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Weiter in der Klage über den Stau suhlt KLAUSENS

klau|s|ens, du scheint dich ja sehr für den stau zu interessieren.

wieso „interessieren“? er ärgert mich.

aber du weißt, dass er vom menschen geschaffen ist.

ja, ja, die vielen autos. klar.

was willst du also?

ich denke, dass viele staus dennoch so, also derart, nicht nötig wären.

es ist der klassiker: alle sagen, dass man diese oder jene baustelle anders machen würde. und dass „diese idoten“ da keine baustellen planen können. der klassiker!

die meisten leute fordern, dass nachts gearbeitet wird.

aber das kann doch keiner bezahlen!

und genau diese logik ist es doch: weil die eine baustelle „billig“ gehandhabt wird, schon von der ausschreibung her … blockiert sie den verkehr am tage, und das über wochen.

es ist eben billiger.

aber darum geht es doch: bezogen auf die ausschreibung ist es billiger, bezogen auf die gesellschaft tausendfach, zehntausenfach, hundertausendfach, millionenfach teurer.

das verstehe ich nicht.

alle menschen, die über stunden in diesen staus stehen …

… tun nichts.

genau: sie verbrennen benzin im stand, und tun sonst in der masse nichts. (einer arbeitet vielleicht am laptop.) das heißt, es geht der volkswirtschaft arbeitszeit verloren. millionen stunden von arbeitszeit verschwinden in den staus. was das kostet!

aber das kann man doch nicht berechnen!

das ist doch der wahnwitz unserer gesellschaft. die dinge sind verknüpft und verwoben. alles bedingt das eine nach dem anderen. aber die meisten menschen werden dafür bezahlt, nur in ihrem teller samt rand herumzuschwimmen.

das meint?

wir haben eine ausschreibung für eine autobahnbaustelle. der billigste mag gewinnen. thema erledigt. so dumm sind wir menschen.

und dann?

dann stelle ich mich als autobahnbaustellenmeister vor die presse und sage: „tja, die behinderungen tun uns leid. aber es geht nicht anders. wir haben die baustelle so ausgeschrieben. und wir haben deutlich kosten gespart. aber ein paar monate geduld werden wir schon brauchen. wir bitten um verständnis.“

und nun?

nun verschwindet in diesen paar monaten ein großer prozentteil der volkswirtschaft im  nichtstun von zwangsstaus. d.h. nicht, dass menschen, die etwas „tun“, automatisch etwas gutes für die gesellschaft tun. aber dennoch: wenn wir hier mal in der üblichen (auch dümmlichen!) logik einer volkswirtschaft bleiben, dann ist genau das nichtstun das große problem.

wir vernichten menschliche arbeitszeit im nichts, indem wir die menschen stundenlang im stau stehen lassen.

es beeinflusst ja auch die wirtschaft: termine, die nicht eingehalten werden, produktionsverschleppungen, und, und … man kann sich das alles überlegen.

das ist ja ganz schlimm!

eben. diese welt ist von morgens bis abends, und auch nachts, nur alogisch.

alle handeln alogisch.

ja, ja, und bei den staus auf der autobahn wird einem das mal wieder klar: die billige baustelle und der millionenverlust durch die, die stehen. ein totales missverhältnis.

aber niemand läst dieses missverhältnis auf.

eben! alle bleiben in ihren beschränkten kämmerlein und machen weiter murks.

ach, ist diese welt herrlich!

… solange du nicht im stau stehst und dich über diesen quatsch aufregst.

und gerade jetzt zur sommerzeit, wenn alle in urlaub fahren, wieder die vielen herrlichen baustellen. wunderbar!

…. weil dann angeblich weniger auf den straßen los ist! es sind da dann weniger zuhause!

ha, ha, ha – wir lachen so süß und fein! die, die nicht zuhause sind, sind dafür ja woanders, also immer noch da. nur woanders machen sie stau. nicht in bonn, sondern in der schweiz. und sie schweizer dafür in bonn. ha, ha, ha.

aber im sommer ist ja auch das wetter besser! da lohnen sich staus, also baustellen.

selbst das stimmt so einfach nicht, wie der juli bewies. das leben ist ein irrwitz.

… und wir sind mittendrin.

du, wann fahren wir denn mal wieder in einen stau? ich brauche ständige staus als material für unsere blog(g)-einträge.

mir reicht der, den wir als vorbeifahrende zu einem SERIELLO verarbeitet haben. http://www.klausens.com/seriello-stau-auf-der-autobahn.htm

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Vom Nebel bei Eilsleben berichtet KLAUSENS

oh. klau|s|ens, nebelfotos?

der nebel war so schön!

wo sieht man so schönen nebel?

bei eilsleben!

aha, und wo ist das?

an der autobahn A2, zwischen helmstedt und berlin, circa 30 km vor magdeburg.

wieso siehst du dort nebel?

… weil ich im stau stand. stau und stehen gehören zu 2009 einfach dazu.

und der nebel?

den sieht man dann, wenn man im stau steht und die autobahn verflucht, den menschen verflucht, alles verflucht.

dann sieht man den nebel?

was soll man tun? man muss sich ja umschauen!

hat dir der nebel gefallen?

er war atemberaubend schön, wie die fotos doch andeuten.

was war so schön?

der nebel hing, aber darüber war noch alles zu sehen. die welt war partiell in den nebel gehaucht.

und was kam im radio?

zufällig sendete „MDR figaro“ gedichte von joseph von eichendorff. zufällig.

und diese passten zu dem nebel?

ich fand schon. so also stand ich im stau und genoss des nebels bei gedichten von eichendorff.

gestern?

am 2.1.2009 war das.

und dann?

dann warteten wir 1 stunde und noch ein halbe oder fuhren stockend nach vorne, bis wir den lastwagen passierten, der sehr kaputt schien.

wieviele spuren?

statt dreier nur noch eine – das dauert ewig, bis sich die autos dann durch dieses nadelöhr gezwängt haben.

und dann?

dann? – dann fuhren wir weiter, ließen den nebel rechts liegen, den stau hinter uns – und der nachmittag verdunkelte sich vollends und wurde zum abend. winterkalt.

und jetzt hältst du elogen auf den schönen nebel von eilsleben?!

wäre es dir lieber, ich schriebe hasstiraden über die ewigen staus auf der A2? – man muss aus allem das beste machen.

danke für deine nebulösen lebensweisheiten, klau|s|ens.

ist der nebel denn nicht wirklich schön, zweitklausens? und dass trotz der windräder, die man dort aufstellte?

und was ist mit den weißen kreuzen, die sie überall an der A2 aufgestellt haben? extra, absichtlich mahnend – von denen redest du nicht?

ich denke, dass die staus und die weißen kreuze in einer direkten verbindung stehen – so wie der lastwagen aussah. unfälle. fies. grausam. stauerzeugend. zeitstehlend. vielleicht auch menschenleben hinwegraffend. – aber ich flüchtete mich in den nebel. versteh doch!

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