holla, klau|s|ens, dieses eine foto von dir soll ein bericht sein?
sagt es nicht schon so viel?
ich weiß es nicht.
das foto ist, wenn man sich auf dem laufband (vom torhaus kommend) den hallen nähert. aber: da war auf der buchmesse ja auch der stand vom P.E.N., dem schriftstellerverband, und da war eine traube drum herum. der stand war ganz klein. und die traube bestand aus den kamerateams. ich kam.
das war alles?
nein, es hat noch eine frau gesprochen. eine chinesin vielleicht.
das hast du gesehen?
ja, das habe ich gesehen.
eine frau hat gesprochen? und es gab eine traube? und es war am P.E.N.-stand?
ja, das war so – und sei hier gesagt.
aufschlussreich, was du beobachtest.
mehr konnte ich nicht erkennen, denn es war ja die traube da.
war die traube groß oder klein?
ich würde sagen, sie war eher klein, weil der stand vom P.E.N. ja auch eher klein war. das war alles direkt bei dem stand, wo man die bücher vom buchpreis alle ausstellte.
und du hast dich nicht in die traube gestellt?
nein, denn bei der buchmesse ist es immer voll und immer laut. man versteht selten etwas, wenn man nicht direkt daneben ist. (selbst bei mikrofonsachen ist es nicht immer leicht: das verstehen.)
dann hast du dich also wieder von der traube entfernt?
ja, das habe ich gemacht. ich konnte weder teilhaben, was ich ursprünglich ja vorhatte, noch konnte ich in erfahrung bringen, worum es wohl gerade ging.
und dann?
dann habe ich an die freiheit gedacht. und heute schreibe ich von der freiheit. und eigentlich geht es darum doch bei der schriftstellerei: um die ausübung der freiheit und um die erlaubnis zur freiheit. auch um die erkämpfung der freiheit.
konnte die dame denn frei reden?
das weiß ich nicht, aber ich hatte den eindruck, dass sie reden konnte. aber es gab ja diese traube. und die vielen kameras, die samt ihrer stative dann wie einzäunungen des geschehens werden. man erlebt also, wie öffentlichkeit zugleich aktiv dinge „einsperrt“ oder „absperrt“. kurios, diese kameras.
und mehr war nicht?
wie soll ich das wissen? vielleicht war es das, also diese veranstaltung:
Literatur und Macht: 1989. Folgen für die chinesische u. deutsche Literatur
„Chinesische Stunde“ mit Ma Jian, Yang Lian, Tilman Spengler und Herbert Wiesner
Moderation und Übersetzung: Tienchi Martin-Liao
Aus Solidarität mit in China verfolgten Kolleginnen und Kollegen will der deutsche P.E.N. den Unterdrückten ein Podium bieten. Mitglieder des Unabhängigen Chinesischen P.E.N. berichten vom System der Zensur und Unterdrückung in China.
Themengebiet:
Ehrengast 2009: China
Veranstaltungsart:
Diskussion
Datum:
14.10.2009
11:00 – 12:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Messegelände, 3.1 L672
oder der rest dieser veranstaltung. oder der diskurs danach. die freiheit muss ja überall und zu jeder zeit und andauernd beobachtet werden. wie soll ich das allein nur schaffen?
du hast doch mich: den guten alten zweitklausens! china-kenner paar echse lenz.
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