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Postironisch bietet KLAUSENS sein(en) Blog(g) als Endlager für Atommüll und die Krankheit AIDS

klau|s|ens, die postìronie geht weiter?

ja, zweitklausens, denn nun biete ich mein(en), also unseren, blog(g) als atom-endlager an.

das finde ich mehr als nur bemerkenswert.

und ich dachte mir, da heute der weltaidstag ist, tun wir die krankheit AIDS auch noch hinein.

dann wäre aller atommüll weg? und auch die krankheit AIDS? allüberall?

gewiss, denn beides wäre nun in unserem endlager hier im internet, welches wir heute aller welt anbieten.

ich bin sprachlos!

ich glaube, das wäre der s-21-herr heiner geißler zu stuttgart auch. der kann nur „schlichten“, aber die künstler lösen die probleme dieser welt !!! für immer und ewig !!! wie … hier: http://www.klausens.com/neues-rheinland.htm !

und wie auch noch das SERIELLO Markus Heinzelmann.
http://www.klausens.com/seriello-markus-heinzelmann.htm !

und dann noch das SERIELLO Stefanie Kreuzer. http://www.klausens.com/seriello-stefanie-kreuzer.htm

nur problemlöser: SERIELLOs, LIVE-gedichte, kunstwerke — künstler sind das endlager für alle probleme aller welten für alle zeiten.

ich liebe zudem diese künstlerinnen und künstler für ihren nie versiegenden optimimus.

du scherzt?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?

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Den Koffer ins Internet stellt KLAUSENS (ein Beitrag zur Postironie)

klau|s|ens, da steht ein koffer in unserem blog(g).

was? das darf nicht sein! schnell, schnell.

was hast du?

koffer, koffer.

ich weiß: koffer, koffer. und nun?

nichts … und nun. wir lassen den koffer jetzt mal schön stehen. im blog(g).

aber der steht doch dann im internet.

das stimmt. und jetzt werden wir sehen, was passiert.

was muss denn passieren?

es müssten aufmerksame leute schreien: ein koffer, ein koffer.

und danach?

kämen die polizei, die experten, die geimdienste (geimdienste sind besonders geheime geheimdienste!) … und würden sich allesamt mit dem koffer befassen.

du willst also das, was in windhoek geschah, nun mit dem internet machen?!

jau!!!! ich will die wachsamkeit im internet testen.

du meinst, dass das internet noch viel gefährlicher ist?

aber ja: nimm mal an, der koffer explodiert im internet. was da alles für daten lagern !!! alleine die 250.000 + X dokumente von wikileaks. alleine die?!

wie recht du hast! alle bewachen die bahnhöfe und flughäfen und weihnachtsmärkte — aber niemand kümmert sich um die gefährdungen im internet. wenn da jemand …

dann war der koffer in windhoek also doch von einem geheimdienst, der testen wollte, ob afrika koffer entdeckt?

ich weiß es nicht, aber es könnte sein, dass unser heutiger internet-blog-koffer von einem geheimdienst ist, der testen möchte, wie wachsam das internet ist.

am ende sind wir selber der geheimdienst.

klau|s|ens und zweitklausens brauchen als multiple(r) künstler — Klau|s|ens ist Klausens ist Klau(s)ens ist Klau’s’ens ist Klau/s/ens ist Klau[s]ens ist Klau*s*ens ist Klau-s-ens ist Klau#s#ens ist Klau³s³ens ist Klau²s²ens ist Klau§s§ens ist Klau:s:ens ist Klau_s_ens ist Klau=s=ens ist Klau?s?ens ist Klau+s+ens ist Klau~s~ens ist Klau@s@ens ist Klau!s!ens ist Klau°s°ens ist Klau€s€ens ist Klau§s§ens ist Klau$s$ens ist Klau!s!ens ist Klau?s?ens ist Klau“s“ens ist Klausens ist Klau&s&ens ist Klau1s1ens ist Klau.s.ens ist Klau,s,ens ist Klau1s1ens ist Ist-Klausens ist Zweitklausens ist Drittklausens ist Viertklausens ist Fünftklausens ist Sechstklausens ist Siebtklausens ist Achtklausens ist Neuntklausens ist … Klaus Ist-Klausens … K. Klausens … Klaus K. Klausens … Klaus Klausens-Achtlinger … Klaus Klausens … Klaus-Werner Klausens … Karl van Klausens … Horst-Hugo Klausens … Worldklausens … KlauPFERDsPFERDens … KlauRHEINsRHEINens … Klau1s1ens ist Klau2s2ens ist Klau3s3ens ist Klau4s4ens ist Klau5s5ens ist Klau6s6ens ist Klau7s7ens ist Klau8s8ens ist Klau9s9ens … ist Klau©s©ens ist Klau®s®ens ist Klau¿s¿ens ist Klau¥s¥ens … ist Walther von der Klausens … Jean-Luc Klausens — natürlich immer auch einen eigenen geheimdienst.

es könnte also unser eigener geheimdienst sein, der diesen koffer im internet platziert.

oh ja, ohja. wer sind wir? wer ist unser geheimdienst? vielleicht unser überich?

freud könnte unser geheimdienst sein. sigmund.

und in dem koffer ist am ende kein sprengsatz, sondern nur unsere künstlerbiographie, von freud durchgesehen, und dadurch voller „sprengstoff“.

jetzt mache doch nicht immer so billige witze über unsere gefährdung. alle reden von wikileaks, in diesen tagen … aber der koffer ist wieder in vergessenheit geraten. die koffer! die terroristen!

und der künstler opfert sich nun für das weltgewissen und gibt seinen blog(g) her, um etwas ins internet zu stellen, was wie ein koffer aussieht, um so die welt zu warnen und endlich zu prüfen, welche gefährdungen in diesem internet eigentlich sind. großartig.

wir wiederholen uns!

dann können wir doch nochmals auf „neues rheinland“ hinweisen, jene ausstellung im museum morsbroich zu leverkusen.

können wir. — haben die denn auch diesen klausensischen warnkoffer nun da zu stehen oder zu hängen oder wie?

du bringst mich auf eine neue idee: man müsste alle sammlungen überprüfen.

woraufhin?

auf koffer. koffer in sammlungen gefährden möglicherweise die welt.

so wie deine künstlerschaften! solche wie…

hier: http://www.klausens.com/neues-rheinland.htm !!!

und noch das SERIELLO Markus Heinzelmann.
http://www.klausens.com/seriello-markus-heinzelmann.htm

und noch das SERIELLO Stefanie Kreuzer. http://www.klausens.com/seriello-stefanie-kreuzer.htm

zudem arbeiten von Jan Albers, Alexandra Bircken, Eli Cortiñas, Katja Davar, Björn Dressler, Luka Fineisen, Manuel Graf, Gesine Grundmann, Tobias Hantmann, Diango Hernández, Markus Karstieß, Konsortium – Lars Breuer, Sebastian Freytag, Guido Münch –, Andreas Korte, Matthias Lahme, Vera Lossau, Rosilene Luduvico, Ulrike Möschel, Elke Nebel, Martin Pfeifle, Michail Pirgelis, Anne Pöhlmann, Cornelius Quabeck, Martina Sauter, Jan Scharrelmann, Christoph Schellberg, Gregor Schneider, Felix Schramm, Monika Stricker, Gert und Uwe Tobias, Paloma Varga Weisz … und KLAUSENS SEIN KOFFER.

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Zwei Flyer zu „Neues Rheinland“ im Museum Morsbroich zu Leverkusen zeigt KLAUSENS

klau|s|ens heute sehen wir 2 flyer zu der ausstellung?

also, zweitklausens: einer war die einladung zur ausstellungseröffnung (28.11.2010), der andere ist der dauerflyer zu der ausstellung.

welcher ist welcher?

soll das nicht die postironie entscheiden?

darf die das denn?

die postironie ist eine der bekanntesten kuratorinnen der welt. die darf das alles schon.

schön, dass man sich wenigstens bei dir auf den nötigen ernst verlassen kann.

und auf unsere LIVE-gedichte, zweitklausens, auf unsere gedichte.

also wo?

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so viel ironie! wow!

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Bei der Eröffnung von „Neues Rheinland“ im Museum Morsbroich zu Leverkusen war KLAUSENS

klau|s|ens, du warst da?

ja, da war ich da.

was tatest du?

ich zeichnete live zur eröffnung (siehe unten), eine LIVE-zeichnung namens „eröffnungsritualiatur“ … und ich schrieb diverse LIVE-gedichte, eines siehst du unten.

welches?

HABACHT

Wie erschreckend
Einfach ist die
Kunst bisweilen
Nur ein Wort
BETRUG (9)

Copyright Klau|s|ens in allen Schraibwaisen und Schreibweisen u.a. als Klausens oder Klau&s&ens oder Klau=s=ens, LIVE geschrieben, am Sonntag, 28.11.2010, Leverkusen, Schloss Morsbroich, Eröffnung der Ausstellung „Neues Rheinland. Die postironische Generation“, gegen 11:52 Uhr, Spiegelsaal, Empore. Gegen 12.00 Uhr sollten die Reden zur offiziellen Eröffnung erfolgen.

dann bist du teil der postironischen generation?

ich weiß es nicht. sie müssen ja immer begrifflichkeiten erfinden, damit so eine ausstellung lange „nachhallt“, das ist teil des kunstbetriebes. sie zaubern hüte, bauen kulissen, schaffen töne. alles gewollt. also: theaterdonner. ein spiel. oft haben sie ja damit erfolg. die rezepte sind simpel und immer wieder verblüffend. der kunstbetrieb lässt sich gern an der langen nase herumführen. der kunstbetrieb ist per se eine lächerlichkeit der ironie als postnatales gewürge.

und du?

wir, zweitklausens, wir.

und wir?

wir sind in unserer beobachtung, negation und teilhaftigkeit auch ein teil der kunst, gewiss. wir können dem gar nicht entfliehen. wir sind postironisch und pränüchtern-rational. wir sind gellend und bellend, schleimend und heimelnd, wild und gedämpft. ernsthaft und einzelhaft.

schön. wo sind deine LIVE-gedichte?

unsere LIVE-gedichte, zweitklausens, unsere.

also wo?

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bald zumindest!

und noch das SERIELLO Markus Heinzelmann.
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Victoria (das vergängliche Alte) und ERGO (das neue Neue) nebeneinander sieht KLAUSENS

klau|s|ens, das eine geht, das andere kommt.

die gute alte victoria!

was ist mit der?

die ist doch in die ergo übergegangen: „ergo“!

und victoria, also: „victoria“?

der sieg? der löste sich auf. es war kein sieg. denn aus victoria wurde ergo.

dann hat victoria also verloren?

so muss man es ansehen. es steht noch ein schild dort, am victoriaplatz 1 zu düsseldorf, das man noch nicht abgerissen/abmontiert hat.

da steht noch „victoria“?

ja, ja, aber ich denke, dieses ist aus den 70er jahren, was da noch steht. die victoria ist/war viel, viel älter.

so geht das eine verloren, und auch das andere.

ich habe diesen übergang dokumentiert, in düsseldorf, victoriaplatz 1: da stehen beide schilder (noch): das ältere der victoria und das neue der ergo.

und nun?

nun singen wir den abgesang auf die „victoria“.

wie schade.

ja, immer wieder gehen dinge. sie verschwinden — aus „bayer uerdingen 05“, dem aus dem werksfußball entstandenen fußballverein, machten sie „KFC uerdingen 05“. (der BAYER-konzern wollte nix mehr zahlen!) ja, ja, nein, nein: immer wieder verschwinden die dinge. vielleicht heißt die alemannia bald nicht mehr alemannia.

in leipzig wurde aus dem ssv markranstädt der RB leipzig. das RB steht für red bull. aber in deutschland dürfen sich fußballvereine (noch) nicht wie markennamen nennen. also steht das RB offiziell für RasenBallsport Leipzig e.V. — man achte auf die schreibweise. (und RED BULL steckt dahinter.)

du vergaßt: das ehemalige zentralstadion zu leipzig.

wieso?

das heißt jetzt auch anders. das heißt jetzt RED BULL ARENA. ganz offen und klar und direkt.

wow!

so ändert sich die welt. aus klau|s|ens entstand zweitklausens. oder jean-luc klausens. oder walther von der klausens. oder wie sie noch alle heißen !!!

ach ja: auch die künstler ändern immer alles. wieso nur? warum nur? — und: schade um die victoria ist es doch.

„Portrait der Gesellschaften

Die ERGO Lebensversicherung AG ist der größte Lebensversicherer und die ERGO Versicherung AG der größte Schaden-/Unfallversicherer der ERGO Versicherungsgruppe. Die Gruppe bietet ihre große Vielfalt von Produkten für Vorsorge und Vermögensbildung sowie für Schaden- und Unfallversicherungen seit Juni 2010 unter dem eigenen Namen in Deutschland an. ERGO verfügt durch die bisher am Markt aktiven Marken Hamburg-Mannheimer und Victoria über eine Erfahrung von über einem Jahrhundert auf dem Gebiet der Risikoabsicherung und Vorsorge sowie der Absicherung bei Schadenfällen.

Die ERGO Lebensversicherung AG hieß früher Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG, die ERGO Versicherung AG führt das Geschäft der drei Sachversicherer von Victoria, Hamburg-Mannheimer und D.A.S. fort.

Millionen Kunden in Deutschland setzen auf die Kompetenz und Finanzstärke der ERGO-Gesellschaften und das umfassende Angebot der Gruppe. Mit ihren Spezialversicherern und Partnern bietet ERGO über ihre zahlreichen attraktiven Produkte für Vorsorge, Vermögensbildung und Schaden- und Unfallversicherung hinaus auch eine große Vielfalt an Produkten für Gesundheits- und Rechtsschutz, sowie Assistance- und Serviceleistungen an.“

so las ich es heute auf der ERGO-homepage. die lebensversicherung der victoria läuft sogar langsam ganz aus. die krankenversicherung der victoria wurde zur DKV geschlagen. und die ganze rest-VICTORIA ist nun siegverlustreich in die ergo aufgegangen.

willy brandt hieß früher auch herbert frahm. das darfst du auch nicht vergessen, du historienromantiker.

aber VICTORIA — wenn das kein name ist!! VICTORIA !!! wie kann man den aufgeben?! das niederwalddenkmal in rüdesheim wird ja auch nicht aufgegeben, nur weil der name GERMANIA so lateinisiert klingt.

das stimmt.

„das NIEDERWALDDENKMAL“ hört sich, rein vom klang her, auch nicht so super toll an.

dann könnte man doch den begriff NIEDERWALDDENKMAL in VICTORIA-DENKMAL nun umtaufen, damit der name VICTORIA uns erhalten bleibt. VICTORIA-DENKMAL mit einer GERMANIA als kultfigur oben drauf. das wäre doch was?!

wie recht du hast! denn den victoriaplatz 1 in düsseldorf werden sie eines tages bestimmt noch nach einem künstler umbenennen. der ist sowieso nicht von dauer.

und der papst nennt sich auch noch eines tages ergo-papst, weil so der vatikan mehr gelder reinbekommt. die idee von „victoria“ ist ja mit dem katholizismus in westeuropa sowieso schon vorbei, wie es den anschein hat.

nichts bleibt.

nur unsere dokumentierenden fotos dieses historischen fiaskos!

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Nachtrag zu Jürgen Domian im Stadtmuseum Siegburg von KLAUSENS

klau|s|ens, du wolltest heute noch etwas nachtragen.

wollte ich, zweitklausens?

ja, zu deinen äußerungen gestern.

gestern liegt schon so fern.

es ging um domian, der doch in siegburg las, aus seinem buch „der gedankenleser“.

ja, sicher, wir haben die dinge etwas diskutiert. und wir hatten LIVE-gedichte geschrieben: http://www.klausens.com/klausens-und-juergen-domian.htm

und heute?

heute könnte man noch die sache mit den liedtiteln schreiben. das las und lese ich allzuoft. in vielen büchern. analogie, lebe auf! immer wird eine verbindung zwischen den liedern und der handlung hergestellt oder gar festgestellt. bei domian war es die neueste variante solchen parallel-lied-schreibens. johnny cash singt „i’m on fire“ … und die hauptperson cruist durch die stadt und will aus der ödnis der vormaligen existenz raus.

es ist doch die idee des alleinseins.

klassisches feature: fahren, fahren, fahren. autoradio an. musik. und dann kommt „i’m on love“ oder „live is sad“ … und das sind dann immer die „zufälligen“ botschaften des lebens, die dann gar nicht zufällig sind, sondern wirkliche botschaften. und so werden in hunderten von romanen lieder und songs durchgehechelt, als zusätzliches leitmotiv des ganzen. manche setzen einen liedtitel als leitmotiv über jedes kapitel.

das machen die filme doch auch.

es gibt natürlich dieses feature auch hunderttausendfach in filmen. außerdem gibt es ja die idee des „cruisen“ als „road-movie“. meistens ist es eine flucht oder eine suche.

aber so ist nun mal der mensch.

ich gönne es auch domian, also seiner figur arne stahl, dass sie cruisend durch die nacht fährt … und dass musiktitel einen zusätzlichen erkenntnisgewinn ins leben streuen sollen. aber es langweilt mich.

dann bist du so gelangweilt wie domian? von den menschen? ihren verhältnissen? ihren charakteren? von der welt?

vielleicht: alle leute, die eine gewisse durchdringung der welt bekommen, leiden an den fassaden des lebens, die jeden tag beguckt werden wollen … man selber langweilt sich nur. eitelkeiten und dümmlichkeiten stolzieren tausendfach durch die welt.

das kannst du jürgen domian also nicht vorwerfen.

wer redet von „vorwerfen“?! es geht um die literarische verarbeitung und wie ich sie empfand. oft hört man jürgen domian selbst sprechen, aber es ist die figur arne stahl. das ist auch seltsam: man hat das gefühl, dass diese figur seine rolle wandelt. sie ist als arne stahl oft ein wandelndes tagebuch von jürgen domian. auch das wirkt befremdend. entweder ich schreibe über arne oder direkt über domian. (klar ist der schriftsteller immer mit im buch, aber hier streiten sich arne stahl und domian selbst um die hauptrolle im buch, obwohl domian als figur nicht vorgesehen war.)

du meinst dann diese berichte um das herumfahren oder den besuch auf dem friedhof?

genau: da meint man dann: „hey, wir sind nicht mehr in einem roman. hier wird auch nicht mehr arne stahl beschrieben! das buch kippt ja um. hier ist es ein autobiografisches dokument von jürgen domian, welches mit dem uns vorgespielten arne stahl des romans nun sehr wenig nur noch gemein hat.“

ich finde du bist „gemein“.

schön, dass du die worte in ihrer mehrdeutigkeit kennst, die welt in ihrer vieldeutigkeit und das leben in seiner sinndeutlosigkeit.

„sinndeutlosigkeit“? — aber was kann arne stahl dafür?

nichts, nichts, aber ich muss an ihn glauben können, um von ihm lesen zu können. sobald er zu sehr abziehbild wird, vergeht meine zugang zu allem … das buch will ja keine satire sein, es will ja ernst genommen werden, in welchem sinne auch immer.

vielleicht hilft es ja leuten weiter.

ich wollte dem jürgen domian auch nie das schreiben verbieten; ich wollte nur etwas drumherumdiskutieren, um damit zu zeigen, dass ich sein schriftstellertum ernst nehme. sein nächstes buch wird anders sein.

und das wollen die menschen doch, am ende: (halbwegs) ernst genommen werden — so absurd und lächerlich unsere existenz auch ist.

warum schreiben wir eigentlich einen blog(g)?

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Jürgen Domian in Siegburg, den erlebt KLAUSENS

klau|s|ens, du hast jürgen domian erlebt.

du doch auch, zweitklausens!

aber du hast live gedichtet, klau|s|ens!

das machen wir doch immer zusammen, zweitklausens: http://www.klausens.com/klausens-und-juergen-domian.htm

was denkst du?

ich denke vieles, die eindrücke sind gemischt.

domian ist jetzt auch schriftsteller.

er hat sein zweites buch vorgestellt: „der gedankenleser“.

wer liest wen? oder: wer liest wessen gedanken?

da ist ein mann, der heißt arne stahl, und dann hört er (eines tages) die gedanken anderer leute, z.b. seiner frau.

ist doch eine nette idee.

das stimmt, aber ich sah so etwas schon in einem spielfilm. egal: die idee wird dadurch natürlich nicht schlecht, aber es ist nicht mehr originär seine. also die idee domians. er hat sie nur neu aufgegriffen.

was macht er dann? damit?

dann lässt er einen blitzschlag erfolgen, damit diese gabe überhaupt zu dieser person kommt, zu arne stahl.

ist das schlecht?

nein und ja: es gibt bestimmte plots, die man so oder so schon 1000-fach gehört hat, und dann langweilt einen das. das fernsehen ist voll von blitzschlägen, unfällen, stürmen, wonach dann etwas so oder so passiert. am liebsten in bergfilmen, wenn z.b. kinder ohne erlaubnis weglaufen, in die berge, wo sie abstürzen, gerne durch einen sturm, oder durch einen wegbrechenden felsen, und müssen dann gerettet werden, damit durch die rettung eine liebe von zwei erwachsenen entweder erst richtig verbunden werden kann oder zumindest geheilt werden darf.

aber so ist das leben! abstürze und blitze und tsunamis und erdbeben kommen wieder und wieder vor.

da hast du gewiss recht, aber ich selber würde dann — so denke ich — wohl eher dazu neigen, im falle des blitzes, der einem das gedankenlesen als fähigkeit erbringt, solche plots nur noch ironisch zu zitieren. oder alles direkt als verrücktes märchen aufzuschreiben. mit kitsch und verschmückung und wildem instinkt für das unglaubliche. domian aber schreibt / schrieb ein ernsthaftes / ein ernsthaft gemeintes buch.

ist das nicht seine stärke?

was seine stärke ist, ist seine moralische kraft. sein bekenntnis zum humanen. zugleich das zugeben, dass dieser mensch / jeder mensch ein verdammt schwaches wesen ist … und dass er selber nach 15 jahren „DOMIAN“ im radio und im fernsehen davon vieles einsehen musste. und nicht glückvoll, meistens. sein menschenbild hat sich durch die gespräche verändert.

ja, zum schlechten, wie er sagt. aber diese ehrlichkeit macht ihn auch sympathisch. er ist eine moralische instanz, die sich und das tun anderer befragt. dafür mögen wir ihn.

und in seinem buch?

und ihn seinem buch? — das muss ich doch fragen, hier, in diesem dialog, um der logik zu folgen.

in seinem buch … da geht es auch darum. um den schlechten menschen. um den schwachen menschen. um den falschen menschen. aber vieles wirkt doch etwas abziehbildmäßig. da sind die figuren nicht wirklich tief, sondern seltsam hohl.

woher kommt das?

ich denke, dass dieser domian (noch?) zu wenig intellektuell und zu sehr human an den menschen klebt. deshalb fehlt ihm der ansatz, den man bräuchte, um die menschen in ihrer zerrissenheit näher an der wahrheit darzustellen. sein buch ist zu klar, zu brav, zu schlicht. es wirkt an vielen stellen folienhaft, typisiert, klischeemäßig. manche einsichten und formulierungen segeln in ihrer schlichtheit am rande von RTL-docufiction-serien.

er will vielleicht andere leute ansprechen als klausens und klau|s|ens und zweitklausens.

gewiss. ich will ihm keine vorwürfe machen. aber ich muss dennoch bestimmte dinge feststellen. wenn die hauptfigur die gedanken seiner frau/partnerin lesen kann, dann sind diese gedanken, so wie sie uns geschildert werden, von einer schlichten eindimensionalität, wie es im menschen aber im eigentlichen nicht funktioniert.

außerdem …

ja?

er geht dann noch hin, so mein eindruck, und transportiert diskussionen und verhaltensweisen aus der schwulenszene auf ein ehepaar.

inwiefern?

das körperliche und leidenschaftliche wird so sehr als unbedingt lebenswert und seinsbedeutend überhöht (dargestellt an an einem mann-frau-paar), dass ich immer denke: das sind die standards vieler homosexuellen, vielleicht auch viele eigenerlebnisse/-beobachtungen in der szene von domian, die er dann hier in ein ehepaar montiert. die idee des männlichen, des stinkenden, des schwitzenden, des wilden, der nacktesten begierde … alles das hat einen sehr hohen stellenwert in diesem buch. aber so schlimm und so holzschnittartig übersteigert ist es dann in der realität solcher ehepaare dann wohl doch nicht.

was passiert denn?

das muss ich wieder fragen, hier in diesem dialog: klau|s|ens, was passiert denn?

die hauptfigur, journalist, gelangweiltes leben, stellt fest, durch die gedankenleserfähigkeit, dass seine frau ihn gar nicht begehrt, sich sogar vor ihm und seinem körper oder auch nur handlungen von ihm ekelt … und die hauptfigur arne stahl hat das nie geahnt. nun kann sie, diese figur, gedankenlesen und ist erschüttert von diesen wahrheiten. das alte leben bricht entzwei, ein neues beginnt.

ein schöner gedanke.

ja, aber diese wahrheiten sind mir viel zu „platt“. auch wie sie geschildert werden. das ist mein problem mit domian als schriftsteller: ich ehre sein tun, bewundere seine radikale kraft zur ehrlichkeit, finde aber seine durchdringung der welt noch zu bescheiden an der oberfläche bleibend.

du meinst, er taucht nicht hinter die tiefen der tiefen, er bleibt nur bei den ersten tiefen?

vielleicht sollte man es so sagen. ja. ja. aber vielleicht fällt mir morgen noch etwas ein.

er las in siegburg?

es sind doch die 31. siegburger literaturwochen. und er ist top act, denn er darf den flyer/prospekt vorne auf dem titel zieren, dieser nunmehr so bekannte jürgen domian.

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Noch einen Nachtrag zur Ausstellung „Slow Paintings“ in Morsbroich hat KLAUSENS

klau|s|ens, du hast noch einen nachtrag? zu der ausstellung „slow paintings“? in leverkusen? genauer in morsbroich?

ja, ich muss noch mein gedicht ablegen, dass ich zum thema „slow“ schnell schrieb … ins gästebuch von morsbroich.

du schriebst schnell zu „slow“?

ist das verboten? willst du der kunst etwas verbieten?

nein, nein, aber es ist doch …

also, ich schrieb:

VOM UMGANG MIT DER ZEIT

In der Betrachtung
Der Zeit
Verging diese
Als sie nur
Dazu bereit

© Klau|s|ensĦķΩ7 Klau’s’ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens
Copyright Klau|s|ens in allen Schraibwaisen und Schreibweisen, u.a. als Klau/s/ens oder Klau+s+ens oder Klau~s~ens, 5.2.2010, Freitag, gegen 13:307 Uhr, 12 Sekunden gedichtet und unmittelbar in das Gästebuch eingetragen. Ort: Museum Mosbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80, 51377 Leverkusen, Telefon: +49 (0)214 85556-0, Fax: +49 (0)214 85556-44  siehe auch: http://www.klausens.com/kunstgedichte.htm

und nun?

nun wollte ich noch hinweisen … auf mein neues bild unten.

ist das nicht das bild von gestern?

ja, aber sehr bearbeitet.

und nun?

nun heißt es „slow slow morsbroich leverkusen“.

dann ist ein weiteres „slow“ hinzugekommen.

das ist richtig.

was machen wir damit?

siehst du auf dem bild die feinen grauen striche?

ja!

ich habe jeden tag gewartet, bevor ich einen weiteren machte.

ach, das ist ja klug: das „slow“ kann man nicht sehen, man muss wissen, dass du jeden tag gewartet hast, um dann am nächsten tag wieder einen weiteren strich zu machen.

so hat mich das bild viele tage gekostet.

das ist schön – aber zwischen gestern und heute liegt nur 1 tag.

gewiss, gewiss.

was soll es dann?

mein bild ist eine idee für ein slow painting.

eine idee?

ja, ich habe keine lust, es umzusetzen. das dauert mir zu lang.

du meinst, also wir müssen uns vorstellen, dass die grauen striche tag um tag gemacht wurden?

ja, so meine ich das.

dann ist dein bild aus der serie „thought slow paintings“.

man könnte es so sagen, ja.

das ist wirklich ein schöner beitrag. das „slow“ wird nicht mehr betrieben, sondern nur noch gedacht. so spart man sich viel arbeit. (und zeit!)

eben – wer ist schon so bekloppt und wartet tag um tag, um noch einen strich zu ziehen … nur damit die kunstgeschichte sich entscheidet, irgendwann das bild in einer ausstellung namens „slow paintings“ zu zeigen?!?!?! wahnsinn !!!

da hast du recht – aber wer ist so bekloppt, bilder als ideen zu malen, die deshalb dann nie-niemals in einer ausstellung gezeigt werden?!?!?!

das weißt du nicht – vielleicht wird es noch eine ausstellung geben die „paintings of ‚bekloppt‘ people“ heißt … oder so. da müssten wir unbedingt mit gezeigt werden.

und was wäre mit „the genious“?

so eine ausstellung traut sich leider kein museumsmann/-frau und kein/-e kurator/-in zu. ansonsten wären wir sicherlich dabei. – ach so, noch eine nachbemerkung.

ja?

du weißt, dass es teil meines kunstwerkes „slow slow morsbroich leverkusen“ ist, dass man alle buchstaben zählt, die in den blog(g)-einträgen gestern und heute von klau|s|ens und zweitklausens bezogen auf leverkusen-morsbroich verwandt wurden?!

nein – aber ich hätte mir ja denken können, dass es noch quälereien geben muss, bevor kunst wirklich kunst genannt werden darf. das hättest du dir ruhig sparen können. also los:  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, …

SCHLUSS, SCHLUSS! – gleich ruft noch der herr roman opalka an und beschwert sich über die billige abkupferei. also: ich glaube, das lassen wir lieber. es ist ja auch viel zu anstregend.

ich finde ideen, die man gar nicht ausführen muss, sowieso viel angenehmer.

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„Slow Paintings“ in Leverkusen-Morsbroich besucht KLAUSENS und hat eine Idee

oh, klau|s|ens, du warst im museum morsbroich zu leverkusen? bei „slow paintings“?

ja, ich war gerne dort.

was ist oder meint „slow“ bei bildern?

das ist die frage, die sich dem besucher vor ort nicht immer erschließt. ich zitiere das museum:

„Was passiert, wenn Maler langsam malen? Kann Zeit zum Werkstoff der Malerei werden? Welche Folgen hat das für den Betrachter? Diesen Fragen geht die Ausstellung Slow Paintings nach.

Die beteiligten Künstler sind: Tomma Abts, Ross Bleckner, Alighiero e Boetti, Michaël Borremans, Gillian Carnegie, Raúl Cordero, John Currin, Alexander Esters, Bernard Frize, Franz Gertsch, Andrew Grassie, On Kawara, Konrad Klapheck, Jochen Kuhn, Sebastian Ludwig, Michel Majerus, Fabian Marcaccio, Rodney McMillian, Jonathan Monk, Reinhard Mucha, Manuel Ocampo, Roman Opalka, Laura Owens, Magnus Plessen, Ad Reinhardt, Bernd Ribbeck, Adrian Schiess, Pablo Siquier, Andreas Slominski, Cheyney Thompson, Corinne Wasmuht, Ekrem Yalcindag

Slow Paintings konzentriert sich auf Bilder der letzten fünf Jahrzehnte, die ungeachtet der Entwicklung zum ‚schnellen Bild‛ einem komplexen und lang andauernden Entstehungsprozess unterliegen. Ausgehend von einem erweiterten Malerei-Begriff, beleuchtet die Ausstellung 60 Werke von international bekannten 32 Künstlerinnen und Künstlern auf den Aspekt ihrer Zeitlichkeit hin, auf die für sie benötigte Dauer in Produktion und Rezeption.“

„Die Ausstellung wird kuratiert von Fritz Emslander, Markus Heinzelmann und Stefanie Kreuzer. Es erscheint ein Katalog im Verlag für moderne Kunst Nürnberg, hrsg. von Markus Heinzelmann (160 S., Hardcover, mit Beiträgen von Heinz Knobeloch und Wolfgang Ullrich sowie ausführlichen Künstlertexten, € 25,- an der Museumskasse, € 29,- im Buchhandel).“

es geht doch um die komponente der zeit.

ja, zeit ist in diesen bildern versteckt, aber bisweilen weiß man nicht, wie.

wieso denn?

weil man keine erläuterungen hat, wenn man nicht den katalog hat. und der katalog kostet ja offenbar 25 euro. man kann nicht immer den katalog kaufen, wenn man eine ausstellung besucht.

dann hast du also die reinen bilder gesehen?

genau das – bisweilen aber war es wie ein rätsel. das rätsel geht so: die kuratoren um markus heinzelmann vom museum morsbroich in leverkusen … die haben also jetzt bilder ausgesucht, und die haben sie unter dem markenzeichen „slow paintings“ versammelt.

ich verstehe.

ich also denke: die kuratoren haben da was im sinn, und ich stehe nun vor jedem bild und rätsele. wo versteckt sich das „slow“ denn nun? wo denn?

aber klau|s|ens, es sind doch wir beide! wir stehen vor den bildern! wir!

gut, zweitklausens: wir beide haben also gerätselt und bisweilen haben wir des rätsels lösung nicht gefunden.

was aber nicht gegen die kunst spricht!

nein, nein! es gibt die berühmten gemälde von jenem roman opalka (eines war in leverkusen zu sehen!), der immer nur zahlen malt, kleine süße zahlen, titanweiß, eine nach der anderen. er fing mal bei der 1 an und schaffte dann auf dem ersten bild viele tausend zahlen. er zählt aufwärts. mittlerweile hat er die million lange überschritten. das erste bild hieß „opalka 1965/1“. er malt mit dem kleinsten künstlerpinsel. da kann man sich vorstellen, wie lange es dauert, bis allein ein bild dann fertiggestellt ist. und er malt jahr um jahr solche bilder. zusätzlich wird der untergrund immer um 1 % heller, bis dann untergrund und zahlen irgendwann mal die exakt gleiche farbe haben: titanweiß. dann ist schluss. zahlen: sie sind sein leben. zahlen, zeit, vergänglichkeit. er hat sich dieser vergänglichkeit geopfert.

und wir schreiben nun über ihn. er ist unvergesslich. es hat sich also gelohnt. auch finanziell, denke ich mal.

aber er selber muss sich und sein werk doch verfluchen: tag um tag, jahr um jahr, zahl um zahl. es ist nur verständlich, wenn man es wie eine meditation begreift, so wie bei mönchen, die früher immer per hand bibeln kopierten. aber mir ging es nicht um opalka.

nein?

also: bei opalka kapiere ich es mit der zeit sehr gut. (denn ich kannte opalkas werk schon vorher). dennoch: hätte ich vorher nichts von seinem werk gewusst und dann in leverkusen davorgestanden, hätte ich auch noch etwas rätseln müssen, um etwas davon zu verstehen. bei vielen werken zählt nicht allein das werk, sondern das wissen um das werk und das wissen um den künstler oder auch nur das wissen vom kunstwerk selbst, welches man eventuell gar nicht erkennen kann.

du meinst z.B. diese pflastersteine von jochen gerz und kunststudenten in saarbücken, wo die namen der jüdischen friedhöfe nur unter den steinen sind. man kann sie nicht sehen. niemand kann sie sehen. man muss wissen, dass sie dort sind. die namen. als erinnerung. als mahnung.

„2146 Steine – Mahnmal gegen Rassismus Saarbrücken. In zwei Bauabschnitten wurden die beschrifteten Steine wieder ins Pflaster eingesetzt. Sie befinden sich seither, unsichtbar für den Betrachter, im Pflaster der Auffahrt als ein Mahnmal gegen Rassismus und geben zugleich Zeugnis von der unfassbaren Barbarei, die im Namen einer Kulturnation begangen wurde.

Am 23. Mai 1993 wurde das Mahnmal gegen Rassismus von Ministerpräsident Oskar Lafontaine, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignaz Bubis, und dem Präsidenten des Stadtverbandes Saarbrücken, Karl-Heinz Trautmann, der Öffentlichkeit übergeben. Dabei wurden die Schilder zum Platz des unsichtbaren Mahnmals auf dem Schlossplatz enthüllt.Siehe hier.

genau: diese kunst entfaltet ihre kraft über das, was man von ihr weiß, obwohl man es gar nicht sehen kann.

und bei den slow paintings in leverkusen?

da gibt es auch bilder, die so sind: scheinbar unerklärlich – man rätselt: was hat denn nun so lange gedauert? musste die farbe 1000 mal trocknen? oder was war an diesem bild so zeitintensiv? … aber findet die lösung nicht. manchmal denkt man: es sind bilder, die man auch so einfach uminterpretieren kann. wenn man einmal interpretiert, biegt man sich alles auch hin.

was ist das denn für eine freche und gewagte idee? deine idee angesichts des interpretierens?

du hast irgendwelche bilder, und diese bilder müssen nun noch einen sinn bekommen. du gibst ihnen den sinn, indem du ihnen ein motto voraussetzt.

ach, du meinst ein bild im depot hat diese oder jene oberfläche, du hängst es hin, dann sagst du mein thema heißt : „GRUFT“ … und plötzlich sehen alle leute einen bezug zur gruft, obwohl diese vielleicht nie intendiert war?

genauso! – ich denke nun, man müsste eine ausstellung konzipieren, in der eine gewisse zahl von bildern hängt … nehmen wir ruhig die ausstellung in leverkusen-morsbroich. man könnte diese komplett so nehmen, wie sie ist.

und dann?

JETZT KOMMT’S: dann wechseln wir jede woche den titel der ausstellung! die ausstellung ist also exakt dieselbe, von den bildern her, aber dennoch eine ganz andere, weil die betrachter die bilder jede woche anders sehen, je nachdem, wann sie die bilder sehen. denn ein anderer Titel bedeutet eine andere interpretation. fast automatisch schon.

das ist genial !!! das ist die höchste form der revolution der kunst und revolution der erkenntnisse über die wahrnehmung von kunst !!!

eben, man kann dieselbe ausstellung als

SLOW PAINTINGS
LOVE
DEATH WHIRLING
NATURE ‚N HATE
GODS FATHERS
SOLEMNLY
DARK DUSTING WISHES
DASH
BORDER LINE
HOLLOW AND GRANT
THE GARNITURE OF WONDER
BREATHTAKING
TREE AND SILENCE
usf. usw.

betitulieren. also: wir nennen woche für woche die ausstellung anders – und immer werden menschen durch diese ausstellung laufen und sich selber und den bildern einen (neuen, jeweils wieder anderen) „sinn“ geben, den nur sie sich so machen.

aha!

hätte die ausstellung keinen namen, wie die dauerausstellung eines museums – dann würde jedes bild für sich betrachtet. dann ist es ein „einfacher dialog“ zwischen betrachter und bild. der betrachter schaut sich das bild an, schaut eventuell auf den titel … und denkt sich etwas, oder findet etwas schön, oder mag etwas nicht, oder berauscht sich an einer form, oder mag die witzigkeit, oder bewundert die klugheit des künstlers oder sinniert über den sinn des sinnierens.

und weiter?

bei einer ausstellung, die als ausstellung einem thema gewidmet ist, ändern die bilder sich. sie werden anders rezepiert.

je nachdem, wie die ausstellung heißt.

genau, dieser gedanke kam mir in leverkusen-morsbroich, wo ich bei einigen bildern nicht erkannte, da ich keinen katalog hatte, wie sich das „slow“ der „slow paintings“ erschließt.

mensch, wie recht du du hast!

und so kam ich auf eine neue revolutionäre idee.

es ist eine ausstellung, sie dauert 3 monate, also circa 12 oder 13 wochen, und sie bekommt in jeder woche einen anderen titel.

und so hast du dann eine ausstellung und auch 12 oder 13 ausstellungen gleichzeitig … und das mit dem komplett selben bildmaterial.

mensch, das könnten die doch in morsbroich direkt machen, klau|s|ens.

ich weiß – aber die in leverkusen wollen oder müssen ihre schöne ausstellung am 7.2.2010 schon beenden, bevor sie dann im märz wieder etwas anderes zur eröffnung bringen.

schade!

sicher, aber unser vorschlag, zweitklausens, der steht in der kunstgeschichte wie eine 1.

wie eine 1?

ja, warum nicht: 111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111
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das sind aber jetzt viele einsen!

siehst du: derselbe gedanke, nochmals variiert. viele einsen werden gar nicht mehr als eine 1 erkannt. so wechselt sich der sinn, sobald sich die „konnotativen verhältnisse“ ändern.

ist das ein bergiff von dir?

ja, ich wollte der kunsthistorikergilde auch etwas gutes tun.

und wo ist nun die langsamkeit in deinem bild hier unten?

dieses bild nannte ich „slow morsbroich leverkusen“.

ja, und?

siehst du es nicht?

nein!

dann weißt du jetzt, welches problem ich bisweilen bei den bildern der ausstellung hatte.

ich sehe ein auto.

gut, unten steht ein auto. hinter diesem geländer kann man es noch erahnen. das auto symbolisiert ja schnelligkeit und geschwindigkeit und damit zeit. es war ein AUDI. dieses auto wird das brautpaar abtransportieren, gleich.

ach, die haben geheiratet?

ja, siehst du das nicht?

nein!

egal, die haben geheiratet – und nun macht der fotograf von ihnen fotos auf der treppe des museums.

schön. (ich sehe keinen fotografen, allerdings).

er ist aber da – ja, die zeit hält an. die hochzeitsgesellschaft tritt aus dem bild, es bleibt nur das brautpaar, und diese fotos, es lockt das schwarze auto, was die abfahrt signalisiert. aber jetzt halten sie inne. — inne! verstehst du?!

dann sind die fotos also wie die eigentliche hochzeit?

die fotos markieren die momente, wo die beiden sehr sich selbst gehören, wenngleich sie dabei beobachtet werden. wenngleich die fotos immer auch inszenierung beinhalten. der fotograf gibt ihnen ja auch anweisungen.

dein bild (eines solchen fotos, von hinten offenbar) markiert also die hochzeit als moment des innehaltens?

so ungefähr, alles das steckt in meinem kunstwerk.

warum sagst du es denn nicht?

es steht doch hier geschrieben! du musst meinen blog immer mit in meine ausstellungen nehmen.

ach so. du willst mich ärgern, weil du dir den katalog in leverkusen nicht leisten konntest. ach so.

hätte ich mir den katalog gekauft, wäre ich nie auf die idee einer ausstellung gekommen, die einmal ist und 12 oder 13 mal anders heißt und somit 12 oder 13 verschiedene ausstellung bedeutet oder beinhaltet.

genial !!!

sag es nochmals, und dann ganz langsam, als ob die zeit anhält! lass dir ruhig zeit!

geniaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaal!

so ist es schön. nur so.

Urs Widmer sieht KLAUSENS nicht lesend, dichtet aber doch

klau|s|ens, keine LIVE-gedichte zu urs widmer? heute abend? remagen-rolandseck?

leider ausverkauft!

oha!

ja, ja, ich hätte noch warten können, ob jemand seine karten nicht abholt …

aber?

… es war zu ungewiss. siehe: wenn es keine klare warteliste gibt, und wenn man das alles nicht weiß, dann muss man sich überlegen, ob man dahinwartet.

„dahinwartet“? — das machst du doch sonst so oft.

ja, ja, aber der mensch ist keine wartemaschine. manchmal denkt man: heute mal nicht!

du hast also nicht für oder auf oder um urs widmer gewartet?

nein, ich gebe es zu – aber ich bin ja hingefahren.

warum denn?

ich wusste doch vorher nicht, dass es nachher ausverkauft war.

ach so.

siehst du, zweitklausens!

und dann?

dann habe ich ganz schnell ein gedicht ins gästebuch des arp-museums geschrieben. es müssen wenigste sekunden gewesen sein …

und?

… ich habe das gedicht noch abfotografiert …

… und …

… während nun wahrscheinlich in remagen urs widmer liest, setze ich zeitgleich und parallel dieses mein-gedicht hier ins internet. jetzt!

ja, ja, das könnte so hinhauen.

und dann kann ich wieder sagen: ich habe LIVE zu urs widmer gedichtet.

gedichtet nicht, aber das gedicht abgelegt.

dann habe ich eben LIVE zu widmer geschrieben. parallel. — und vorher war ich in seiner nähe, denn um 19.18 uhr muss er doch schon da gewesen sein, im museum rolandseck. die veranstaltung sollte gegen 19.30 uhr beginnen.

was du nur immer machst!

alles ist ein spiel, und die kunst daran ist, das spiel als spiel zu betreiben.

wie lautet denn der text deines höchst-schnellen urs-widmer-gedichtes?

URS

Leider ausverkauft
Haare dennoch
Nicht gerauft
In den Regen nun zurück
Wartet dort ein and’res Glück!

LIVE geschrieben am 3.11.2009 gegen 19.18 Uhr, an einem Dienstag, im Arp Museum Rolandseck Remagen, ins Gästebuch. Copyright Klau|s|ens in allen Schreibwaisen und Schreibweisen, u.a. als Klau/s/ens oder Klau(s)ens oder Klau=s=ens.

und was war dann dein anderes glück?

das siehst du doch hier: ich schreibe von meinem missglückten urs-widmer-besuch und dem glückvollen gedicht nun hier im blog(g).

das heißt, du schreibst? das ist dein anderes glück?

ja, ist es nicht ein noch größeres glück, selber zu schreiben, als anderen schreibenden zuzuhören, wie die ihr geschriebenes vorlesen?

aber dann hättest du doch direkt zu hause bleiben können!

aber dann hätte ich doch nicht die inspiration gehabt, um das hier zu schreiben.

dann sind also das gedicht und dieser blog(g)-eintrag zusammen doch noch eine würdigung für urs widmer?

so kann man es sehen, ja, ja, so kann man es lesen. (und für uns, zweitklausens. für uns natürlich auch.)

du immer mit deinem „lesen“!

mit dem „schreiben“, das hat dir doch nicht gefallen.

doch, doch, ich finde, man sollte selber viel mehr schreiben.

stell‘ dir mal eine welt vor, in der alle nur schreiben.

eine welt, in der alle nur schreiben, und keiner jemals hört, was der andere geschrieben hat.

wieso?

weil doch alle mit ihrem eigenen schreiben so beschäftigt sind.

fast ist es durch das internet schon so geworden.

aber du nimmst doch mit deiner bloggerei und dichterei und scharlatanerei daran teil!

nein, nein, ich ich mache nur kunst. nicht mehr und nicht weniger. keine scharlatanerei! – und vergiss nicht: alles ist nur ein spiel.

letztlich ist das ganze leben nur ein spiel.

jetzt hast du es doch noch begriffen. urs widmer wird es schon länger kapiert haben.

auch ohne uns?

klausens-gedicht-urs-widmer-arp-museum-3-11-2009-800-pix [Desktop Auflösung]

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