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klau|s|ens erfindet einen witz zum ausgehen … und noch einen zum ausmachen – www.klausens.com

klau|s|ens, karneval ist doch vorbei!

du meinst, weil da viele auf der bühne einfach nur witze erzählen.

ja, sicher: und … hast du das denn nötig?

witze? – aber ja doch: zur vielfalt der welt gehört der witz, und da fällt einem manchmal ja auch mal was ein … zwischen tür und angel.

nun gut, bringen wir es hinter uns.

ich erzähle.

ja, bitte, mach nur.

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WITZ VOM AUSGEHEN

„Sollen wir ausgehen?“, fragte die eine Kerze die andere.

„Aber wohin denn?“, erwiderte die.

„Ich dachte, vielleicht mal wieder ins Gasthaus ‚Zum verlöschenden Docht'“, meinte daraufhin die erste.

Die andere brannte plötzlich nicht mehr. Darauf.

Copyright Klausens in allen Schraibwiasen und Schreibweisen am 8.3.2017, Mittwoch, gegen 20:35/36 Uhr MEWZ sowie kleine Korrektur am 9.3.2017 gegen 9:00 Uhr MEWZ.

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WITZ VOM AUSMACHEN

Treffen sich ein Feuerwehrmann und eine Feuerwehrfrau.

Sagt er: „Sollen wir nicht mal was ausmachen?“

Er schreibt ihr demonstrativ seine Telefonnummer auf ein Stück Papier.

Sie aber zieht sich Jacke, Pullover, ja sogar das T-Shirt aus … und sagt: „Ja, die Heizung!“

Sagt er: „Was für’n Burner!“ (Man sieht ihn nun schon am Lichtschalter.)

Copyright Klausens in allen Schraibwiasen und Schreibweisen am 8.3.2017, Mittwoch, gegen 21:36 Uhr MEWZ sowie Korrektur am 9.3.2017 gegen 9:05-9:08 Uhr MEWZ.

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Online guckt KLAUSENS ein bisschen nach dem Tod

klau|s|ens, der tod im internet, der hat sich aber doch entwickelt.

du meinst: das gedenken.

ich meine alles, auch das geschäft.

man macht geschäfte mit dem tod?

so war es immer schon. warum nicht auch im internet?

die zeitungen bieten mehr und mehr diese plattformen an.

auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG ist seit 2011 dauerhaft online, mit ihrer trauerplattform. http://trauer.sueddeutsche.de/

es geht immer um die idee der todesanzeigen, die man im internet nun auch nachlesen kann …. dann aber auch um die idee der kondolenz und des gedenkens. zusätzlich sollst du alles mögliche an bildern hineinstellen. oder videos. das ist je nach plattform und zeitung verschieden.

oft steht aber gar nichts da.

das wird schon noch mehr werden, mehr und mehr. diese todeskultur ist ja „prozess in progress“. – aber du brauchst natürlich auch leute, die etwas hochladen, zu dem toten oder der toten. das machen dann die, die den toten oder die tote wirklich vermissen. (wie viele sind das? wer vermisst wirklich?)

und die anderen?

die anderen? die haben früher immer den kranz bezahlt.

und nun?

nun müssen sie sich überlegen, wie sie mit dem internettrauern umgehen.

in welcher hinsicht?

sie könnten texte über die toten schreiben, liebevolle, nachdenkliche – aber das kostet bekanntlich arbeit.

tote machen arbeit.

und heutzutage ist diese art von „arbeit“ nicht gewünscht. in der spaßgesellschaft ist der tod ballast.

man kann aber auch im internet bezahlen, also geld loswerden. (man muss keinen rellen kranz mehr kaufen, sondern kauft  virtuell anders.)

das wundert mich nicht. man sollte die beerdigung abschaffen, die toten allesamt verbrennen und auch die beerdigungen nur noch via internet austragen. dann wäre diese gesellschaft komfortabel und clean.

oh, du zyniker! es schlägt aber wirklich seltsame blüten. das internettrauern.

zum beispiel?

es gibt u.a. bisweilen den „premiumeintrag“.

aha.

da bezahlt man dann geld … und dann wird der tote oder die tote auf der rechten bildleiste besonders herausgestellt.

premium eben.

außerdem gibt es varianten, dass man dann kostenlos „kerzen“, also internetkerzen, „aufstellen“ darf.

wie großzügig. premium ist großzügig.

die nahen verwandten zahlen, damit die fernen verwandten oder freunde oder bekannten kostenlos kleine bilder ins internet einstellen dürfen.

was für ein gewitztes geschäftsmodell.

ich liebe den „premiumeintrag“.

welche ehre für die toten!

ohne den status „premium“ bekämen sie kaum „kerzen“ auf die todesseite im internet – deshalb! mit premiumbezahlung der einen sind die kerzen für die anderen kostenlos.

ich verstehe diese welt immer besser.

dafür brauchtest du aber viele lebensjahre.

man kann aber auch einen „kostenpflichtigen gruß“ senden.

… wenn der premiumeintrag nicht bezahlt wurde.

ich weiß es nicht. nicht alle plattformen sind gleich. nicht alle. jede hat andere oder abgewandelte regeln. manche bedienen natürlich mehrere zeitungen gleichzeitig. die großen konzerne betreiben dann die plattformen, um alle unterzeitungen bezüglich des todes auf einer plattform abzuwickeln.

ach so, es gibt varianten des geschäftes.

früher hieß es immer: wer das dickste grab auf dem friedhof hat, der hat am meisten geld.

und heute?

vielleicht, wer am meisten und am längsten „premium“ bezahlt und die meisten „kostenpflichtigen lichter“ bekommt, der ist der reichste in der welt.

der tod ist reich an ideen.

so genial ist der mensch: nicht nur im leben, auch im tod hat er viele, viele ideen.

und besonders viele drehen sich ums geld und ums geschäft.

„Dieser Blog-Eintrag wurde von Perteken Mahlwinkler zu einem Premiumeintrag aufgewertet. Diese Aufwertung tritt erst in Kraft, wenn der Eintragende Mahlwinkler sich für tot erklärt und 10.000 EURO an die Internetgedenkseite ‚Trauern nach Maß‘ bezahlt hat.“ (ein gedachtes zitat.)

aber möglich. – „perteken mahlwinkler“ ist wohl ein kunstname, nehme ich an.

aber „premium“ und „kostenpflichtiger gruß“ stimmt.

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Vom Online-Internet-Trauern berichtet KLAUSENS

klau|s|ens, jetzt ist auch noch horst-eberhard richter verstorben. (oder horst-eberhardt? mit „dt“? nichts ist klar in dieser welt.)

ich hörte, dass im winter bei menschen mit bluthochdruck dieser im winter sowieso höher ist. deshalb auch die gefährdungen. und mehr tode.

aber horst-eberhard richter ist einer der großen alten männer der bundesrepublik. auch im sommer.

ja, gewiss, es tut mir sehr leid. er ist tot. aber mit 88 jahren ist sein tod ja auch dem menschen gemäß.

dennoch war und bleibt er ein wichtiger mann.

das gilt für diktatoren leider auch: kim jong il bleibt auch ein wichtiger mann, leider.

aber havel auch.

havel war ein aufbegehrer im geiste der demokratie. auch er bleibt ein wichtiger mann.

und walter giller?

er hat die menschen zu erfreuen gewusst. auch er bleibt ein wichtiger mann.

und die sozialhilfeempfängerin else m.?

sie steht zwar nicht auf seite 1 der tageszeitung. aber sie bleibt in einem höheren sinne auch eine wichtige person.

gilt es nicht für alle menschen?

alle menschen, alle tiere, alle pflanzen, alle wesen. wer die dinge kapiert hat, weiß, dass alle „wichtig“ sind … und auch total „unwichtig“. beides gilt.

aber die trauer ändert sich.

die menschen essen zu weihnachten millionen gequälter und geschlachteter tiere. wo soll da „trauer“ herkommen? der mensch ist böse und schlecht.

die menschen quälen tiere, quälen auch andere menschen, trauern aber, wenn einer von ihnen stirbt.

die menschen haben eine trauer, die institutionalisiert ist. ob sie wirklich trauern?

was hat man institutionalisiert?

mittlerweile das abräumen von gräbern nach 20 jahren. oder 30. je nachdem wie lange man „gebucht“ hat.

dann verschwinden die toten?

die grabsteine … und die gräber. (und letztlich die toten.) alles wird plattgemacht. es ist die kultur des vergessens. gedenken ist zu teuer. vergessen ist billiger.

wie schade.

ja, die menschheit löst sich selber auf, wenn sie die vorfahren vergisst. – es hat auch mit dem geld zu tun. die friedhöfe erhöhen in ihren satzungen ständig die preise und erleichtern so das allgemeine vergessen.  anonyme gräber gibt es immer mehr. auch, weil sie billiger sind. (wie tue ich den verwandten etwas gutes? ich wähle die anonyme bestattung.)

die menschen vergessen sich?

sie vergessen ihre mütter und väter. die gräber der großmutter und des großvaters sind schon zu jungen lebzeiten verschwunden.

alles verschwindet?

es verschwindet auch die trauer. sie soll nicht mehr sein.

falsch!

aha. wieso denn?

die trauer wandert ab.

wohin?

ins internet. und da ist sie kostenlos oder bedeutend billiger. je nachdem.

aha: ich trauere im internet?

dort findest du die todesanzeige – auch die aus der zeitung. dort machst du kondolenzbücher, dort zündest du (schein)kerzen an. und fotos von den toten wirst du dort finden.

schön.

oder unschön.

es ist eine virtuelle trauerstätte.

du wohnst in köln und trauerst dort am computer. bist du in hongkong, rufst du die virtuelle trauerstätte auf … und dann kannst du dort auch den „friedhof“ besuchen. oder in nairobi. überall hast du zugriff auf den neuen friedhof. überall darf getrauert werden. trauer auf der ganzen welt. trauer per handy, trauer per netbook, trauer per satellit.

das internet entspricht auch mehr dem geisterhaften unserer existenz, sowohl als einer lebenden, als auch als einer toten (existenz).

dann hast du nichts dagegen?

nein, gar nicht. mich ärgert nur, wenn auch dort dann wieder geld gemacht werden soll.

mit allem soll geld gemacht werden.

das passt zur weihnachtszeit.

unter den diversen plattformen habe ich eine ausgesucht.

welche?

online trauern = trauer.de, markt.gruppe GmbH & Co. KG, Nymphenburger Str. 14, 80335 München.

wieso? bekommst du von denen geld? bist du einer derer von wulff? auch du? eine hand wäscht …?

nein, nein, hier mal ganz anders: ich will die wirklichkeit abbilden. und so mache ich nun wieder einmal ein REALGEDICHT.
( siehe: http://www.klausens.com/realgedichte-2.htm )

ach, so. deshalb. wie geht es?

ONLINE TRAUERN

Trauerfall
Kondolenzbuch
Zeitungsanzeige
Fotos & Kerzen

Copyright für dieses REALGEDICHT: Klau|s|ens in allen Schraibwaisen und Schreibweisen, am Mittwoch, 21.12.2011, gegen 9:45 Uhr MEWZ, Königswinter-Oberdollendorf. Der Text erfasst die Hauptmenüpunkte für „Online Trauern“ an eben diesem Tag.

schön, schön. die realgedichte. sie bilden die wahrheit der welt so schlicht und einfach, aber doch so wirklich ab.

gefallen sie dir nicht?

doch, doch, zweitklausens. doch, doch. ich habe nur gerade bei dieser homepage-site von trauer.de mal unter „prominente trauerfälle“ geguckt.http://www.trauer.de/prominente-trauerfaelle.html

ja, und?

abgesehen davon, dass diese seite so lange lädt: es fehlen aktuell kim jong il und horst-eberhard richter.

ich wusste doch, dass alles einen haken hat.

einen online-haken? oder einen, den du eben aus dem fisch gezogen hast, den du selber grausam tötetest?

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