Archiv der Kategorie: Judenmord

klau|s|ens mit einem gedicht gegen eine heutige variante der bösartigkeit (die durch totalen realitätsverlust) – www.klausens.com

klau|s|ens, unser text spricht hoffentlich für sich selbst.

es gehören auch diejenigen zum großen bösen dieser welt, die das schlimme böse von vorher, von früher … im heute verharmlosen bzw. absichtlich verharmlosen wollen.

WIR HABEN JEDE VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT UND
JEDEN REALBEZUG UND ALLE MORAL VERLOREN
— Wie pervertiert die Welt sich doch immer wieder und (auch nach schlimmsten Menschheits-Verbrechen) weiter und weiter zeigt —

Mama hat mir, als ich 13 war, Fernsehverbot erteilt.
||| KONSEQUENZ? Ich trage einen Judenstern.
Die Firma schreibt mir eine Abmahnung wegen Unpünktlichkeit.
||| KONSEQUENZ? Ich trage einen Judenstern.
Meine Freundin hat mich morgens in all der Eile nicht geküsst.
||| KONSEQUENZ? Ich trage einen Judenstern.
Die Polizei gibt mir einen Strafzettel. 20 Kilometer zu schnell.
||| KONSEQUENZ? Ich trage einen Judenstern.
Die Kassiererin guckt mich so seltsam an.
||| KONSEQUENZ? Ich trage einen Judenstern.
Unsere Demo wurde für illegal erklärt.
||| KONSEQUENZ? Ich trage einen Judenstern.
Nachbarn beschweren sich, wenn ich nachts um 2 Uhr die Bohrmaschine bediene.
||| KONSEQUENZ? Ich trage einen Judenstern.
Ich bin ungeimpft. Das schrie ich extra-aggressiv in die Welt. Nun werde ich von den Müller-Bormanns nicht mehr gegrüßt.
||| KONSEQUENZ? Ich trage einen Judenstern.
Mir ist das Vanilleeis auf den Magen geschlagen.
||| KONSEQUENZ? Ich trage einen Judenstern.
Mieterhöhung. Puh!
||| KONSEQUENZ? Ich trage einen Judenstern.
Es regnet. Ich werde nass.
||| KONSEQUENZ? Ich trage einen Judenstern.
Im Fernsehen laufen langweilige Dokus über 1933 bis 1945.
||| KONSEQUENZ? Ich hole mir Chips und frische Getränke und gucke weiter. Bisweilen sehe ich auch mal einen Judenstern. [Aber meiner ist viel gelber und viel schöner. Warum dreht keiner einen Film über mich?]

KLAUSENS, 13.1.2022, Donnerstag, 19:13 Uhr bis 19:28 Uhr MEWZ, Königswinter, und 15.1.2022, Samstag,14:40 bis 14:55 Uhr MEWZ, Königswinter, und 19.1.2022, 9:48 Uhr bis 9:52 Uhr MEWZ, Königswinter, und 27.1.2022 gegen 9:02 Uhr MEWZ, Königswinter.

Titel: „BÖSE WELT“

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klau|s|ens schreibt gedicht zur redewendung „ins leben treten“ – www.klausens.com

klau|s|ens, so seltsam können die dinge sein.

man denkt an eine redewendung, hier „ins leben treten“. (wurde sie gerade gesagt? oder warum?)

man sieht aus dem bundestag am fernseher die gedenkstunde anlässlich des jahrestages der befreiung des KZ in auschwitz. (27.1. war die befreiung, die bundestag-gedenkstunde dieses mal etwas später.)

dann bringt man im hirn dinge zusammen und es entsteht ein gedicht.

dieses gedicht entsteht ja auch LIVE zu dem, was frau lasker-wallfisch sagt. (und was sie sagte, war stark, fest, berührend, erschütternd.)

und hier posten wir es in den blog: das unsrige gedicht.

REDEWENDUNG NEU ERFASST

Sie trat in mein Leben

Da spritzte Erde hoch
Und ein Bluterguss
Schrie dass die Herzen
Sich zu Kohlköpfen
Verschrumpften bis alle
Liebe sich ausdörren
Zu wollen schien keine

Sonne nimmermehr

31.1.2018, Mittwoch, gegen 13:40 Uhr MEWZ, KLAUSENS, im Fernsehen gerade die Rede von Frau Anita Lasker-Wallfisch, Überlebende des KZ Auschwitz und des NS-Völkermordes, im Bundestag. Anlass: Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz.

in welcher zeit leben wir heute? was passiert nicht alles? wie rechts und geschichtsvergessen wollen manche politiker europa noch haben? und warum fängt jeder ärger wieder von vorne an? warum ist nichts jemals vorbei? warum weint man über polen, tschechien, ungarn, die türkei und weitere länder? warum blüht der rassismus wieder auf?  warum verdörrt die demokratie? und was will der mann in china? offenbar nun auf lebenszeit? wozu existiert ein herr trump?

sowohl deine fragen als auch unsere gedichte werden die welt nicht ändern.

auch eine erkenntnis! aber: was wiederum bringt uns diese? (und was bringt uns allen eigentlich diese gern so feindselige welt?)

vielleicht verbietet polen eines tages per gesetz auch solche gedichte?! zuzutrauen wäre es den herrschenden da.

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klau|s|ens schreibt gedicht zum sterben und überleben et al. – www.klausens.com

klau|s|ens, weihnachten geht es um die geburt.

im dezember sterben aber auch so einige.

du schriebst ein gedicht?

ja, weil doch ein überlebender von auschwitz verstorben ist, 98-jährig.

kazimierz piechowski, so sein name.

eben, einer der wenigen, die dem horror entfliehen konnten.

und nun ist also ein „überlebender“ gestorben.

das ist das seltsame: du kannst überleben, aber dann ist es eine verzögerung des todes, der ja letztendlich irgendwann dann doch noch kommt.

ausschwitz zu überleben ist eines. aber dann (nach solchem leid, solchen erfahrungen) 98 jahre zu werden, das ist das andere.

unsere existenz bleibt absurd, den einen ergeht es besser, den anderen schlechter.

und früher tod und später tod: wer wollte das irgendwie bewerten? (dazu noch die todesstrafe, von den menschen ja auch noch erfunden.)

DENEN GEWEIHT

Ach, ein langsam Sterbender

Möchte

Endlich den Tod erleben

Und ein Auschwitz-Überlebender

Ist nun

98-jährig verstorben

Nur Jesus ist putzmunter

Wiederauferstanden

Von den Toten

Lebendige wollen Todgeweihte

Exekutieren

Kann man ja alles

Motto: Morgens noch

Abkratzen

Was sich aus dem Schnee nächstens ergab

Copyright KLAUSENS in allen Schraibwaisen und Schreibweisen, u. a. als Klau/s/ens oder Klau*s*ens oder Klau+s+ens, am 16.12.2017 gegen 14:55 Uhr bis 15 Uhr, sowie kleine Korrekturen am 18.12.2017 gegen 11:28 Uhr MEWZ, Königswinter-Oberdollendorf. (Die Zeichnung hierunter entstand am 15.12.2017 und heißt „Überwinterzeit“.)

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klau|s|ens weiß um den gedenktag – www.klausens.com

[27.1.1945, befreiung des konzentrationslagers auschwitz durch die sowjetische armee.]

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An der Gerechtigkeit nach dem Tod des NS-Täters Klaas Carel Faber verzeifelt KLAUSENS

klau|s|ens, er hat es geschafft.

ja, wieder einer der NS-täter, der es schaffte, der strafe zu entgehen.

klaas carel faber.

einer der „meistgesuchten“ – aber man wusste ja, wo er war.

er war in deutschland.

er war 90 jahre, als er starb.

in deutschland wurde ihm kein prozess gemacht.

in den niederlanden schon, damals.

da war er aber dann geflohen. und durch einen hitlererlass von 1943 galt er als deutscher, da er (auch wenn ein niederländer) „stolzes“ mitglied der waffen-SS war. deutsche werden nicht ausgeliefert, an die niederlande.

ein deutscher nun also, zum deutschen gemacht, unbehelligt, und auch ein täter, der seine strafe nicht absitzt. einen neuen prozess in deutschland bekam er aber auch nicht.

die niederlande wollten die auslieferung, aber das deutsche recht stand dem entgegen. das deutsche recht! wie armselig! niemand hat es geändert. das unrecht! es wurde nicht geändert. ein skandal, ein skandal, ein skandal.

das wort reibt sich ab.

ja, aber der NS-täter, der seiner ersten strafe durch die flucht entkam, konnte in deutschland jahrzehnte unbehelligt leben.

ein NS-täter.

man hat es nicht geschafft, ihn in deutschalnd endlich dauerhaft ins gefängnis zu bringen. (in den niederlanden saß er bis zu seiner flucht 1952 wenige jahre.)

da dreht sich der rechtsstaat in seinem kreis.

„Der 90-Jährige, der seit 1961 zusammen mit seiner Frau im Ingolstädter Piusviertel gewohnt hatte, starb am Donnerstag im Klinikum Ingolstadt, wie der DONAUKURIER aus mehreren sicheren Quellen erfuhr.“

und nun?

es gibt kaum noch lebende täter, die man vor gericht bringen könnte. heinrich (hendrik) boere und john demjanjuk (nun auch tot) waren wohl (fast) die letzten. siehe: http://www.klausens.com/klausens-beim-boere-ns-kriegsverbrecherprozess-in-aachen.htm

die ungerechtigkeit hat zu oft recht.

der mensch schafft sich die idee einer gerechtigkeit ja selbst. zumal diese wandelbar ist. das schicksal kennt nur die idee des lebens als lotto. in diesem lotto können auch die schlimmsten verbrecher frei ausgehen.

und die gütigsten menschen können heimtückisch umgebracht werden.

welch‘ „heiliger geist“ diesem scheißleben doch innewohnen muss!

anbei die liste des simon-wiesenthal-centers stand april 2011, da war dieser faber auf rang 3: http://www.wiesenthal.com/site/apps/s/content.asp?c=lsKWLbPJLnF&b=4442915&ct=9378529

MOST WANTED NAZI WAR CRIMINALS
As of April 1, 2011

*A. Alois Brunner – Syria
Key operative of Adolf Eichmann
Responsible for deportation of Jews from Austria (47,000), Greece (44,000), France (23,500), and Slovakia (14,000) to Nazi death camps.

Status – living in Syria for decades; Syrian refusal to cooperate stymies prosecution efforts; convicted in absentia by France

Alois Brunner is the most important unpunished Nazi war criminal who may still be alive, but the likelihood that he is already decreased increases with each passing year.Born in 1912 and last seen in 2001, the chances of his being alive are relatively slim,but until conclusive evidence of his demise is obtained, he should still be mentioned on any Most Wanted List of Holocaust perpetrators.

*B. Dr. Aribert Heim – ?
Doctor in Sachsenhausen (1940), Buchenwald (1941) and Mauthausen (1941) concentration camps
Murdered dozens of camp inmates by lethal injection in Mauthausen.

Status – disappeared in 1962 prior to planned prosecution; wanted in Germany and Austria. New evidence revealed in February 2009 suggests that he may have died in Cairo in 1992, but questions regarding these findings and the fact that there is no corpse to examine, raise doubts as to the veracity of this information. During the past year, Heim was not found, nor was his death confirmed.

1. Dr. Sandor Kepiro – Hungary
Hungarian gendarmerie officer; participated in organizing the mass murder of at least 1,250 civilians in Novi Sad, Serbia on January 23, 1942
Status: discovered in 2006 in framework of “Operation: Last Chance;” was originally convicted but never punished in Hungary in 1944 and apparently in absentia in 1946; Hungary refused to implement his original sentence but opened a new criminal investigation against him which yielded an indictment against him for war crimes on February 14, 2011. His trial is scheduled to open in Budapest on May 5, 2011.

2. Milivoj Ašner – Austria
Police chief of Slavonska Poega, Croatia
Active role in persecution and deportation to death of hundreds of Serbs, Jews, and Gypsies
Status: discovered in 2004 in framework of “Operation: Last Chance;” indicted by Croatia which in 2005 requested his extradition from Austria which initially refused the request because he ostensibly held Austrian citizenship; when it emerged that he had lost his Austrian citizenship, his extradition was refused on medical grounds. Media interviews with Ašner raised serious doubts about the decision of the Austrian doctors that he was medically unfit to stand trial and prompted a request by the Wiesenthal Center that he be examined by a foreign expert. In April 2009 a German expert confirmed the original assessment that he was suffering from dementia, but subsequent media interviews by Ašner again cast doubt on the veracity of the evaluation.

3. Klaas Carl Faber – Germany
Volunteered for Dutch SS and served in SD as member of Sonderkommando Feldmeijer execution squad which executed members of Dutch resistance, Nazi opponents and those hiding Jews; also alleged to have served in a firing squad at the Westerbork transit camp from which Dutch Jews were deported to death camps.
Status: Sentenced to death in 1947 by a Dutch court for the murder of at least 11 people, his sentence was later commuted to life imprisonment, but he escaped from jail in 1952 to Germany, where he was granted Germany citizenship which protected him from extradition back to the Netherlands.
All efforts to have him prosecuted in Germany, have hereto been unsuccessful, although the German authorities have indicated a willingness to reexamine the case.
On November 25, 2010, the Dutch government issued a European arrest warrant for the incarceration of Faber, and the Bavarian judicial authorities are scheduled to make a decision in this case within the next few weeks.

4. Gerhard Sommer-Germany
Former SS-Untersturmfuehrer in the 16th Panzergrenadier Division Reichsfuehrer-SS; participated in the massacre of 560 civilians in the Italian village of Sant‘ Anna di Stazzema
Status: On June 25, 2005, Sommer was convicted in absentia by a military court in La Spezia, Italy for committing „murder with special cruelty“ in Sant‘ Anna di Stazzema. Since 2002, he has been under investigation in Germany, but no criminal charges have yet been brought against him.

5. Adam Nagorny-Germany
Served as an SS guard at the Trawniki (Poland) SS training camp; served as an armed SS guard at the Treblinka I concentration camp whose prisoners were used to build the nearby Treblinka death camp; alleged to have shot inmates of the camp
Status: An official investigation was initiated by prosecutors in Munich in early 2011, in the wake of the discovery of of witness statements that Nagorny had participated in executions of prisoners in Treblinka I.

6. Karoly (Charles) Zentai – Australia
Participated in manhunts, persecution, and murder of Jews in Budapest in 1944
Status: discovered in 2004 in the framework of “Operation: Last Chance;” Hungary issued an international arrest warrant against him and asked for his extradition from Australia in 2005; Zentai appealed against his extradition and on July 2, 2010 a court in Perth ruled in his favor. Australian Minister for Home Affairs, Brendan O’Conner, acting on behalf of the Hungarian government, appealed the decision and the case will be decided within the coming months.

7. Soeren Kam – Germany
Volunteered for SS-Viking Division, where he served as an officer; participated in the murder of Danish anti-Nazi newspaper editor Carl Henrik Clemmensen.
Status: In 1999 Denmark requested the extradition of Kam, which Germany refused due to his German citizenship. Subsequent extradition request was refused in early 2007 on the grounds that Clemmensen’s death was not murder but manslaughter, which was under a statue of limitation. Efforts continue to bring Kam to justice either in Germany or in Denmark.

8. Ivan (John) Kalymon– United States
Served in Nazi-controlled Ukrainian Auxiliary Police in Lvov (then German-occupied Poland, today Ukraine) during the years 1941-1944, during which time he participated in the murder, roundups and deportation of Jews living in the Lvov Ghetto.
Status: On January 31, 2011, Kalymon was ordered deported from the United States to Germany, Ukraine, Poland, or any country willing to admit him, for concealing his wartime service with forces in collaboration with Nazi Germany and his participation violent acts of persecution.

9. Algimantas Dailide – Germany
Served in the Vilnius District of the Saugumas (Lithuanian Security Police); arrested Jews and Poles executed by the Nazis and local Lithuanian collaborators.
Status: His American citizenship was revoked in 1997 and he was deported from the United States in 2004 for concealing his wartime activities with the Saugumas. In 2006, he was convicted by a Lithuanian court for arresting 12 Jews trying to escape from the Vilnius Ghetto (and 2 Poles), who were subsequently executed by the Nazis, and was sentenced to five years imprisonment. The judges, however, refused to implement his sentence because he was old and was caring for his ill wife and “did not pose a danger to society.” In July 2008, in response to an appeal against the refusal to implement his sentence, Dailde was ruled medically unfit to be punished without being personally examined by the doctors who provided the expertise.

10. Mikhail Gorshkow – Estonia
Served as interpreter for the Gestapo in Belarus and is alleged to have participated in the mass murder of Jews in Slutzk.
Status: Fled from the United States to Estonia before he was denaturalized for concealing his wartime service with the Nazis; has been under investigation in Estonia since his arrival several years ago, but no legal action has ever been taken against him.

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Die heutige Bundespräsidenten-Amt-Kandidatur von Beate Klarsfeld begrüßt KLAUSENS

klau|s|ens, du begrüßt also die kandidatur von frau klarsfeld?

ja, das tue ich.

warum?

so wird sie als person gewürdigt, in ihrem unermüdlichen tun, täter des NS-regimes aufzuspüren und vor gericht zu bringen.

das findest du gut?

es sind in der bundesrepublik oft menschen geehrt und gelobt worden, die zum (direkten) umfeld der NS-diktatur gehört haben. – es ist unter anderen frau klarsfeld zu danken, dass genau diese thematik ab den 60er jahren in der BRD mehr und mehr im politischen und öffentlichen diskurs hochkam.

aber sie tat es auf seltsamen wegen.

die verhältnisse zwangen sie dazu. deshalb kann auch eine ohrfeige so oder so bewertet werden. es kommt immer auf den gesamten beurteilungsrahmen an.

demjanjuk ist tot.

gestern, ich weiß. eine seltsame einrahmung der vorgänge heute. vielleicht ist demjanjuk der letzte NS-täter, der (zumindest in deutschland) verurteilt wurde. nun ist er schon tot.

was kann frau klarsfeld nun tun?

sie kann in ihrer wahrgenommenwerdung heute (und an den tagen zuvor) nochmals eindringlich zum kampf gegen rechte ideologien und rechte (gewalt)taten aufrufen. sie selber hat sich nie einschüchtern lassen. es gab auch gefährlichste angriff gegen ihr leib und leben. dennoch ist sie überaus konsequent geblieben.

du hast gedichte über sie geschrieben?

wir, zweitklausens, wir. das war in köln, als sie dort war. LIVE geschrieben am 28.5.2010, im (heutigen) verwaltungsgericht köln, appellhofplatz, lichthof, anlässlich der anbringung einer gedenktafel am jetzt so genannten „gerichtssaal 101“, in dem der lischka-prozess stattgefunden hat, der ohne die aktivitäten des ehepaars klarsfeld und ihrer helfer-/innen nie stattgefunden hätte. – beide klarsfelds waren am 28.5.2010 in köln anwesend, ebenso eine große delegation von LES FILS ET FILLES DES DÉPORTÉS
JUIFS DE FRANCE.
LINK zu den gedichten.

du siehst diese gedichte auch als ehrung des tuns der klarsfelds, von ihr und serge?

so kann man es sehen. in der BRD ist jahrelang vertuscht und geschwiegen worden. über die NS-verbrechen und wer wie daran beteiligt gewesen ist. die ganzen verfahren nach 45, die stattfanden, und noch mehr, die, die nicht stattfanden, sprechen bände über die „aufarbeitung“ der zeit von 1933 bis 1945 (und danach). die lücken sind unermesslich. das unterlassene kaum zu beschreiben.

so geht es oft nach den diktaturen.

das kommt, weil man nicht alle beteiligten und sympathiesanten einsperren kann. man muss die anhänger der diktaturen wieder in das neue land und system einfügen. – dennoch sind zu viele NS-verbrecher in deutschland (und auf der flucht) ungeschoren davongekommen.

es gibt eben keinen gott.

aber immerhin gibt es beate klarsfeld. gut, dass sie heute kandidiert. sehr gut! sie wird uns alle an jenes kapitel erinnern, allein durch die anwesenheit ihrer person heute in berlin im reichtagsgebäude.

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Zum Nachspiel zum Heinrich-Boere-Prozess vor dem Amtsgericht Eschweiler schreibt KLAUSENS

klau|s|ens, der NS-täter heinrich (hendrik) boere war (gedanklich) wieder präsent, obwohl er verurteilt ist … und nun in haft ist.

es gab das nachspiel zum lebenslänglich für heinrich (hendrik) boere, den mörder.

die anwälte boeres zogen vor das amtsgericht, weil einst (2009) niederländische journalisten ihn mit verdeckter kamera gefilmt hatten. in seinem altersheim zu eschweiler … und die gespräche mit ihm auch noch geheim aufgezeichnet hatten.

es ist die klassische frage: was darf wie bearbeitet werden? wie weit dürfen journalisten gehen? es ist eine ewige güterabwägung: da die mordtaten, dort die deutsche justiz, die bei der aburteilung nicht nachkam, dann der täter, der jahrzehntelang unbelangt in deutschland lebte. und nun die zwei niederländischen journalisten, die die dinge durch ihre recherche richtig in gang brachten.

aber sie wurden freigesprochen.

zum glück für die deutsche justiz. zum glück. – aber es geht immer um den wert der persönlichkeitsrechte und dann um den wert der interessen der gesellschaft. beides ist immer abzuwägen, fall für fall. das gericht in eschweiler wiederum ging einen umweg über den „verbotsirrtum“, wonach den beiden journalisten nicht bewusst war, dass tonaufzeichnungen ohne einwilligung unrechtlich sind. die journalisten sind nach ansicht des gerichtes irrtümlich davon ausgegangen, dass das öffentliche interesse höher zu bewerten sei als die vertraulichkeit. das ist schon eine sehr gedrechselte winkelei, die den journalisten zwar nützt, hinsichtlich des freispruches, aber einen doch verwundert. es ist keine klarlegung, dass man in bestimmten fällen das persönlichkeitsrecht außer acht lassen muss, weil die überführung der NS-täterschaft dann das höhere gut ist. das hat ja auch der DJV, der deutsche journalistenverband, daran bemäkelt.

ich denke auch, als nichtjurist: hier war der gedanke, dass es sich um einen (schlimmen) zeitzeugen der geschichte handelt, bei boere, der größere und wichtigere aspekt als dessen zu schützende persönlichkeit. deshalb durften die journalisten auch illegal filmaufnahmen machen. es war richtig so.

es ist gut so, es ist gut. es gibt kein „reines“ leben für journalisten. wenn man den journalisten alle kanäle der recherche verschließt, dann können diese gar nichts enthüllen.

aber du willst doch auch nicht, dass journalisten dich so ungefragt abfilmen und das veröffentlichen.

gewiss, ich habe aber auch keine solch gewaltigen verbrechen wie heinrich boere begangen. und: denke doch nur an die eichmann-entführung oder an die barbie-aufdeckungs-geschichte durch das ehepaar klarsfeld. wir hatten diese fragen schon öfter, auf ungleich höherem level als jetzt bei diesen journalisten der niederlande, denen wir an dieser stelle für ihr tun danken: jan ponsen und jelle visser.

ja, es war gut, dass so die dinge um den prozess heinrich boere durch diese versteckt-im-altersheim-filmen-aktion richtig in gang kamen.

und es war gut, dass das amtsgericht eschweiler diese beiden journalisten am 9.2.2012 freisprach. (wengleich die begründung diskussionswürdig ist: paragraf 17 des strafgesetzbuches zum verbotsirrtum: „Fehlt dem Täter bei Begehung der Tat die Einsicht, Unrecht zu tun, so handelt er ohne Schuld, wenn er diesen Irrtum nicht vermeiden konnte.“)

das freisprechen der journalisten war „gut“ im sinne einer aufarbeitung der NS-vergangenheit. in deutschland und (im falle boeres) … sowohl in deutschland als auch in den niederlanden, weil boere für beide nationen steht.

aber wie peinsam für die boere-anwälte, die sich selber öffentlichkeit verschafften … mit so einer unnötigen anklage.

gewiss, die anwälte boeres haben alles wieder in ein seltsames licht gerückt. sie hätten die beiden journalisten nie anzeigen müssen.

jedoch: unabhängig von eschweiler. es bleibt der prozess gegen boere und das urteil. der boere-prozess, einer der letzten gegen NS-täter auf deutschem boden, zusammen mit dem demjanjuk-prozess in münchen.

es bleiben unsere LIVE-gedichte zum BOERE-PROZESS

und es bleiben die letzten NS-täter, die man überhaupt noch vor gericht bringen könnte.

ich weiß: OPERATION: LAST CHANCE http://www.operationlastchance.org/ abgerufen heute, am 11.2.2012:

„OPERATION: LAST CHANCE is a campaign to bring remaining Nazi war criminals to justice by offering financial rewards for information leading to their arrest and conviction. To date the initiative has been launched in Germany, Lithuania, Latvia, Estonia, Poland, Romania, Austria, Croatia, and Hungary.

Operation: Last Chance is a joint project of the Simon Wiesenthal Center and Targum Shlishi Foundation.

Operation Last Chance II hotline
in Germany (01573) 494-7307″

„LATEST NEWS

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HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS: http://www.klausens.com

 

Den Mein-Kampf-Diskurs erlebt KLAUSENS

klau|s|ens, man kann direkt weiter diskutieren.

du meinst, die völkermorddebatte (frankreich) und dann diese mein-kampf-druck-nichterlaubnis-diskussion (deutschland).

es geht immer darum: was ist erlaubt, was nicht. man hat schon angst, dass der blog(g)-eintrag gelöscht wird, nur weil „mein kampf“ darin auftaucht.

was muss verboten werden, was aber nicht. computer, die wörter suchen, sind auch keine lösung. telefonabhörmaschinerien auch nicht. zensur erst recht nicht.

je weniger verbote, desto besser die demokratie.

je mehr verbote, desto anfälliger die demokratie.

ich denke, „mein kampf“ soll freigegeben werden.

wirklich?

dann denke ich wieder das gegenteil.

aha. du schwankst.

es ist wie beim verbot der NPD: heute denke ich so, morgen denke ich so.

auch da schwankst du.

an einem tag überwiegt die empörung: dann will ich alles verbieten, was von rechts kommt.

und an anderen tagen?

da ist es wieder genau andersherum: ich denke, dass verbote alles interessant machen. alles geheimnisvoll machen … und so das gegenteil dessen bewirken, was sie hervorbringen wollen.

dann denkst du mal so, und mal so.

du denn nicht?

der mensch ist wohl so.

manche dinge sind so schwer!

die opfer von auschwitz (heute ist jahrestag der befreiung des KZ) wollen natürlich so ein buch wie „mein kampf“ nicht frei erhältlich auf dem markt sehen. ich kann das verstehen.

es ist aber frei erhältlich im internet. jenes machwerk.

es ist erhältlich, aber ist es auch „frei“ erhältlich?

man dreht sich immer hin und her.

es wurden ja schon hitlerfilme gedreht, in deutschland. auch dieses schien früher nicht möglich.

in einer comedysendung kann man sehen, wie sich ein schauspieler als eben dieser hitler gibt. als comedyfigur. (gespielt z.b. von michael kessler.)

die dinge relativieren sich stets. die zeit macht alles anders. der abstand setzt sich dazwischen.

aber hitler darf nie und nimmer verharmlost werden! nie und nimmer!

wenn du dieses so ausrufst, dann wirst du das gegenteil erreichen. auch beim mahnen gilt: wer zu viel mahnt, der erreicht das gegenteil.

ich weiß: dann halten sich die leute die ohren zu.

du kannst also jeden tag 100 stunden schüler mit berichten über den schlimmen nationalsozialismus vollstopfen, und dennoch wirst du nachher überrascht sein, dass viele dennoch keine demokraten sind.

in der DDR gab es dieses phänomen ja auch.

propaganda ist mies, gegenpropaganda aber auch. das sollte man nie übersehen. mit zujammern wird man nichts erreichen. nur mit prozessen der debatte, des diskurses, der auseinandersetzung.

aber „mein kampf“ ist doch ein machwerk.

es gibt so viele machwerke. durch das internet erreichen noch mehr machwerke die welt. die frage ist nicht: was steht da darin?, sondern mehr: wird das, was da drin steht, bejahend aufgenommen?

wird es das denn?

wird es durch veröffentlichen oder nicht-veröffentlichen? wie erreicht man mehr? erreicht man überhaupt etwas, so oder so? kann man die dinge steuern? kann man die welt steuern?

aber diese gedanken …

am besten ist, alle menschen dürfen ihre gedanken frei äußern. eingriffe sollten immer nur wenig erfolgen, und immer nur dann, wenn das system der demokratie in gefahr ist.

meinst du?

viel offenheit stabilisiert die demokratie doch viel eher! (außerdem kann man nicht über die bücherverbrennung des NS-systems berichten, um dann selber bücher zu verbieten. auch das ist ein widerspruch.)

die kirche hat(te) doch auch ihren index. 1966 erst abgeschafft, offiziell zumindest.

auch der blieb und bleibt mehr als umstritten. außerdem: verliert die kirche in europa-west nicht so viele gläubige? hat der index über die jahrhunderte daran etwas gehindert? ist der abgang der kirche bei uns nicht sehr auffällig? trotz index? was hat es ihnen zudem gebracht, menschen wie giordano bruno umzubringen? 17.2.1600? rom? scheiterhaufen? was? (das wäre nur ein beispiel von so vielen.)

was denkst du also?

ich weiß es nicht. verbieten? nicht verbieten? „mein kampf“ wieder zulassen? es weiterhin nicht zulassen? (es geht ja nur um deutschland). es ist so schwer.

du schwankst.

ich bin ein mensch, ich schwanke.

und daran setzen doch die extremisten an: am schwankenden menschen.

bei mir werden nazis keinen erfolg haben, glaube mir.

wenn ich schon „glauben“ höre, dann werde ich wieder misstrauisch.

was wäre eigentlich, wenn das buch nicht „mein kampf“, sondern „mein dampf“ hieße?

das ist ja absurd!

so ist doch unsere ganze welt!

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Von verbotenen Äußerungen zum Thema Völkermord in Frankreich hört KLAUSENS

klau|s|ens, dieses gesetz in frankreich.

das geht ja schon seit 2006: sie machten letztendlich ein gesetz, das die öffentliche Preisung, Leugnung oder grobe Banalisierung von Genoziden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen“ von anerkannten genoziden bestrafen soll. und nun ist alles fertig.

auch der senat hat zugestimmt.

was fehlt: sarkozy muss noch abschließend unterzeichnen. dann erst hat es rechtskraft.

aber du hast bedenken.

ich denke: alles, was man anfängt, um den menschlichen geist zu beschneiden, hat seine großen tücken.

aber die wahrheit!

wer viel weiß, weiß, dass es keine „wahrheit“ gibt, sondern nur wahrheiten. oder es gibt fakten. aber nie EINE wahrheit.

willst du genozide und völkermorde verteidigen?

oh nein! oh nein! ich verabscheue alle untaten des menschen!

dann lass es doch! lass deine einwände!

es ist immer die kernfrage: wie viel verbote soll es geben, was aber soll erlaubt sein?

darüber denkst du nach?

darüber denkt man immer nach. wenn ich nicht sagen darf, dass es keinen gott gibt, weil ich dafür 10 jahre in den kerker muss/müsste, dann ist das eine seltsame idee von wahrheit. so was hatten wir ja schon. (in manchen ländern gibt es das heute noch.)

die wahrheit haben immer die, die herrschen.

genau das ist der haken bei allem. ich denke, dass es einen grausamen völkermord an den armeniern gegeben hat. aber werde ich diese (erforschte) und wohl sichere wahrheit durchsetzen und in den köpfen als anerkannt umsetzen können, wenn ich behaupte, dass alle anderen sichtweisen falsch … und deshalb verboten … und deshalb zu bestrafen sind?

aber hier geht es um völkermord, um einen genozid.

ich weiß, was du meinst. aber es gibt auch massenmorde an tieren, tag für tag. sollte man da nicht auch sagen: wer leugnet, dass massenhaft tiere abgeschlachtet werden, in großen fabriken, der wird bestraft?

das könnte man auch sagen.

soll es dafür auch ein gesetz geben?

warum nicht?

dann wirst du aber immer weiter und immer weiter gehen. wer leugnet, dass ungesunde lebensmittel in den handel gelangen, der … das ist ja das, was ich fürchte. wenn du einmal anfängst, das denken und das laut geäußerte denken zu bestrafen, dann ist nicht gewiss, was das resultat sein wird. du musst weiter und weiter gehen. mehr und mehr verbieten.

ach, darum geht es dir.

mir geht es um die ewige frage nach den grenzen der demokratie. jede grenze, die ich ziehe, ist zugleich eine gefährdung der demokratie.

wieso?

diese hofft doch, dass sich durch die vielfalt der meinungen alles ein- und auspendelt.

und wenn dann das internet mit rechten filme und parolen geplastert ist?

kann man ein internet „pflastern“? ich bitte dich!

jetzt verbietet du mir schon meine falsche sprache.

da haben wir das problem im kleinen: ich kann alles und jedes beschnüffeln, missachten und verbieten. dann brauche ich eine polizei dafür. dann werden alle menschen überwacht. die richtige grenze zu finden, das ist das problem. (ganz ohne grenzen wird es nur im paradies der guten menschen gehen. aber das haben wir nicht. wir werden es nie haben.)

und völkermord? ist das nichts besonders verwerfliches?

doch, aber ich zweifele, ob man auf dauer verbieten kann, wenn die menschen über die wahrheit ganz anders denken wollen, als diese faktisch ist. oder fast 100 % faktisch gesichert ist. (die menschen denken ja auch von 9/11, was sie wollen. oder von der ermordung von osama bin laden oder eines vermeintlichen osama bin laden.) soll alles das bestraft  werden? von einer meinungspolizei? von gedankenwächtern?

wie dann?

wir können schizophrenen nicht verbieten, schizophren zu sein. wir können also die ganze vielfalt der menschlichen absurditäten und verirrungen deshalb auch nicht einfach mal bestrafen. (wir sollten es also nur ganz selten tun, wenn solche grenzen unbedingt erforderlich sind.)

sind diese grenzen in frankreich nicht aktuell erforderlich?

vielleicht ist das so. ich lebe nicht in frankreich. vielleicht braucht frankreich so ein gesetz. wir haben ja auch das verbot der leugnung der verbrechen z.b. in und von auschwitz. auch unser land hat schranken des denkens und meinens aufgebaut. nehmen wir z.b. unser StGB:

§ 130
Volksverhetzung

(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

(2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1. Schriften (§ 11 Absatz 3), die zum Hass gegen eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder ihre Menschenwürde dadurch angreifen, dass sie beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden,
a) verbreitet,
b) öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,
c) einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überlässt oder zugänglich macht oder
d) herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Buchstaben a bis c zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, oder
2. eine Darbietung des in Nummer 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk, Medien- oder Teledienste verbreitet.

(3) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung der in § 6 Abs. 1 des Völkerstrafgesetzbuches bezeichneten Art in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich oder in einer Versammlung billigt, leugnet oder verharmlost.

(4) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer öffentlich oder in einer Versammlung den öffentlichen Frieden in einer die Würde der Opfer verletzenden Weise dadurch stört, dass er die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft billigt, verherrlicht oder rechtfertigt.

(5) Absatz 2 gilt auch für Schriften (§ 11 Abs. 3) des in den Absätzen 3 und 4 bezeichneten Inhalts.

(6) In den Fällen des Absatzes 2, auch in Verbindung mit Absatz 5, und in den Fällen der Absätze 3 und 4 gilt § 86 Abs. 3 entsprechend.

aber ja, weil doch alles erwiesen ist.

vieles ist erwiesen, ja, ja, aber wer anderes verbietet, verfolgt immer die idee, man habe die ganze und vollständige wahrheit.

aber?

der mensch hat nie die ganze und vollständige wahrheit, weil schon dieser begriff der „wahrheit“ ein einziger denkfehler der hybris des menschen ist.

dann lassen wir das mal so stehen.

ja, tun wir das. viel wichtiger als das verbot der leugnung wäre doch …

ja?

… dass dieser genozid an den armeniern in der türkischen kultur auch offen und sauber eingestanden wird. dass man sich erst einmal zu solchen historischen verbrechen bekennt. das wäre ein allererster schritt: es zugeben. dieser weg scheint sehr weit. danach käme dann die verarbeitung des ganzen. die entschuldigung bei den opfern. das suchen nach formen einer wiedergutmachung, die es zugleich nie geben kann.

und wenn genau deshalb die franzosen so ein gesetz machen? weil sie diesen prozess anstoßen wollen?

aber wer sind die franzosen, dass diese meinen, die türken wiederum belehren zu müssen? das hat doch auch einen haken.

alle konstrukte des menschen haben einen haken.

das ist ja das schlimme. und immer wieder gibt es genozide. immer wieder.

sollte man genozide nicht ächten?

gewiss. aber kommt einem das nicht schon fast lächerlich vor, angesichts der dimension der verbrechen, die aus dem menschen immer wieder neu hervorkommen? was nutzt das „ächten“, wenn das ganze immer wieder neu passiert? auch nach den (zuvor unvorstellbaren) NS-verbrechen hat es immer wieder neue genozide gegeben. 

das ändert aber nichts an der tatsache, dass wir wieder und wieder daran arbeiten werden, neue untaten der menschheit und an teilen der menschheit zu verhindern.

gewiss, aber zugleich denken wir doch: wird man den menschen je „reparieren“ können? ist er nicht per se ein völlig gescheitertes konstrukt?

vorsicht, du könntest wegen gotteslästerung belangt werden. denn wenn gott den menschen geschaffen hat, und du dich über eben diesen menschen hier öffentlich beschwerst …

ich fordere ein anti-menschheits-gesetz, welches den menschen vor dem menschen schützt.

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Ein SERIELLO zum Tuch der Beate Klarsfeld in Köln macht KLAUSENS

klau|s|ens, du hast nun noch ein SERIELLO zu beate und serge klarsfeld am 28.5.2010 in Köln erstellt?

ich habe ein SERIELLO zu den beiden erstellt, aber zuvor habe ich ein SERIELLO zu dem tuch erstellt, welches benutzt wurde, um die gedenktafel im gericht am kölner appellhofplatz zu verhüllen … hernach dann zu enthüllen.

du hast das tuch in den vordergrund gerückt?

auch. ich habe das tuch, welches achtlos dalag, zum kunstwerk erhoben, indem ich es abfotografierte und in ein SERIELLO erhob.

wann war das?

das war, als das schild oder die gedenktafel enthüllt war und dann alle in den gerichtssaal selbst gingen, um den noch mal in augenschein zu nehmen und erinnerungen sprudeln zu lassen.

in dieser zeit warst du beim tuch?

nicht nur: ich war erst auch im gerichtssaal, ging aber hernach zum tuch.

dann hast du es fotografiert?

ja, das einsame tuch, das doch vorher die verhüllung und die enthüllung zu bewältigen hatte.

das tuch ist nun kunst?

ja, und der ganze vorgang der enthüllung durch frau klarsfeld dann auch.

wie heißen die SERIELLOs?

http://www.klausens.com/seriello-kunst-enthuellung-tuch-klarsfeld.htm und das personenseriello: http://www.klausens.com/seriello-beate-und-serge-klarsfeld.htm

da hst du ja einiges geleistet, klau|s|ens!

wenn schon, dann wir, zweitklausens. wir beide. aber noch mehr eben die klarsfelds. beate klarsfeld, serge klarsfeld. die haben verdammt viel geleistet. und wir tragen (mit) dazu bei, dass es nicht vergessen wird. genauso wenig, wie alle verbrechen der menschheitsgeschichte. denn gegen das vergessen dieser verbrechen, speziell der NS-verbrechen, und gegen das unbeschwerte leben schlimmster mordtäter kämpft(e) das ehepaar klarsfeld an. — bis heute. tolles ehepaar! mutig! entschlossen! durchsetzungsstark! hartnäckig!

die live-gedichte? von der enthüllung? und dem symposium dazu? wo sind die?

hier: http://www.klausens.com/klausens-und-beate-und-serge-klarsfeld.htm

und die zu dem NS-prozess? zu diesem heinrich boere? in aachen? die sache, die jetzt zum BGH geht oder schon ist?

hier: http://www.klausens.com/klausens-beim-boere-ns-kriegsverbrecherprozess-in-aachen.htm

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