klau|s|ens, es friert in diesen tagen im rheinland; und du hast die logos für kälte und eis nun in deinem blog(g) versammelt?
genau: und wir wollen nun die menschen warnen.
du warnst vor dem eis und der glätte?
ja, ich denke, dass ein schriftsteller sich auch den alltäglichkeiten des lebens zuwenden sollte.
und dafür opferst du unseren blog(g)?
was heißt „opfern“? ich reihe mich ein in die hilfstätigkeit von abertausenden von männern und frauen, die in diesen tagen dafür sorgen, dass alles funktioniert.
wen meinst du?
streudienste, polizei, fegende hausmeister und hausmeisterinnen, feuerwehr, technisches hilfswerk, bahnbeschäftigte, elektrohochleitungsstarkstromsäuberer … und so weiter und so fort.
also alles das, wofür deutschland so berühmt ist.
nicht nur deutschland. amerikanische spielfilme leben von den selbstlosen feuerwehrmännern, die immerzu retten und retten.
dann ging es also um eine kultur des rettens?
ich denke, dass diese kultur direkt bestandteil oder subkultur unserer westlichen kultur geworden ist.
und weiter?
heute wird immer mehr über die rettungsarbeiten berichtet. jeder unfall von 2 toten ist schon bei n-tv mindestens eine meldung im textband wert. und immer wieder erfahren wir weniger von den opfern, sondern mehr und mehr von den helfern.
den helfern?
ja, die opfer werden in oder zwei sätzen abgehandelt … und dann wird berichtet, wie es den helfern so geht und ergeht. wie lange sie in der kälte standen, wie lange sie nichts gegessen haben … und wann sie endlich psychologische betreuung bekommen.
unsere kultur hat sich also etwas verschoben?
man kann sagen, dass die retter wichtiger werden als die opfer. es ist ein schleichender prozess.
und das gefällt dir nicht?
dazu habe ich nichts gesagt. ich habe lediglich gemeint, wir sollten heute alle diese retter einmal unterstützen, indem wir vor dem eis warnen.
dann geht es also auch um die leute, die warnend tätig werden?
sicher, auch diese sind wichtig: polizeisprecher, verbandssprecher, kreissprecher …. alle, die immerzu warnen. der verkehrsfunk warnt ja auch.
dann wären wir also nicht nur eine rettergesellschaft, sondern auch eine „warngesellschaft“?
auch das ist nicht unbedingt falsch. offenbar gehört das eine und das andere zusammen. davon leben ja auch viele organisationen. es ist ihr job. damit schaffen sie arbeit und brot.
meinst du nicht, dass das jetzt zu weit geht.
ich denke doch nur nach. warum willst du mir jetzt schon wieder das denken verbieten?
… weil ich mich unwohl fühle, wenn ich höre, wie du über retter und warner redest.
das stimmt doch gar nicht! ich denke nur nach!
… und du bewegst dich auf dünnem eis!
es war klar, dass so etwas noch kommen musste. „auf dünnem eis“! – und das in diesen tagen, wo es wirklich mal wieder verdammt kalt und verdammt glatt werden wird!
woher weißt du das eigentlich?
na von den warnern, wozu seit heute auch die schriftsteller gehören.
warum eigentlich?
man muss sich da dranhängen, wo sich der erfolg zeitigt. das ist doch klar.
hast du eigentlich winterreifen?
nein, wieso?
na, dann wird mir vieles klar: dein helfen und warnen im dienste der gemeinschaft ist eigentlich nur ein werbebeitrag für die winterreifenindustrie.
aber ich habe doch gar keine! ich habe lediglich allwetterreifen.
das macht deinen vorstoß besonders widerwärtig, weil er im kern so hinterhältig absichtsvoll ist. brrrrrrrrrrrrrr, mir schaudert, wenn ich mit dir rede. überhaupt: wenn ich schon in deiner nähe bin.
…. dann wird dir eiskalt. ich weiß! aber das hat jetzt nichts mit dem helferphänomen zu tun. auch nicht mit der gesellschaft der warner.
sondern?
du hast heute die heizung noch nicht aufgedreht.
aber du hättest mir das doch sagen können?
damit ich von dir als „warner“ disqualifiziert werde? – ich denke nicht daran! – du magst schriftsteller weder als warner noch überhaupt. da kann man sagen, was man will.
… man bewegt sich eben immer auf glattem eis !!!
jetzt kommt der schon wieder damit! menno !!! dann streu doch endlich! (soll ich jetzt noch sagen: „… weiter sand in die augen der menschheit“? oder wäre das unverschämt?)

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