
klau|s|ens, bei der handball-WM hat das ja ein ausmaß erreicht, dieses menschen einkaufen und pässe verschenken, dass man diesen punkt markieren muss.
gewiss, es es ist ein neues maß und ein neues ausmaß.
eine „nationalmannschaft“ ist heute nur noch eine „von der nation zusammengekaufte mannschaft“.
das muss man im falle von qatar wirklich konstatieren.
der SPIEGEL schrieb schon vor der WM: „Qatar kauft sich Spieler und Fans“ (20.01.2015) und weiter: „(…) Rafael Capote, gebürtiger Kubaner. Zarko Markovic steuerte fünf Tore bei, der kommt aus Montenegro. Und das Duo im Tor bildeten Danijel Saric, Bosnier, und Goran Stojanovic, wie Markovic Montenegriner. Einen Franzosen, Bertrand Roiné, gibt es im katarischen Team übrigens auch. Dazu einen Spanier, Borja Vidal Fernández, und einen weiteren Bosnier, Eldar Memisevic. Gerade einmal vier Spieler des Kaders sind Einheimische.“
der TAGESSPIEGEL schrieb am 1.2.2015:
„Im 16-köpfigen Kader des WM-Ausrichters stehen lediglich vier gebürtige Katarer, alle anderen Spieler wurden eingebürgert oder, böse formuliert: eingekauft. Möglich macht das eine seit Jahren umstrittene Regel des Weltverbands IHF, wonach die Sportler ihre Nationalität wechseln können, sofern sie drei Jahre lang kein Pflichtspiel für ihr Heimatland bestritten haben. Wie etwa die Torhüter Danijel Saric (37, vorher Bosnien-Herzegowina) und Goran Stojanovic (37, vorher Montenegro) oder die Rückraumspieler Zarko Markovic (28, vorher Montenegro), Bertrand Roine (33, vorher Frankreich) und Rafael Capote (27, vorher Kuba).“
qatar wurde so nun (dank klugen kaufens und einbürgerns) handballvizeweltmeister im eigenen land. die methode war clever und man hatte erfolg.
wir konstatieren das nur.
eben, denn wir wissen, dass es oft so geht: sportler-menschen schnell einbürgern, da gut. (die deutschen machen es gerne im tischtennis und asiaten werden da gern deutsche.)
wir kennen es von vielen sportarten … bis hin zum ringen. aber so deutlich, so dreist, so offensichtlich, so plump wurde es bislang noch nie gehandhabt. qatar ist ein neuer meilenstein.
deshalb sage ich ja: die nation ist eigentlich „out“ … im klassischen sinne.
eine „nation“ wird vom hirn gebildet und/oder zusammengekauft.
man formt sich also seine eigene nation und dann ganz schnell seine eigene (neue) tradition.
qatar ist nun eine handball-„traditionsmannschaft“ geworden … über nacht.
europäische länder könnten es nun umgekehrt mit kamelrennen versuchen.
ja, denkbar wäre das.
man fragt sich, warum noch menschen gegen „ausländer“ demonstrieren.
eben, denn man kann keine ausländer mehr ausmachen oder erkennen. der begriff „ausländer“ ist nicht mehr zeitgemäß.
man könnte besser unterscheiden zwischen „eingekauften von außerhalb“ und „eingekauften von innerhalb“, denn im sport wird ja quasi nur noch eingekauft.
so sehe ich das auch.
… oder zurückgekauft. herr schürrle für 32 millionen ablöse aus england.
der spielt aber (noch als deutscher) in der deutschen nationalmannschaft.
wäre er als spieler noch einen tick besser, würde vielleicht qatar ihn für die fußballnationalmannschaft einkaufen.
also verzichten wir fortan auf alles, was mit nation zu tun hat.
verzichten wir auch auf den ganzen sinnlosen ausländerhass.
machen wir es so, wie wir es bei den vereinsmannschaften schon viele jahre kennen: grölen wir für eine „kaufmannschaft“.
wolfsburg ist eine kaufmannschaft – bayern münchen und borussia dortmund und schalke 04 etc. sind es auch auch. alle mannschaften im sport sind kaufmannschaften, auch in der kreisklasse. (man sucht und findet deutsche spieler und spieler aus der region bei solchen bundesligamannschaften im kader dann immer sehr mühsam.)
und so soll es nun auch ganz offiziell bei den „nationalmannschaften“ sein. auch diese sollen fortan nur noch zusammengekauft werden. ja, so soll es sein!
… und die nationalflagge ist fortan eine reine „kauf-flagge“ … so war es bei der hanse ja einst auch.

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