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Weiteres von der Hauptversammlung der TELEKOM in Köln am 3. Mai 2010 berichtet KLAUSENS

klau|s|ens, gäbe es denn noch mehr zu berichten? von der TELEKOM?

eigentlich müsste man nur über diese berichten, weil sie die schaltstellen für die weitere entwicklung der globalen welt besetzt hält. weil sie über den gang der dinge des globus‘ sehr entscheidend mitbestimmt.

aber das wäre ja endlos.

ich weiß, ich weiß. das alles wäre endlos. aber man muss sich doch überlegen, was der vorstandsvorsitzende, der herr rené obermann, dann erzählt hat, um sich gegenüber den aktionären „zu positionieren“.

der vorstandsvorsitzende?

sicher, der muss ja verkaufen, was die TELEKOM anrichtet oder anrichten wird. seine worte sollen marksteine sein, auch in der berichterstattung über die TELEKOM.

und wie war obermann?

obermann wirkte direkter und weniger blasenhaft als andere, die ich schon erlebte. das war schon auffällig. dass er am ende dann doch wieder viele blasen produzierte, dass ist dann ein extra kapital. wir leben ja in dere welt der blasen, wo alle sich blasen um die ohren pusten oder prusten. jeder „bebläst“ jeden, keiner glaubt es … und alle machen mit.

was sind solche blasen?

veränderungen, moderne netze, datenexplosion, gigabytegesellschaft, modern, effizient, wettbewerbsfähig, strategischer weg, schlanker, safer service, technologie, integrativ, innovativ, cloud computing, kapitalverzinsung, usw. usf. – das geht ja endlos. irgendwann denkt man, es werden diese begriffe immer neu sortiert, hintereinander gesetzt, variiert, und die bedeutung als solche spielt keine rolle mehr.

eine wortmasse, die uns die ohren und das hirn verklebt?

auch das – aber bisweilen hat man den eindruck, die manager reden dauernd begriffe, ohne noch den sinn der begriffe zu verinnerlichen. jeder begriff ist eine schablone. nichts ist mehr inhalt. alles ist nur noch material für wortschlachten und reden. so bestreiten sie 1000 kongresse und 100 konferenzen und 10000 besprechungen. seltsam, seltsam.

und wie kann ich das genauer erfahren?

meine gedichte, also unsere gedichte, erfassen einiges von diesen sprachlichen versteck-einheiten: http://www.klausens.com/aktionaersgedichte-telekom.htm

und?

und ich denke, ich werde die obermann-gedichte zusätzlich noch ausgliedern als http://www.klausens.com/klausens-und-rene-obermann.htm

und was wird dadurch erreicht?

erkenntnis. nicht mehr und nicht weniger als erkenntnis: wie funktioniert die welt? wie funktionieren die akteure? – ein langes … bisweilen trauriges kapitel.

gut, gut. und was verdient der herr obermann denn?

man traut es kaum, sich das zu sagen. diese summen machen einen sprachlos. die ungerechtigkeit der welt wird einem dann immer doppelt und dreifach deutlich. ich zitiere wieder zahlen aus dem geschäftsbericht 2009:

René Obermann 2009
Festes Jahresgehalt 1 250 000 €
Sonstige Bezüge 37 233 €
Variable Vergütung 1 365 000 €
MTIP (Beizulegender Zeitwert zum Zeitpunkt
der Gewährung) 76 613 €
Summe 2 728 846 €
Pensionsaufwand (Service Costs) 549 326 €

das sind ja wahnsinnige beträge!

eben. nun nimm mal eine friseuse, die 1000 euro rausholt, also im jahr dann 12.000. nun sage mir: ist rené obermann ein 227 mal klügerer oder besserer oder effizienterer mensch als diese friseuse? ist das noch im entferntesten gerecht oder anständig oder sinnvoll?

nein, nein, natürlich nicht! und die pension kommt ja noch extra.

der kapitalismus bringt seltsame blüten hervor, aber in den letzten jahren ist es in deutschland ja besonders schlimm geworden. schröder/fischer, ROT/GRÜN, sind diesen weg der sozialen spaltung konsequent weiter vorangeschritten, und jetzt wird etwas beigedreht, etwas, weil ja die bankenkrise so erschütternd war. die gehälter werden neu gesplittet, andere regelungen, aktienpaktete 4 jahre halten …. und so … das nennt man dann mehr „nachhaltigkeit“, das alles soll in die entlohnungen der manager einspielen. – aber man überlege sich genau den „summenbereich“, in dem solche verschiebungen stattfinden. das sind doch nur schönheits-OPs an der bereicherungsmaschine der manager. (der bei ARCANDOR so fürstlich entlohnte dr. eick, nur für wenigste monate bis zum konkursantrag dort vorstandsvorsitzender, der war ja von der TELEKOM – dort noch finanzchef, was jetzt der timotheus höttges macht – dorthin gewechselt. die „mentalitätenströme“ und „-bewegungen“ des kapitals und seiner manager sind auch interessant.)

es ist eigentlich „unanständig“.

ja, in höchstem maße. aber das ist kein TELEKOM-phänomen, sondern betrifft alle großen aktienunternehmen. mich widert es an.

ach, klau|s|ens, ach, klau|s|ens!

und dann versprechen sie uns dauernd eine noch modernere, noch mehr „verbundene“ welt, in der alles schön wird, noch schöner wird, am schönsten wird. mit verbundenen augen wird alles am allerschönsten. TELEKOM und TELEGEH und TELEBLEIB.

ach, klau|s|ens, man möchte eigentlich gar nicht mehr kommunizieren. man möchte nur noch werbesprüche erfinden.

halt, halt! herr obermann will aber doch die frauen nun so stark fördern. sie sollen zu 1/3 an die macht. bis 2015 soll jede dritte managementstelle mit einer frau besetzt werden.

aber das macht der doch nur wegen seiner lebensgefährtin, der frau maybritt illner. die wird ihm bei jedem treffen sagen: wenn du schon mein freund bist, und ich selber eine wichtige emanzipationskluge moderatorin von talkrunden im deutschen fernsehen, lieber rené, dann versteht es sich doch von selbst, dass die frauen mehr gefördert werden müssen.

du meinst, dieser direkte „draht“ bringt dann auch solche iniativen hervor?

ich bin davon überzeugt, wenngleich der ganze vorstand die dinge natürlich umsetzen und befürworten muss. aber eine maybritt illner als lebensgefährtin ist ein automatischer druck hinsichtlich der frauenquote.

wie doch die welt funktioniert!

manches ist erschreckend simpel … und funktioniert doch.

das ist wie bei meinem telefon. wen soll ich denn mal anrufen? die presse?

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Die TELEKOM AG erfährt KLAUSENS auf ihrer Jahreshauptversammlung in der Lanxess Arena

klau|s|ens du hast die TELEKOM erlebt? in köln? in der lanxess arena? am 3. mai? auf ihrer hauptversammlung? ihrer ordentlichen?

ja, es ist immer die inszenierung … man muss sich alles anschauen und dann bewerten.

wie gab die TELEKOM sich denn auf ihrer hauptversammlung?

es war eine ordentliche hauptversammlung – und von datenschutz und datenklau war natürlich keine rede. dieses thema ist für die TELEKOM so abgehakt, dass sie von selber nicht mehr darüber redet, zumindest auf ihrer hauptversammlung. die welt wird schön gemacht. und die eigenen missetaten sollen – von unsereins – schon längst vergessen worden sein.

aber?

ich vergesse nichts. – die TELEKOM gab sich jedenfalls sehr schlicht … und somit fein. es dominierte nicht das magenta, sondern es dominierte das weiß. das magenta akzentuiert das weiß. und auf dem geschäftsbericht war sogar das T der TELEKOM in weiß. auch die vielen helfer/hostessen (alles AZUBIs der TELEKOM?) hatten ein stilisiertes weißes T auf dem sweat-shirt, was sich eher aber als Y lesen ließ.

aha – man ist also ein feines, seriöses unternehmen, man hat den hauch von yoga und urlaub am weißen stränden. man ist einfach per se ein hort der ruhe und klarheit.

so ungefähr sehe ich das. so haben sich die strategen das ausgedacht.

schön, schön.

sie hatten auch in der musik diese esoterische note, diesen hang zum spirituellen in reinheit … und einer stets hochmodernen klarheit.

also ganz anders, als man die TELEKOM sah oder noch sieht.

sie wollen weg von dem billig-image. sie wollen weg von dem unseriösen. und sie wollen nun zeigen, dass sie nachhaltig sind, dass sie anständig sind, dass sie die kunden ernst nehmen, dass sie die mitarbeiter und mitarbeiterinnen ernst nehmen, dass sie frauen in die führungspositionen holen wollen (betonung liegt auf „wollen“ – noch ist keine da!). alles das will die TELEKOM demonstrieren. der mercedes der kommunikation – das sei die TELEKOM. die alles verbindet und der alle-zusammenbringer. der guttuer. nicht-bespitzeler (denn das wird schlicht nicht thematisiert), die kein-überwacher (das thema existiert nicht – dabei sitzen sie an allen kabeln und wissen alles von uns. aber geheim. hoch geheim. sie beherrschen viel von der welt. aber wenn niemand etwas verrät, werden wir es nie erfahren. sie können e-mails mitlesen und telefonate mitschneiden. sie haben die möglichkeiten eines geheimdienstes. und sie verfügen über daten, daten, daten.)

das ist doch schön.

für die von der TELEKOM, ja, ja – aber für uns? – in gewisser weise will die TELEKOM sagen: die welt ist schön, weil es uns gibt, weil wir alles verbinden, weil wir telefon und internet und alle geräte zusammenführen. wir machen und bringen allen segen. wir sind die religion der zukunft. nur wer an die TELEKOM glaubt, glaubt an sich selbst. die TELEKOM ist die bedingung für alles zukünftige schlechthin. so sollen wir es sehen.

so interpretierst du das alles!

ja, aber ich fand es noch nicht einmal schlimm. es ging mir runter wie öl.

wieso das?

ich habe mal die firma HEIDELBERGER DRUCK auf der messe DRUPA erlebt, und da hatte ich ein beklemmendes scientology-gefühl – das hatte ich bei obermann und co gestern noch nicht. es gibt also unterschiede in der art, wie man gedenkt, die menschen in den bann und unter oder in oder durch seine kontrollpanele zu ziehen. die TELEKOM ist dezenter und weniger angsteinjagend, obwohl ihre visionen die welt umspannen. die „animal farm“ und „1984“ müssen beide immer ganz neuzeitlich mitgedacht werden.

du musst uns auch den aufsichtsratsvorsitzenden nennen.

ja, den herrn prof. dr. ulrich lehner, den muss ich nennen:

Prof. Dr. Ulrich Lehner.
Mitglied des Aufsichtsrats seit 17. April 2008
Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 25. April 2008
Mitglied des Gesellschafterausschusses
der Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf
– Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart (seit 11/2007)
– Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG, Stuttgart (seit 1/2007)
– E.ON AG, Düsseldorf (seit 4/2003)
– Henkel Management AG, Düsseldorf (seit 2/2008)
– HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Düsseldorf (seit 6/2004)
– ThyssenKrupp AG, Düsseldorf (seit 1/2008)
Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien in Wirtschaftsunternehmen:
– Dr. August Oetker KG, Bielefeld, Beirat (seit 3/2000)
– Novartis AG, Basel, Schweiz,
Mitglied des Verwaltungsrats (seit 3/2002)

die daten gelten für 2009 und haben sich vielleicht schon hier und da geändert. man gibt dieses mandat ab, bekommt jenes hinzu. da ist auch eine gewisse fluktuation dabei. aber so einen aufsichtsratsvorsitzenden, den muss man kennen.

na also: man muss nicht nur den vorstand nennen, sondern auch den aufsichtsrat. den gesamten.

ja gleich: den gesamten aufsichtsrat. also: der aufsichtsrat verdient ja ganz gut, obwohl er selber – via dem vorsitzenden lehner – sagt, er verdient im „internationalen vergleich“ schlecht. und das führt zu „problemen“, weil man schwierig dann gute leute für den aufsichtsrat findet. man kann bei solchen äußerungen nur lachen.

alles ist relativ.

sicher, aber so ein aufsichtsrat, der verdient schon ganz schön. wenn du dann noch in mehreren bist, hast du schon ausgesorgt, ohne wirklich viel leisten zu müssen. was ein „aufsichtsrat“ ist, im versagen, haben wir ja in der bankensache mehrfach gelernt. man darf sich keinesfalls von all dem auch noch blenden lassen.

was verdient denn nun der aufsichtsrat der TELEKOM?

Aufsichtsratsmitglied
Fixumvergütung
inkl. Sitzungsgeld
Asmussen, Jörg 32 400,00 euro
– fehlte gestern !!!
Becker, Hermann Josef 42 800,00 euro
Brandl, Monika 21 400,00 euro
Bury, Hans Martin 42 000,00 euro
Falbisoner, Josef 21 400,00 euro
Dr. von Grünberg, Hubertus 31 400,00 euro
Guffey, Lawrence H. 42 600,00 euro
Hocker, Ulrich 21 400,00 euro
Holzwarth, Lothar 42 400,00 euro
Kallmeier, Hans-Jürgen 21 400,00 euro
Kühnast, Sylvia 21 400,00 euro
Prof. Dr. Lehner, Ulrich (Vorsitzender) 73 400,00 euro Litzenberger, Waltraud 64 600,00 euro
Löffler, Michael 21 400,00 euro
Prof. Dr. Reitzle, Wolfgang (bis 31. Dezember 2009) 20 800,00 euro
Prof. Dr. von Schimmelmann, Wulf (bis 31. Dezember 2009) 21 000,00 euro
Schröder, Lothar (stellv. Vorsitzender) 63 400,00 euro
Dr. Schröder, Ulrich 21 000,00 euro
Sommer, Michael 20 600,00 euro
Dr. h. c. Walter, Bernhard 62 600,00 euro

das sind ja beeindruckende zahlen.

sie stammen aus dem geschäftsbericht 2009, beim aufsichtsrat hat es mittlerweile schon wieder veränderungen gegeben. gestern gab es neuhinzuwahlen bzw. bestätigungen von neuen durch die hauptversammlung.

hier der letzte aktuelle stand laut homepage der TELEKOM: Mitglieder des Aufsichtsrats

Anteilseignervertreter:

Prof. Dr. Lehner, Ulrich, Mitglied des Gesellschafterausschusses Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf; Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Telekom AG

Asmussen, Jörg, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, Berlin

Dr. Bernotat, Wulf H., Vorsitzender des Vorstands E.ON AG, Düsseldorf

Bury, Hans Martin, Managing Partner Hering Schuppener Consulting Strategieberatung für Kommunikation GmbH, Frankfurt

Dr. von Grünberg, Hubertus, Aufsichtsrat, unter anderem Präsident des Verwaltungsrats der ABB Ltd., Zürich

Guffey, Lawrence H., Senior Managing Director The Blackstone Group International Ltd., London

Hocker, Ulrich, Hauptgeschäftsführer Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW), Düsseldorf

Dr. Schröder, Ulrich, Vorsitzender des Vorstands KfW Bankengruppe, Frankfurt

Prof. h. c. (CHN), Dr.-Ing. E.h. Dr. Middelmann, Ulrich, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Vorstands ThyssenKrupp AG, Düsseldorf

Dr. h. c. Walter, Bernhard, ehemaliger Sprecher des Vorstands Dresdner Bank AG, Frankfurt am Main.

Arbeitnehmervertreter:

Becker, Hermann Josef Mitglied der Geschäftsleitung Deutsche Telekom Direktvertrieb und Beratung sowie Vorsitzender des Konzernsprecherausschusses und des Unternehmenssprecherausschusses Deutsche Telekom AG, Bonn

Brandl, Monika, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Konzernzentrale/GHS, Deutsche Telekom AG, Bonn

Falbisoner, Josef, Landesbezirksleiter ver.di Bayern

Holzwarth, Lothar, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Deutsche Telekom Geschäftskunden, Bonn

Kallmeier, Hans-Jürgen, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats T-Systems International GmbH, Frankfurt

Kühnast, Sylvia, Sachverständige des Gesamtbetriebsrats T-Mobile Deutschland, Hannover

Litzenberger, Waltraud, Vorsitzende des Konzernbetriebsrats und des Europäischen Betriebsrats Deutsche Telekom AG, Bonn

Löffler, Michael, Mitglied des Betriebsrats, Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH Bonn, TI NL MO

Schröder, Lothar, Mitglied des Bundesvorstands ver.di, Berlin; Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Telekom AG

Sommer, Michael, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Berlin

(Stand: 4. März 2010)

und dieser sommer? das ist der boss der deutschen gewerkschaft?

ja, ja, das stimmt. es gibt ja wegen der mitbestimmung immer auch die arbeitnehmerseite. was mit deren geldern passiert, weiß ich nicht. geben sie die ab? die arbeitnehmervertreter? ich weiß es gar nicht.

wie oft haben die denn getagt?

wenn ich das richtig verstanden habe: 23 x mal im jahr 2009, aber der aufsichtsrat SAMT der ausschüsse, die aus dem aufsichtsrat heraus gebildet werden.

und das waren insgesamt 23 mal? aufsichtsrat komplett plus einzelne ausschüsse des aufsichtsrates?

so habe ich das verstanden.

und damit verdient man so viel geld? mehr als ein briefträger? pro jahr?

deshalb sage ich doch: aufsichtsrat ist per se ein schöner beruf. fürs finanzieren vom golfspielen hat man dann mehrere mandate, fürs „extra“.

und dafür fährst du zur versammlung der TELEKOM? für diese info? aufsichtsräte gibt es doch überall.

das ist doch nur ein aspekt unter so vielen. ein so großes unternehmen zu verstehen, während man einige stunden bei der hauptversammlung sitzt, das ist ja unmöglich. man kann nur dieses und das spüren, solches bemerken, und jenes notieren.

das hast du gemacht?

aber ja doch: ich schrieb wieder mal AKTIONÄRSGEDICHTE, genauer: AKTIONÄRSGEDICHTE TELEKOM: http://www.klausens.com/aktionaersgedichte-telekom.htm

und davon wird die welt nun besser?

nein, nur anders. etwas anders. ein klein bisschen vom „etwas anders“ anders.

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Immer noch verwirrt über die Welt der sich dauernd ändernden Namen ist KLAUSENS

klau|s|ens, die umbenennung von DSF in SPORT 1 oder SPORT1 (wie denn nun?) scheint dir echt einen kleinen schock versetzt zu haben.

wieso?

du schreibst immer noch über das thema.

aber namen waren immer schon eines der themen, die mich sehr interessieren, zweitklausens.

ach so.

was denn?

ich denke: was ist denn so schlimm an einem neuen namen?

weil es überall so ist, und dauernd. andauernd!

inwiefern?

du stehst morgens auf … und die welt ist eine andere. es gibt keine sicherheit.

nein?

nein! ich höre radio und dann gibt es ein konzert in der LANXESS ARENA … und ich denke, wo ist die denn? wann haben die denn gebaut?

und?

das war die KÖLN ARENA, aber die hatte man umbenannt.

weiter?

LANXESS wiederum ist eine ausgründung von BAYER. und die haben ja alles umgebaut.

ach?

die haben eine AG, und darunter dann viele untergründungen. CHEMPARK iss‘ da heute, und eine CURRENTA. usw. usf.

überall alles neu und anders.

die LTU-arena in düsseldorf. plötzlich, seit Juni 2009 ESPRIT-arena.

und die ex-AOL-arena in hamburg? heute HSH NORDBANK ARENA?

da ist es besonders schlimm. ich zitiere WIKIPEDIA: „bis einschließlich 30. juni 2001 trug es den namen volksparkstadion, bis einschließlich 3. Juli 2007 hieß es AOL arena. zur fußball-weltmeisterschaft 2006 hieß es FIFA WM-Stadion Hamburg, zu den europapokal-spielen lautet die offizielle bezeichnung Arena Hamburg.“

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Paul McCartney und seinen Auftritt in Köln in der Lanxess Arena bespricht KLAUSENS

du, klau|s|ens, was willst du über paul mccartney berichten?

er ist einer von den beatles.

ja, ja, aber er ist schon 67.

und dann ist es doch gerade interessant zu wissen, wie so jemand spielt und wie so jemand ist.

hast du denn noch nie einen beatle LIVE gesehen?

bislang nicht. und dann hat er in köln gespielt. und wo wolfgang niedecken von BAP hingeht, gehe ich dann auch hin. am 17.12.2009 waren ich und niedecken da.

nur deshalb warst du da?

nein, nein, ich wollte wissen, wie die welt so ist, wenn sie ihre vergangenheit feiert.

und wie ist die welt?

nett.

nicht mehr?

ganz nett.

nicht noch mehr?

weißt du, sie haben da super gespielt. musikalisch war das große klasse. ehrlich …

aber …

… es fehlte etwas wildes, etwas urtümliches, es fehlte einfach dieses wilde herz vom rock ’n roll. dieses urtümliche. diese kraft. dieses aufbegehren. dann dieses ehrliche a la bruce springsteen.

das war nicht da? du hast nichts verspürt?

nein, leider nein. paul spielte in der großen masse die bekannten beatles-lieder, und natürlich die vielen, die wohl eher seiner feder entstammen.

und? nicht zufrieden?

doch, doch, aber paul hatte eigentlich keinen kontakt zu seiner band.

war die band denn schlecht?

oh, nein, die waren SUPER gut. aber paul spielte sehr für sich allein, und die band …. das waren seine gehilfen:

Paul McCartney – lead vocals, bass, guitar, piano, ukulele, etc.
Rusty Anderson – guitar, bass
Brian Ray – guitar, bass
Abe Laboriel Jr. – drums
Paul Wickens – keyboards

oho! keine verbrüderungen auf der bühne, kein zugewandt-sein? kein zueinander-spielen?

man hatte nie das gefühl: das ist EINE band und die gehören zusammen. es waren eben sehr gute musiker, aber keine gewachsene band. keine zusammengeschweißte gemeinschaft. kein schicksal. mehr unterhaltung. (außerdem hat mccartney die band-mitglieder nicht einem nach dem anderen vorgestellt, wie es eigentlich üblich ist.)

gab es keine session? improvisation? ein sich finden der musiker im spontanen dialog?

nein, eher nicht, ganz zum ende bei der zweiten zugabe, da hatte man das gefühl: jetzt wird etwas weiter gespielt, etwas mehr improvisiert … aber vorher, da waren viele stücke doch recht kurz und konsequent abgespielt worden. es gab also keinen musikalischen exzess. sie spielten u.a. (ich kann allerdings nicht alle stücke des abends erinnern. ich kenne auch gar nicht alle.):

Magical Mystery Tour
Drive my Car
Jet
Got to get you into my Life
Highway
Long and winding Road
(I Want To) Come Home
My Love
Blackbird
Here today
Dance tonight
And I love her
Eleanor Rigby
Something
Mrs. Vanderbilt
Band on the Run
Ob-la-di Ob-la-da
Back in the USSR
I’ve Got a Feeling
Paperback Writer
A Day in the Life / Give Peace a Chance
Let it be
Live and let die
Hey Jude
erste ZUGABE
Wonderful Christmas Time
Day Tripper
Lady Madonna
Get back
zweite ZUGABE
Yesterday
Helter Skelter
Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band … noch ein song.

und dieses feuerwerk da, diese pyrotechnik für innen?

die hat uns alle erschreckt, gewiss, aber das war ja vorher so geplant. außerdem war es nur bei einem stück.

mccartney spielte also mit einer band? einfach? klassisch? schlicht?

er hatte keinen background-chor und keine besetzung von 17 mann. nein, nein: da waren im kern 2 gitarren, er selber (diverse instrumente, er spielt ja nicht nur bass), dann ein klavier und ein schlagzeug. also die beatles-besetzung + 1 keyboard extra. (seit den späten 60er jahren braucht man für viele beatles-stücke eben noch diverse sounds, die man mit gitarren alleine nicht erzeugen kann.)

und so haben die da dann alles runtergespielt?

runtergespielt wäre falsch: sie haben das großartig gemacht, und doch fehlte etwas.

das publikum?

da waren viele aus den altersgruppen der 50er, also: eigentlich: zeitgenossen. etwas jüngere als paul. baujahr 1951 oder 1953 oder 1955 oder 1957. damals, als die beatles so ganz berühmt wurden. damals, als das weiße album herauskam, damals, als ..

es ist schon gut, ich muss das alles nicht hören.

diese menschen sind auch älter geworden, sie haben den tod von john lennon mitbekommen, auch den von george harrison, und  nun sind nur noch zwei beatles über, und da wollten sie paul LIVE erleben.

und dafür kamen auch welche aus stuttgart?

wenn das südlichste konzert in deutschland köln ist, dann müssen die stuttgarter wohl nach köln.

und dieser paul?

er ist ein seltsamer kerl. mir kam er vor wie eine mischung zwischen dem jungen ilja richter und jenem schauspieler hugh grant.

ach, du meinst schon wegen der augen?

ja, sicher, es sind die seltsam hängenden augen, sie hängen außen nach unten, und das gibt dem gesicht den eigentümlichen eindruck. es hat etwas schläfriges, etwas trauriges, etwas hündisches. aber es war noch mehr.

was denn?

der macht dann so scherze.

aha.

einer ruft laut aus dem publikum, und mccartney reagiert immer ironisch. er nimmt alles nicht ernst. er verarscht die leute (oder auch nicht. aber es kommt so rüber!). er verarscht also auch nicht wirklich. es soll wohl doch irgendwie humor sein. ich konnte nicht lachen. mir blieb er als mensch sehr fremd.

und als musiker?

für ihn ist rockmusik offenbar nur noch ein spiel. und dass er selber auf der bühne steht, das vielleicht auch. und wenn er musik macht, erinnert man sich an james last. alles wirkt etwas glatt. glattgebügelt. selbst ein so wildes lied wie HELTER SKELTER weiß einen nicht im tiefsten innern zu berühren. (die TOTEN HOSEN müssten das lied jetzt mal spielen. denen gelänge das besser. echter authentischer.)

dabei hat er doch so großartige lieder geschrieben.

sicher, viele wurden ja auch gespielt. ich zähle mal ein paar auf. aber insgesamt macht er alles glatt und sanft und weich. wir kennen ja sein lied „mull of kintyre“, diese „glattart“, die hat ihn wohl die letzten jahrzehnte – nach den beatles – begleitet. (von diesen liedern spielte er aber kaum etwas, es war im kern ein beatles-lied-programm.)

und so „glatt“ steht er dann auf der bühne?

nun, er hat hosenträger über einem blauen hemd. anzughose. aber das optische ist mir nicht so wichtig.

was denn?

ich möchte wissen, ob er die musik existentiell lebt.

und?

paul mccartney tut es eher nicht. nicht mehr. er macht so lange musik, und er ist so situiert und so verbürgerlicht … da ist die musik nur noch spielerei. und alle seine letzten lieder, die er komponiert hat, die haben so eine eigenartige seichte, also etwas seichtes, dass man sich wundert, wie er das leben sieht.

dabei hatte er doch so einiges erlebt, nicht zuletzt mit den frauen.

ja, aber in der musik der neueren zeit und in der darstellung der musik der älteren zeit kommt es kaum erfahrbar rüber.

das ist ja doch seltsam.

alles ist seltsam. jede erkenntnis. jedes leben. jeder willen. alles. niemand vermag zu sagen, was was soll. niemand.

außer dir?

nein, nein, zweitklausens. ich kann nur gedichte schreiben. LIVE-gedichte. das ist eine art der welterkenntnis.

na also. sind die gedichte nicht von uns?

doch, doch, entschuldigung, sie sind immer von uns gemeinsam, zweitklausens. aber was ändert das an paul mccartney, dem genialen musiker … und aber auch dem etwas weichgespülten musikmenschen? ich bleibe etwas zwiegespalten.

http://www.klausens.com/klausens-und-paul-mccartney.htm

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Einen Nachtrag zum Dalai Lama in Frankfurt hat KLAUSENS

ach, klau|s|ens, was nun noch?

wieso?

der mann ist aus frankfurt abgereist, hat schon in münster oder wo eine ehrendoktorwürde angenommen … und ist weiter in die schweiz.

der dalai?

ja, der dalai lama.

aber das ändert doch nichts an meinen erlebnissen. in frankfurt. 30.7.2009.

und welche waren das?

das schrieb ich doch bereits. ich wollte heute nur noch die justpay-karte als info im blog(g) nachliefern.

was ist das?

jenes ding, wofür man 2 euro pfand zahlt, dann lädt man geld auf, bei mobilen verkäufern …. und man bezahlt nur mit dieser karte.

und dann?

wenn man fertig ist und nach hause will, findet man keinen, der einem die karte einlöst. das ist doch klassisch!

ist das so?

sie brachten gestern etwas dazu im fernsehen. ist wohl bei vielen fußballvereinen auch so. diese karten haben schon die welt erobert.

du hast ja deine karte auch noch!

eben – und wenn ich das nächste mal in frankfurt bin, wird diese dort wohl nicht mehr gültig sein.

weshalb?

weil wohl immer nur eine karte zu einem anlass gültig ist – und danach verfällt alles. diese masche kennen wir auch. das hat schon die post mit dem briefmarken aus dem automaten versucht: diese sollten dann „verfallen“, wenn sie nach einer bestimmten zeit nicht benutzt worden waren.

das ist aber geschickt.

ja, die welt ist voller fußangeln.

und?

mich wundert immer wieder, was alles möglich und erlaubt ist.

mich auch.

auch dieses schlimme CALL-IN-TV mit jürgen milski und Co. ist ja überall gang und gäbe. („19 freie leitungen!“) – das ist doch grauslich. eine welt ohne maßstäbe. der einzige maßstab ist geld, geld, geld … und das auch noch mit fiesen tricks aller art.

und der dalai lama ist wissentlich oder unwissentlich teil des systems.

das zu der frage, ob man auf erden ein „reines“ leben führen kann.

offenbar nicht.

wieviel war denn auf deiner karte noch drauf?

ich schätze 1,30 euro – und vergiss nicht den pfand.

meinst du, dass die buddhisten in deutschland oder tibet das geld bekommen?

ich fürchte: nein. es wird bei den machern und besitz-verdienern von „justpay“ bleiben.

in dieser welt muss man immer wachsam bleiben – und selbst das hilft einem nichts.

hat nicht jesus immer wieder bei den wucherern ganz kräftig …?

waren wir nicht beim dalai lama?

ach so.

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Nochmals vom Dalai Lama in Frankfurt spricht KLAUSENS

du, klau|s|ens, heute ist es schon der vierte tag mit dem dalai lama in frankfurt.

ja, in der commerzbank-arena. und heute gab es auch ein interview mit ihm.

wo?

in der BILD am SONNTAG.

und?

er sprach von seinem freund george bush – man ist ja doch immer überrascht. ein „freund“? dieser kriegstreiber?

ja: sage mir deine freunde … und ich sage dir, wie du bist.

und wenn man alle menschen zu freunden hat? vielleicht hat der dalai alle zu freunden.

dann wird man unglaubwürdig.

was wolltest du denn sagen?

wozu?

zum dalai lama.

ich war doch da!

wir waren da, wir beide, zweitklausens – aber darüber haben wir doch schon geschrieben.

wir haben noch nicht über die besucher geschrieben.

wie waren die denn?

die wirkten sehr „normal“.

was heißt das?

sie waren nicht auffällig. keine wilden farben, keine tätowierungen, keine sexistische kleidung. die meisten wirkten fast schon unauffällig.

ehrlich?

ja, ja, aber nicht alle.

wieso?

es gab natürlich schon frauen, die da eine art mode auftrugen, scheinbar „schlichte“ kleidung von höchster qualität, dazu eine marken-sonnenbrille, ibiza-weiß, aber alles auf „buddhistisch“. das war schon interessant.

was denkst du?

ich denke, dass es auch einige leute mit viel geld gibt, die nun zum dalai lama fahren, um ihrem leben sinn zu geben. aber: es gab auch die althippies, die sich freuen, wenn viele tücher wehen, und die dann buddhismus als folie nehmen, um sich selber flatternd einzukleiden. auch ein schuss von folk-bewegung (denke mal an das festival von rudolstad!) liegt über allem. aber nur ein vorsichtiger hauch.

und dann noch?

natürlich gibt es buddhisten aus ganz europa, die dorthin strömen. zum dalai lama. nach frankfurt. commerzbank arena. man will ja seine führer auch mal LIVE erleben.

du weißt aber, dass der tibetische buddhismus nur eine spielart von vielen buddhistischen ist? ich muss dir nicht alle „wege“ und „pfade“ des buddhismus erklären?

nein! nein! – ja, ja, aber der tibetische ist offenbar sehr erfolgreich, zumindest in deutschland, aber wohl auch in anderen ländern, z.b. den niederlanden. er scheint die intellektuellen am ehesten anzusprechen. und es gab und gibt ja diesen bekannten dänen, diesen ole nydahl, der heute auch ein lama ist.

woher kommt es denn? der erfolg des tibetischen?

sag du!

vielleicht ist es die ausstrahlung des „diamantenweges“ (als einer buddhistischer hauptströmung) selbst – ich weiß es nicht – oder: zu viele urlaubsreisen? nach nepal? oder wohin? ich weiß es nicht recht. denn die kultur, die man aus tibet verbreitet, die ist nicht so super ästhetisch und anziehend, finde ich. die menschen leben karg, und die natur ist gar nicht sehr bunt. zumal über der baumgrenze.

du meinst: es faszinieren dann die tibetanischen fahnen, die überall wehen?

ja, ja, z.b., dann auch die täschlein und hemden …. ich selbst finde das oft nicht so aufregend. auch die pullover nicht. aber andere offenbar …

woher weißt du das alles?

ich war doch auf dem markt, dieser „asian spirit expo“. diese über 80 zelte in weiß, direkt vor der commerzbank arena aufgebaut. shoppen, shoppen, shoppen. menschen, menschen, menschen.

und was sahst du da?

ich sah das merchandising des buddhismus. alle formen der ästhetik … und frauen, die sich dann minutenlang um einen ring schleichen, bevor sie ihn dann zurücklegen … oder kaufen. und eben alles, was man so verkaufen kann. alles, was eine „atmosphäre“ herstellen kann, die irgendwie tibetisch oder buddhistsisch ist. auch bunte kärtlein. natürlich videos und DVDs. buddhastatuen, vergoldet.

das wurde verkauft?

ja, ein martk eben. devotionalia – und es gibt eine bestimmte gruppe von menschen, die darauf abfahren … und nicht auf heiligenbilder der jungfrau maria zum beispiel. jede religion ist immer eine kultur. und sie wirbt neue menschen, indem diese sich von der kultur angezogen fühlen: von den farben, den formen, den gerüchen, dem alltagsmobliar. von allem.

aha, und das publikum wirkte auf dich meist „bescheiden“.

ja, es ist eine kultur „des sich nicht in den vordergrund stellens“ – aber wenn man sich dann die rucksäcke und die schuhe und solche details anguckt, dann weiß man, dass diese leute dann doch wert auf „qualität“ legen, auch auf ihre marken achten. ein echter „deuter“-rucksack oder ein „jack wolfskin“ z.b., die wären in solchen kreisen wohl „eine marke“.

understatement, aber das ganz bewusst? – das hast du alles studiert, an jenem 30.7.2009, wo du beim dalai lama in frankfurt in der commerzbank-arena warst?

du doch auch. wir sind doch immer zu zweit.

aber ist das gemäß des buddhismus überhaupt erwünscht? auch bezogen auf die frage des ICH und des SELBST?

du hast wieder seltsame ideen und gedanken. vielleicht ist das der große vorteil des buddhismus. er wirkt am wenigstens „missionarisch“ (ist ja auch nicht intendiert) – und er lässt am meisten zweifel zu. – der von anderen religionen bekannte und nervende dogmatismus kommt kaum zum vorschein. das macht seine (des buddhismus) stärke in einer aufgeklärten und wissenden welt aus.

und seine schwäche?

er ist so schwach wie die menschen auch, siehe unsere worte zum „shopping“. und er hat eigentlich keine rechten gott. das ist sein manko.

und der buddha selbst?

der ist natürlich toll, aber dazu muss er fein vergoldet sein, einen schrein haben und eine höhe von mindestens 5 oder 6 meter erlangen. noch höher ist schöner.

und sonst?

sonst fehlt eben etwas zum heiligsein. und wenn man schon eine religion hat, dann will man auch heilig sein. oder etwas davon erleben.

aber hatten wir nicht schon gesagt, dass der buddhismus mehr eine philosophie ist, als eine religion?! ein lebensweg … da wird niemand angebetet.

ja, ja, aber das macht dann das erleben auch etwas „arm“. andererseits, wenn menschen in den tempeln ihre gaben darreichen, und stäbchen erzünden, dann haben wir wieder alles das, was wir auch vom katholizismus kennen.

du meinst das theater?

ja, ja, theater muss immer sein. aber wie gesagt: die meisten leute, die ich in frankfurt sah, fielen durch das schlichte ihres erscheinens auf. also den verzicht auf „großes theater“.

also nicht, wie bei den heavy-metall-freaks beim rock-festival in wacken? nicht so auffällig? sich nicht deutlich als so oder so zeigend?

nein, nein, ganz und gar nicht. die auffälligsten sind und bleiben die mönche selbst in ihren bestimmt-roten und senfgelben gewändern. graue gewänder sah ich übrigens auch.

schön, dann bin ich wieder etwas informiert.

ja, und wir haben ja noch gedichte und SERIELLO. was kann man klagen? der klausensinismus ist als religion und als philosphie eigentlich auch recht gut „aufgestellt“.

und „positioniert“!

das ist aber jetzt mehr die sprache der politiker … als die der religionisten.

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Weiter über den Dalai Lama in Frankfurt schreibt KLAUSENS

klau|s|ens, du schreibst weiterhin über den dalai lama?

ja, das ist die kunst – ich war nur einen tag da, schreibe aber mehrere tage davon im blog.

hättest du länger bleiben können?

gewiss, gewiss, es sind vier tage (heute ja auch! und morgen!), die der dalai in der riesigen commerzbank arena zu frankfurt weilt.

und?

alles kostet geld.

inwiefern?

der eintritt: ich zahlte circa 39,00 € samt vorverkaufsgebühr, dann das parkticket für 4,50 €, dann die anreise selbst (benzin) – dann musste man sein essen und seine wasserflasche am eingang abgeben (wert der wasserflasche 39 cent plus pfand – vom essen will ich gar nicht erst reden). dann musste man sich dort neu etwas zu trinken kaufen, um nicht umzukippen, z.b. 3,70 € für 0,5 liter cola oder 3,10 € für 0,5 l wasser … und das essen. ich aß dann „bounty“, damit ich überhaupt was im magen hatte.

was willst du uns damit sagen?

alles und eines ist so profan wie das andere und jenes. ob fußball, rockmusik oder dalai lama. überall wird gezahlt, überall wird geparkt, überall steht man schlange, überall dieselben abläufe.

spricht das gegen den buddhismus?

nein, aber der buddhismus bringt da nicht viel neues. es war teilweise sogar besonders chaotisch, weil nur 2 tore aufhatten, es deutlich viel zu wenige essenstände gab – und schon, um sein ticket in empfang zu nehmen, musste man ja sinnlos stehen.

dann ist buddhismus nicht per se gut?

wer hat das jemals behauptet? ich?

nein, nein, aber man wird es doch fragen dürfen.

du darfst alles fragen, aber du musst auch die antworten in kauf nehmen.

was wäre deine antwort?

man macht sich vieles im leben leichter, wenn man sich nicht darüber aufregt.

aber?

man denkt oder hofft im innern doch, dass die buddhisten viele dinge besser im griff haben … als andere.

und?

sie hatten zwar viele nette voluntäre/voluntärinnen, also freiwillige (volunteers), die aber nicht immer bescheid wussten.

was sagt das?

das leben und die erfahrung des lebens ist verdammt relativ.

und du?

ich? ich habe mir alles angeschaut – ich rege mich nicht sehr über diese dinge auf. ich habe da schon lange meinen privatbuddhismus entwickelt. ich bin da mein eigener buddhist. – ich beobachte ja nur, wie andere leiden. das mindert mein eigenes leiden, z.b. über schlangestehen.

und was sagt das?

wenn menschen etwas machen, muss man mit allem rechnen. besonders mit dem menschlichen versagen. sich darüber dann aufzuregen, kostet dauerhaft nur sinnlose kraft. etwas dampf ablassen ist aber auch heilsam, aber nur kurz, ganz kurz. und dann muss das aufregen auch aufhören. dann sollte man alles über sich ergehen lassen … es sei denn, eine revolution ist angesagt. das war am donnerstag noch nicht der fall.

ich verstehe – du hast in gleichmut gewartet.

ja, und ich habe gehört, dass die anderen besucher sich auch genervt über alle diese dinge unterhielten. es gab ja auch zwei sicherheitskontrollen.

zwei?

einmal, um auf das arena-gelände zu kommen … und dann noch, um zum sitzplatz zu kommen. wenn man den sitzplatz verließ und zu den zelten dieses seltsamen marktes ging („asian spirit expo“) … und wollte wieder hinein, wurde man wieder kontrolliert.

was sagt das?

die menschen machen sich ihre leiden selbst. genau das, was die buddhisten sagen. alles streben nach glück ist in des menschen tun die verkehrung zum leid.

also sollte man alles lassen?

wäre wohl gut. alles lassen. nichts mehr tun. vielleicht noch atmen. nicht mehr. sich entexistenzialisieren.

konsequenz?

nicht mehr nach frankfurt zum dalai fahren.

aber das geht doch nicht!

nein?

nein – denn wir haben doch unsere LIVE-gedichte dazu geschrieben. wir brauchen doch stoff, um die welt zu beobachten … und um diese beobachtung dann in kunst zu verarbeiten.

hat deine kunst die welt schon jemals vermisst oder die welt deine kunst?

wer weiß es?

keiner. also: lass es doch sein!

und dann?

dann … setze dich hin und warte ab, bis dein tod dich ereilt – quatsch! – nun gut: wo sind denn unsere gedichte abgelegt? und das seriello? oder die seriellos?

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und hier: http://www.klausens.com/seriello-dalai-l…

danke! und dann vergiss nicht die alte sache, immer noch gültig. das war unser vorschlag, wie sportler bei der olympiade in peking antreten, für tibet protestieren, durch kleine accessoires, und das dann so geschickt oder auch dezent machen, dass sie vom IOC nicht gesperrt werden können: http://www.klausens.com/klausens_kuenstl…

aber die uiguren sollen auch frei kommen!

gut, gut, die buddhisten und die uiguren sollen frei werden. alle, die unterdrückt werden, sollen frei werden. egal, welcher religion sie anhängen.

also auch falun gong!

ich verliere noch den überblick. und jetzt sind wir erst bei china, bei einem land. es geht ja um die ganze welt. – das wird mir zuviel. lass mich erst ein bisschen meditieren.

und „medimenschen“.

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Den Dalai Lama erlebt KLAUSENS in Frankfurt

hallo, klau|s|ens, wo warst du gestern?

wir, zweitklausens! wir! – es sind immer wir beide!

also gut: wo waren „wir beide?“

wir waren beim dalai lama.

das wurde ja auch zeit.

eben. man muss ihn gesehen haben.

man muss ihn erlebt haben.

man muss ihn LIVE erfahren haben.

sonst gehört man nicht mehr zu den wichtigsten strömungen der welt.

zumal, wenn man „free tibet“ ruft. dann erst recht.

und ist nicht der buddhismus im westen so populär, wie lange nicht? schaut nicht die evangelische kirche neidisch auf die buddhisten?

irgendwie ja – und die katholiken wohl auch. deshalb hat der dalai auch gesagt, man soll bei seiner traditionellen religion lieber bleiben. auffallend war das! auffallend.

vielleicht beginnt man ihn langsam zu hassen. ob seines erfolges. nicht nur von china aus, sondern aus der konkurrenz der religionen in europa heraus.

meinst du?

aber der dalai lama ist ja nur ein buddhist, einer von vielen strömungen.

auch das stimmt – aber jeder kennt ihn. der unangenehme herr koch soll gar mit ihm befreundet sein.

dieser roland koch aus hessen?

ja! derjenige, der immer die ausländer ausgrenzt, um wahlen zu gewinnen.

und mit dem ist der dalai befreundet?

das wissen wir nicht. aber zumindest umgekehrt ist es so. zumindest umgekehrt.

das ist das schöne an den buddhisten.

was?

sie sind großzügig und weise. sie dulden auch schlechte menschen.

eben – weil alles streben nach glück nur unser leiden erbringt. so ist es doch. und genau das haben die buddhisten erkannt.

aber die menschen nicht.

das stimmt – deshalb sagen ja die buddhisten, man müsse das erst mal kapieren.

es gibt nur ein problem.

welches?

bis wir das alles kapiert haben, sind wir tot.

wie kommst du darauf?

nun: alles, was der dalai gestern sagt, bei seinen unterweisungen zur „kunst des lebens“ und „die mittleren stufen der meditation“ … alles das …

ja, was denn?

das ist doch für ihn selber noch ein problem.

und?

überleg dir mal, wie alt er schon ist.

wie alt denn?

tenzin gyatso, so der name des jetzigen lama, wurde 1935 geboren … na, klingelt’s jetzt?

dann ist der mann um die 74 jahre oder so etwas.

eben, eben – und doch hat er selber nicht viel von dem erreicht, was man laut buddhismus anstreben soll.

das ist wirklich ein problem: sie sagen bestimmte dinge. aber die idee ist eigentlich, dass der mensch sich dazu ganz hartnäckig von der normalen „kleinen“ existenz befreit. und da fragt man sich: welcher bauplan liegt der welt zugrunde? warum haben wir so eine verkorkste existenz, wenn wir uns erst noch davon befreien müssen oder sollen? was soll dieser ganze irrsinn der schöpfung?

alle religionen versuchen die welt zu deuten und zu interpretieren. und die buddhisten betreiben schon mehr an philosophie als an religion. zumindest der tibetische flügel.

das fandest du gut?

ja, ja, gestern in frankfurt. ich wollte ihn auch einmal LIVE erleben, ihn, der die welt so becirct.

und?

ich empfand wenig an „heiligkeit“, aber das mag auch mit der commerzbank arena in frankfurt zusammenhängen.

und?

ich fand ihn interessant und sehr lehrreich. also eher wie einen klugen alten mann, dem ich gerne zuhöre, und über dessen worte, die ja eigentlich geronnener buddhismus sind, ich gerne nachdenke.

aber?

eine religion als solche konnte ich gestern nicht spüren. da haben alle tempel von japan bis thailand bis amsterdam (da gibt es auch einen großen buddhistischen tempel) wohl mehr von zu bieten.

aha – daraus folgt?

nichts! aber man muss sich ja immer überlegen, was die menschen suchen, und ob sie es finden.

du selber nimmst aber nicht am buddhistischen alltag teil.

das stimmt – aber ich spüre doch schnell „atmosphären“ – und diese beim dalai war eher eine der ruhigen vernunft als der spirituellen heiligkeit.

ist das schlimm?

nein – aber man möchte ja die welt verstehen.

ich verstehe.

ich verstehe auch.

ich verstehe besser.

ich verstehe noch besser.

mensch, wir müssen noch an unserem ganzen auftreten und denken hart arbeiten.

ich weiß, ich weiß.

LIVE-gedichte?

viele! die muss ich noch ablegen, müssen WIR noch ablegen … unter http://www.klausens.com/klausens-und-der-dalai-lama.htm … SERIELLO kommt auch – und 4 Gedichte habe ich schon gestern LIVE an TWITTER abgesetzt.

toll, aber ob „seiner heiligkeit“ das alles gefallen wird. wonach strebst du? welchen dämonen läufst du hinterher? was soll all dein tun?

und deines?

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