klau|s|ens, der sport ist ja de facto zerstört.
wegen des dopings?
das auch, aber ich meine jetzt fußball und geld.
gestern? real madrid gegen paris saint-germain?
… da sprach man von dem wert des kaders. ich nenne es nun „kaderwert“, ein neues wort. „kaderwert“, eine bedeutsame größe.
ein schönes wort. ich freute mich bislang über „kadertiefe“, da wird ja auch immer drüber gefaselt. sonntags, wenn ex-spieler und fußball-fach-groß-journalisten an fernsehtischen sitzen.
man könnte nun „kadertiefe“ und „kaderwert“ mathematisch miteinander korrelieren.
auch das wäre eine feine idee: danke, danke, danke, danke.
es sind also de facto nur noch gelder, geldmengen, die gegeneinander antreten.
sicher: geldsumme A gegen geldsumme B. – und die spieler sind die gladiatoren, die man sich einkauft.
die fans sind dann kulisse für diesen geldquatsch, lassen sich aber dennoch supergern instrumentalisieren. die machen sogar straßenschlachten, wenn es darauf ankommt, für ihren verein. und verbrennen sich und andere mit „pyro“, diese tollen, blöden fans.
… und dieser „ihr verein“ gehört heutzutage gerne einem (einzigen) mann, oder einem süßen konsortium. und dann ist alles noch mit der politik verbrüdert und verknautscht. (gestern: wo der sarkozy saß! man schaue immer hin! wer wo sitzt! mit wem! – und wo gerhard schröder nun immerzu sitzt!)
mein problem als „bürger“ ist nun beim fußball immer solches: zu welcher von diesen geld-kaderwert-groß-mannschaften soll ich halten? es ist ja fieses geld A gegen fieses geld B.
ach ja, so geht es mir doch auch!
und was machst du nun?
ich denke mir dann: „nimm den verein, der den geringeren kaderwert hat!“ so finde ich einen weg aus dem absurdum.
aha, du hältst also immer zum „underdog“.
oh ja, das ist eine schöne vorstellung: 800 millionen spielen gegen 900 millionen kaderwert, und eine 800-millionen-mannschaft ist dann der „underdog“.
dann kann man noch fragen, wo der der teuerste spieler ist, und dann extra gegen diese mannschaft sein.
also gegen paris, wg. neymar?
ja, ja, in einem solchen fall ist plötzlich real madrid mein „underdog“. weil die keinen über 200-millionen-neymar haben, sondern nur den billigen ronaldo.
aber neymar hat doch gestern nicht gespielt!
mist, ja, ich hätte doch zu paris saint-germain halten sollen.
in der heutigen zeit ist alles so schwer: der fußball ist eine verasche, die fan-kultur ist eine verarsche, tradition ist eine verarsche, eigentlich ist alles eine verarsche. die einzig reale größe ist der kaderwert!
es zählt das geld, nur das, nur das.
und es zählt meine „underdog“-theorie bezüglich des kaderwerts, damit man sich überhaupt noch ein spiel angucken kann und zu einer mannschaft halten kann, ohne sich dauernd zu übergeben: vor abscheu!
was hat man aus dem fußball gemacht? was? was aus den vereinen? was?
in zukunft schaue ich nicht mehr die spiele an, sondern immer nur noch die bilanzen der vereine. vielleicht bringt fernsehkanal A das spiel und fernsehkanal B zeigt immer listen mit den vereinsbilanzen. wie fändest du das? als modernes fernsehen? (und ich zappe dann!)
das wäre dann ein neuer sport. sagt man dazu auch „e-sport“?
nein: „berechnender sport“, „b-sport“, so will ich diesen nennen. (ach so: sollten wir nicht arminia bielefeld kaufen? wie findest du das? und für 3 milliarden noch den ronaldo? wie findest du das? und sigmar gabriel sitzt immer auf der tribüne, vielleicht zusammen noch mit olaf scholz? kapitalzugewandte SPD-ler? wie findest du das? und dann kommt der carsten maschmeyer noch hinzu, weg von hannover? eingekauft für 2 milliarden? wie findest du das? man kauft sich also auch geldadel ein? um den verein herum? und steigert den externen „zusatz-kaderwert“? überhaupt: der „zusatz-kaderwert“, auch eine ganz wichtige größe.)
HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS: http://www.klausens.com