klau|s|ens, keine einträge zu gottfried honnefelder mehr?
er braucht jetzt eine pause, der vorsteher des börsenvereines für den deutschen buchhandel – aber das thema der bewertung im internet dürfte ihn auch interessieren.
wieso?
weil es mit integrität zu tun hat, und mit pseudonymen. also auch mit urheberschaft.
wie meinst du?
es ist so: ich selber bin auch bei spickmich.de angemeldet.
du auch?
ja, ja, unter anderem namen und mit anderer identität und mit anderer schule und mit anderem alter.
nein!
doch, doch, und in dieser funktion kann ich lehrer und lehrerinnen bewerten.
das gibt’s nicht! du bist doch viel zu alt! … und an keiner schule!
aber so ist es – und schon deshalb ist für mich spickmich.de kein adäquates mittel für eine demokratie und öffentlichkeit.
wieso?
… weil ich anonym (also unter falscher identität, als FAKE) menschen in den ruin treiben kann. ich denke, da muss deutlich neu gedacht werden.
aber ist nicht das ganze internet voll solcher falscher identitäten? schon bei diesen flirt- und kontakt-homepages!
aber ja, aber ja. haben wir nicht selber einen künstlernamen, zweitklausens?
eben, klau|s|ens, eben!
aber es ist doch ein unterschied, wenn es dann zur bewertung und zur abstimmung geht. das ist fatal – und ohne aussagekraft. so kann ich gezielt personen den mund stopfen, auch wenn diese brav wie ein lämmlein wären. das prangerprinzip kehrt über das internet zurück. in den USA gibt es listen mit wohnorten von entlassenen sexualstraftätern. wo soll das alles hinführen? wie sollen diese menschen jemals noch „leben“? also, da sorge ich mich doch um unsere gesellschaft.
und wenn es nicht so ist? wenn die person wirklich blöde oder schlecht oder böse oder oder schlechtunterrichtend ist?
dann kann ich die person auch anders (sogar anonym) konfrontieren, z.b. an der schule selbst. es sind ja lehrer und lehrerinnnen. es wird noch andere wege geben, um diesen lehrkräften klarzumachen, dass ihr unterricht nicht geliebt wird. vielleicht mit zetteln in deren aktentasche. aber denunziation vor aller welt … ohne einen fassbaren verantwortlichen … das ist immer heikel.
so siehst du es?
ja, derzeit – anders wäre es, wenn sich reale menschen / schüler bei spickmich anmelden, mit kontrollierter und gecheckter adresse (!!!), dann einen nickname sich zulegen, und dann halbanonym urteilen.
aber?
dann gäbe es eine instanz, die daten über die wahren identitäten dieser schüler und schülerinnen hat.
und?
wie sicher solche daten sind, weiß man ja seit den affairen der TELEKOM. daten sind immer eine gefahr. deshalb darf man eigentlich niemandem seine wahre existenz mitteilen.
du drehst dich wie ein winselnder computer.
du hast recht, aber die lage ist sehr kompliziert.
worum geht es denn heute? bei dem urteil?
lies einen internet-artikel von gestern:
Heute „wird der Bundesgerichtshof in Karlsruhe ein Grundsatzurteil zur umstrittenen Lehrerbewertung im Internet fällen.
Eine gekränkte Deutschlehrerin hatte im vergangenen Jahr versucht, das Portal spickmich.de auf Unterlassung zu verklagen. Sie zog dafür vor das Landgericht und das Oberlandesgericht Köln und musste mehrere Niederlagen in Folge einstecken (gulli:news berichtete). Von Beginn an hatte die Lehrerin angekündigt, durch die Instanzen gehen zu wollen und ist nun fast am Ende angelangt. Sollte der Bundesgerichtshof die Revision morgen abweisen, dann ist der reguläre Rechtsweg erschöpft. Sie könnte dann nur noch vor dem Bundesverfassungsgericht klagen. Beobachter räumen der Lehrerin jedoch gute Chancen ein: Die vorsitzende Richterin ist bekannt dafür, das Persönlichkeitsrecht sehr eng auszulegen. Es wird möglicherweise ihr letztes Urteil sein, bevor sie in den Ruhestand geht.
Das Online-Bewertungsportal spickmich.de ermöglicht es Schülern, eigene Lehrer in verschiedenen Kategorien mit Noten zu bewerten. Über 800.000 Schüler sind in dem sozialen Netzwerk bereits angemeldet. Die besagte Lehrerin fühlt sich jedoch dadurch in ihrem Persönlichkeitsrecht verletzt. Sie hat von den Schülern eine Durchschnittsnote von 4,3 bekommen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert die Plattform als digitalen Pranger. Sie hält eine anonyme Online-Bewertung auch nicht für sinnvoll, Probleme mit Lehrern zu kritisieren und fordert die Schüler stattdessen auf, persönlich mit den Lehrern zu sprechen. Spickmich.de-Sprecher Bernd Dicks sieht darin jedoch keinen gangbaren Weg. Schüler fürchten oft Repressionen, wenn sie ihrem Lehrer sagen, sein Unterricht sei schlecht. Daher sei spickmich.de eine sinnvolle Möglichkeit für Schüler, die eigene Meinung zu vertreten. Dies sahen bisher auch die Gerichte so, die die Lehrerbewertung stets von der Meinungsfreiheit gedeckt sahen. Wie der Karlsruher Zivilsenat morgen entscheiden wird ist allerdings noch offen. Vom Bundesgerichtshof wird ein Grundsatzurteil zur zukünftigen Handhabung mit Bewertungsportalen erwartet. Interessant wird es dadurch beispielsweise für das Ärztebewertungsportal AOK-Arzt-Navigator oder das Bewertungsportal für Hochschullehrer meinprof.de.“ Quelle: gulli.com, offenbar nach sueddeutsche.de.
und wie hast du darauf reagiert? auf das heutige urteil, welches wir erwarten?
ich habe soeben im rahmen der KONKRETEN POESIE ein spickmich.de-gedicht geschrieben, also ein spick-mich-gedicht, oder ein spickmich-gedicht.
wo ist es?
hier. das eigentliche gedicht (aus der konkreten poesie jetzt herausoperiert) lautet:
SPICKMICH-GEDICHT
1+1
=
Heinz
Copyright Klau|s|ens in allen Schraibwaisen und Schreibweisen, u.a. als Klau(s)ens oder Klau&s&ens oder Klau!s!ens, am 23.6.2009, Dienstag, in Königswinter-Oberdollendorf

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