Derzeit würde das fast alle Dublin-Fälle betreffen, da nur 10 Prozent der Überstellungen tatsächlich vollzogen werden.<<

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>>Personen, die sich über einen längeren Zeitraum geduldet in Deutschland aufhalten, sollen überraschend abgeschoben werden können – ohne vorherige Ankündigung. Bislang musste bei Duldungen von länger als einem Jahr die Duldung zunächst widerrufen und die Abschiebung mindestens einen Monat vorher angekündigt werden (einmonatige Widerrufsfrist bei Abschiebungen nach § 60a Abs. 5 AufenthG). Diese Regelung im Aufenthaltsgesetz soll für bestimmte Personengruppen ersatzlos gestrichen werden und für Personen gelten, die angeblich durch Identitätstäuschung oder durch Nichterfüllung zumutbarer Anforderungen an die Mitwirkung ihre Aufenthaltsbeendigung verhindert oder – laut Gesetzesbegründung – »verzögert« haben.

Es bleibt insbesondere offen, ob es sich um eine aktuelle Täuschungshandlung handeln muss oder nicht. Auch ein Änderungsantrag der Großen Koalition, der eine zeitliche Begrenzung versucht, macht dies nicht klarer. Der Begriff der »zumutbaren« Anforderungen ist ebenfalls nicht weiter konkretisiert. In der Praxis wird Flüchtlingen immer wieder ohne belastbare Begründung vorgeworfen, ihre Abschiebung selbstverschuldet verhindert zu haben. Die Regelung ist so unscharf formuliert, dass sie ein Einfallstor für Willkür sein kann.<<

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>Neben der Abschiebungshaft gibt es zusätzlich die Möglichkeit des Ausreisegewahrsams mit niedrigeren Anforderungen – der nun von vier auf zehn Tage verlängert wird. Die Betroffenen haben dann aber nur eingeschränkt Chancen, einen Rechtsanwalt zu beauftragen, um gegen die Abschiebung vorzugehen.<<

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>>Nach den Wünschen von CDU/CSU und SPD soll zu den weitreichenden Verschärfungen eine zusätzliche Hürde für die Anerkennung von Vaterschaften eingeführt werden. Väter sind nun regelmäßig in der Pflicht, ihre Vaterschaft zu beweisen – oftmals mit teuren Gentests. Dabei genügt bereits der Verdacht von »Missbrauchsindizien«. Es kann schon ausreichen, dass die Mutter oder das Kind lediglich über eine Duldung verfügen und damit der Vater in Beweisnöte kommt.

Das Wohl des Kindes bleibt auch hier unberücksichtigt: Kinder können auf unbestimmte Zeit ohne familiäre, soziale und staatsbürgerliche Identität bleiben. Dem in der Verfassung verankerte Familienschutz wird so nicht ausreichend Rechnung getragen.<<
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man kann so wenig tun.

der zeitgeist und alle jeweils bevorstehenden wahlen fressen die freiheit auf.

wir klagen über die türkei, wir beobachten den iran, wir mögen russland nicht, indonesien macht uns angst, ägypten ist uns so auch zuwider, saudiarabien …

… und wir dokumentieren nun nur noch den deutschen schrecken contra asylbewerber.

die welt möge mit zwei griffen versehen werden.

zwei griffe? wozu?

… dann kann man sie besser wegwerfen, diese welt. (müder scherz, ich weiß!)

demnächst kommen noch echte menschen auf die mülldeponien: was sagst du dann? welchen witz willst du dann noch machen?

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