
klau|s|ens, der schlimmen dinge ist kein ende!
tag für tag kein ende. man guckt sich einmal eine zehntelsekunde um – schon werden wieder neue dinge berichtet, die skandalös sind.
ja, ein herrlich abgenutztes wort: skandalös.
man kann es so oft sagen, dass man damit die straßen asphaltieren kann.
die worte verlieren sich.
eben: jede häufung ist eine entwertung. „skandalös“ ist lange zu zu schwach für dieses treiben in der bundesarbeitsagentur bzw. in den arbeitsagenturen. denn: der bundesrechnungshof hat in einer stichprobe sieben der 156 arbeitsagenturen sowie sieben regionaldirektionen um die drei monate lang untersucht. „Die Tatsache, dass wir in allen geprüften Agenturen Fehlsteuerungen festgestellt haben, zeigt, dass es sich um ein grundsätzliches Problem handelt“, lautete ein fazit.
danke! dank an die „bundesrechnungshofagentur“. hört sich ja kritisch an! eine kontrollinstanz, die auch etwas anprangert. dank!
ja, aber wissen tun wir es vom SPIEGEL. die dinge gehen ja auch umwege, weil vieles nicht öffentlich werden soll … oder noch nicht darf. „unter verschluss gehalten“ wird der prüfbericht angeblich.
aber was ändert das?
fehlsteuerung!!! ha!!! so sagen sie: fehlsteuerung gibt es bei und in der BA.
die systeme sind so gestrickt und auch so gewollt: die arbeitsvermittler/-innen hatten in den drei geprüften monaten für mehr als 50 prozent der langzeitarbeitslosen keinen stellensuchlauf gemacht und zu 45 prozent keinen ernstzunehmenden kontakt aufgenommen. (hätte denen keine erfolgsquote gebracht!)
und warum? – alle wollen ihre vermittlungsstatistik verbessern, alle vermitttler und vermittlerinnen. und dann wird so einfach daran gedreht, dass man selber als vermittler als erfolgreich erscheint.
es ist unglaublich. nach jahren HARTZ IV sind solche dinge möglich. immer noch möglich! neu möglich! anders möglich! alles möglich! was für ein staat! (wer will da über andere südliche länder klagen? wer? – deutschland ist an vielen stellen überaus hochgradig verlottert!)
oder höre dieses: es gab „erhebliche manipulationen“ – der bundesrechnungshof bemerkte auch, dass lehrlinge, die ohnehin von ihrer firma übernommen werden sollten, später als „erfolgreich vermittelt“ angegeben wurden.
ich möchte weinen, ich möchte heulen. ich möchte im zorn verglühen!
wir haben doch immer wieder auf falsche arbeitslosenzahlen verwiesen, immer wieder.
aber niemand hörte uns: denke doch nur an den 28.10.2010 = ich zitiere nur ein kurzes stück aus unserem eigenen blog-eintrag von jenem tag:
„TITEL: klau|s|ens zur 2,9-millionen-arbeitslosigkeit-s-lüge – http://www.klausens.com
klau|s|ens, es ist ein langes und ewiges lügen.
mit der zahl der arbeitslosen?
richtig: jetzt sollen es unter 3 millionen sein. frau von der leyen hat es gestern verkündet und damit dem chef der arbeitsagentur, weise, diesen „clou“, den er heute in nürnberg verkündet, schon tags zuvor weggenommen.
ich kann nur wiederholen — auch wenn realiter jetzt mehr leute eingestellt werden, weil die wirtschaft wieder besser läuft –, was ich schon schrieb:
a) die statistik stimmt nicht!
b) zudem: ab wann ist ein arbeitsplatz ein arbeitsplatz?
c) wir brauchen eine ganz neue statistik, die auch die 1. löhne 2. die dauer 3. die qualität der (aller!) arbeitsplätze erfasst … sowie alle, die alle — trickreich und absichtsvoll — aus der statistik „ausgegliedert“ werden: krankheit, nicht vermittelbar, „maßnahme“.
wie recht du hast!“
ja, man kann das thema weiter drehen und weiter wenden: offiziell haben wir viel weniger arbeitslose als es de facto sind. so täuschen sich alle gegenseitig über den ernst der lage hinweg. und die regierung hat natürlich damit extra absichten.
oder denke an unseren beitrag vom 29.10.2010:
„TITEL: klau|s|ens ärgert sich immer noch über die arbeitslosenstatistik bzw. die definition von arbeit-habend – http://www.klausens.com
klau|s|ens, du bist ja ganz wütend!
ich ärgere mich immer noch: ein arbeitsplatz ist nicht ein arbeitsplatz.
wieso?
a) weil arbeit nicht gleich arbeit ist.
b) weil der lohn zu berücksichtigen ist.
c) weil die zahl der arbeitsstunden an jedem arbeitsplatz zu berücksichtigen ist.
na und?
nochmals: ich lasse 10 manager jeweils 60 stunden pro woche arbeiten, für 6.000 EURO pro woche, und habe 600 stunden gesamtarbeitszeit. 10 arbeitsplätze — 600 stunden.
weiter?
ich lasse 100 leute dreck und asche schaufeln. 600 stunden. die bekommen dann 4,35 EURO pro stunde.
wie soll man das bewerten?
sie arbeiten nicht 60 stunden pro woche, sondern nur 6. außerdem zu hungerlöhnen.
aha.
dann habe ich 100 arbeitsplätze bei exakt der gleichen zahl der arbeitsstunden. 100 = 10, so wäre die neue rechnung. 10 wird 100 !!! sei klug !!!
ich begreife.
die einen arbeiten im anzug, sauber und fein, fahren im auto, fliegen durch die lüfte, essen gesunde salate.
die anderen schwitzen, sind dreckig und essen wurstbrote.
na, also es geht doch. (nebenfrage: arbeit ist nicht gleich arbeit. werden eigentlich die, die im knast dinge produzieren: köche, schreiner, schlosser, was immer … werden die eigentlich auch mitgezählt? als arbeitende? als arbeit habende?)
weiter? was willst du sagen?
wie schaffe ich arbeitsplätze? das ist doch kern! wie zaubere ich sie herbei? wie vernebele ich die wahrheit und betrüge die menschen?
ich lasse dieselben arbeitsstunden von mehr leuten bewältigen. aus 10 arbeitsplätzen mache ich 100.
siehste! ich glaube, die magische grenze ist 15 stunden. aufstocker, die mindestens 15 stunden arbeiten, gelten nicht mehr als „arbeitslos“.
was forderst du?
ich nehme die gedanken von werner müller auf. siehe das buch „ein spd-vorsitzender und seine sekretärin“ (kuuuk verlag, ISBN 978-3-939837-15-7): dann schreibt der autor in diesem buch, also er lässt die sekretärin vom SPD-chef sagen:
„Arbeitslose, die krank geschrieben werden, wenn auch nur für einen Tag, gelten nicht als arbeitslos. Menschen, die von einem privaten Arbeitsberater betreut werden (auch wenn sie den nur zweimal im Monat sehen), gelten nicht mehr als arbeitslos. Menschen, die nicht mehr vermittelbar sind, werden nach einer gewissen Schonfrist ebenfalls gestrichen. usw. usf. – Peter, ich denke, wir brauchen eine ganz neue Statistik. (Das Rumlügen macht die Dinge
nicht besser. Auch nicht für die SPD.) Eine, die alles erfasst, und zwar so, dass man diese Statistik auch bewerten kann: Arbeitslose, Arbeitslose in Maßnahmen, Arbeitslose im 1-Euro-Job, Arbeitslose, die krank sind,
Arbeitslose, die als zu alt gelten, Arbeitslose, die in den Vorruhestand abgeschoben werden, etc. – auch arbeitslose Jugendliche, die auf Schulen und in Fördermaßnahmen geparkt werden. Rentner. Berufsunfähige. Vom AA teilbezahlte Pseudo-Jobs. Alles.“
das ist doch das thema statistik, das hatten wir doch schon öfter, klau|s|ens. und peter ist wohl der SPD-vorsitzende in deinem buch da. ein gedachter „peter“. ich möchte jetzt zum „arbeitsplatz“ was hören.
höre doch weiter:
„Genauso ist es übrigens umgekehrt: Man muss auch wissen, welche Jobs die Menschen haben. Denn Arbeit ist nicht Arbeit. Man sollte also wissen: Wie viele Menschen haben einen 400-Euro-Job? Wie viele Menschen haben zwei? Wie viele Menschen arbeiten nur 16 Stunden pro Woche? Wie viele Menschen arbeiten in Zeitarbeitsfirmen? Wer soll stets für 5,20 Euro in der Großküche helfen? Denn eine ‚Stelle‘ ist noch lange kein Arbeitsplatz. Und putzen müssen ja dieser Tage überaus viele. Eine einzige Sauerei, was da läuft.“
oho, ich verstehe.
in dem buch sagt dann jene sekretärin noch:
„Mal ehrlich: Wenn ich alle Leute hier in Deutschland für eine Stunde im Monat arbeiten lasse, bezahlt, und gebe diesen dafür einen Arbeitsvertrag – dann hätte ich auf dem Papier die Arbeitslosigkeit im Nu komplett abgeschafft. Sofort! Wusch! Zack! Ein-Stunden-Woche! Das wäre ein statistisches Paradies! Ich müsste jedoch wissen, welche Arbeit das überhaupt ist … und, wie schon gesagt, welchen Umfang diese hat. Im Ernst: Ein Arbeitsplatz ist kein Arbeitsplatz: Denn eine 40-Stunden-Woche bei 20,35 Euro Lohn pro Stunde ist etwas völlig anderes als eine 16-Stunden-Woche bei 6,10 Euro Lohn pro Stunde. Arbeit ist nicht gleich Arbeit. (Und die jeweiligen Bedingungen erst!) Ich denke also, dass die Statistik der Arbeitsagentur grundsätzlich geändert gehört, damit sie wirklich etwas aussagt … und nicht nur noch zur Täuschung aller dient. Kern: Nichts und niemand darf aus der Statistik verschwinden. Es muss möglichst viel an Information in der Statistik erhalten bleiben, damit möglichst ‘wahre’ Beurteilungen des Arbeitsmarktes geliefert werden können. Zum Beispiel in Arbeitsstunden pro Beschäftigte pro Woche (8, 10, 12, 14, 16 h und so weiter bis hin zu 40, 42, 44, 46, 48 h). Und dazu der Stundenlohn, ebenfalls in Lohngruppen gestaffelt: 2 € (!!!), 4 € (!!!), 6 € (!!!) – also auch die verbrecherischen Löhne ! – bis hin zu 20, 22, 24 € pro Stunde, etc., alles schön gestaffelt und geordnet. Und das Monat für Monat. So ein Weg wäre einer der notwendigen Schritte zu einer erwünschten und nötigen ‘neuen, wahrhaftigen SPD‘. Eine andere Chance haben wir gar nicht. Das Weglügen der Wirklichkeit muss nun aufhören. Sonst ist die SPD bald ganz weg. Husch. Aus. Adieu! Und ich auch!“
ja, diese welt ist nicht diese welt.
das finde ich auch. rot ist auch nicht gleich rot. schau mal das klausens-kunstwerk „rot ist nicht rot“ dazu.
so ist es! genau so !!! aber überall wird gemogelt und gelogen und eine statistik zusammengebaut … und werden „arbeitsplätze“ „geschaffen“, dass sich die globen biegen.“
puh, das haben wir geschrieben? 2010? – ich weiß gar nicht mehr, was wir damals schrieben und was wir heute schreiben. bei mir geht alles durcheinander.
bei der arbeitslosigkeit geht auch alles durcheinander. es ist ein skandal!
das hatten wir doch schon. suche dir mal ein neues wort, eine neue regierung, ein neues volk und eine „echte“ wahrheit über die elende arbeitslosigkeit.

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