klau|s|ens, 7:1, nun scheint alles so toll.
dabei wollte ich schon vorher mal aufschreiben, dass ich alles nicht mehr sehen kann.
alles?
am schlimmsten ist für mich olli kahn, wenn der als WM-experte dauerredet. kahn ist eine fehlbesetzung, die aber schon seit jahren reden und reden darf. – aber eigentlich reden ja alle dauernd. (schlimm ist für mich auch der spiel-live-kommentator tom bartels. dem seine stimme wird immer zur pressstimme und er quatscht jede spannung mit überinformation weg.)
vorbericht, zubericht, beibericht, nachbericht, stimmungsbericht. millionen berichte über nichts mit nichts. aussteigen aus dem bus, beingrätschen auf dem platz, entspannen auf dem laufrad.
man wird schwindelig gequatscht, man wird „zuberichtet“ – aber nichts passiert da eigentlich.
dann diese berichte aus dem quartier, gerne: diese distanzaufnahmen: spieler und spielerfrauen am strand. löw mit nackten beinen im wasser des meeres.
du vergisst die unsäglichen pressekonferenzen, die ja heutzutage alle LIVE bei n-tv oder PHOENIX oder N24 kommen.
das ist fast schon kunst.
aber ja: sie reden so viel unwichtiges, aber das dann immer wieder und wieder.
kompakt musst du spielen, „kompakt“!
danke, bis sich „die räume“ auftun, die „räume“.
alle reden mit! („die mannschaft ist positiv fokussiert.“)
es gibt unzählige eingekaufte experten, die lediglich alles das sagen, was ich selber sagen könnte, oft schlechter als ich. was soll ich mit denen?
aber die sind doch „experten“! haben selber mal gespielt! in der nationalmannschaft oder waren zumindest im kader. (es lebe der kader!)
ich weiß: die haben schon mal hyperlangweilig für deutschland in einer nationalmannschaft gespielt.
du aber nie!
dennoch: was ich da wieder und wieder auch von den fragenden anhören muss, das ist unerträglich. („wie geht man da raus, in so ein stadion? in brasilien? als spieler? wenn man weiß, man steht im halbfinale? man muss gewinnen, um ins finale zu kommen?“)
alles sprachmüll. gigantischer sprachmüll, um die zeit totzuschlagen. diese zeit! – und immer mehr frauen in trikots.
die reporterinnen und moderatorinnen tragen vor und nach spielen … und am spieltag selbst … nun trikots der nationalmannschaft.
es ist fast schon ein mode-accessoire.
wieso fast? – dabei war das meiste am fußball als zu sehendes doch kaum zu ertragen.
die achtel- und viertelfinals, die waren doch gar nicht anzugucken.
deutschland war auch nicht anzugucken, als spielende mannschaft. (wo war das moderne, tolle, schnelle spiel, was uns nun auszeichnen soll … gegenüber dem alten berti-vogts-langweilerstil? ? wo war es?)
nun aber ist alles anders! seit gestern.
plötzlich ist alles weggewischt: 7:1 gegen brasilien, und nun ist alles super. dabei war alles zuvor langweilig und trist.
man muss eben das schöne auch genießen können. manchmal muss man tage warten, bis dann das eine erlebnis kommt (also das 7:1), was alles andere dann vergessen macht.
ich werde aber olli kahn nie vergessen. ich kann diesem mann einfach nicht zuhören.
dann schalte doch ab.
ich will (wollte) aber doch sehen, wie klose sein 16. tor bei einer weltmeisterschaft schießt und dann unvergesslich wird.
klose ist unvergesslich.
dafür lohnen sich dann doch alle strapazen der vor- und nachberichte, denen ich mich als guckender jammernd unterzogen habe. nur dafür! für klose! EIN GEDICHT, es heißt „16“:
16
Klose alleinig
Schibummst Du
Das Ich vom Dein
In die Ewigkeit
Des zu jagenden
Tores würde die
Sechzehn alleinig
Der Berg aller Zeit
Den es zu übertreffen
Durch X-wen gälte
Copyright Klau|s|ens in allen Schraibwaisen und Schreibweisen, u.a. als Klau(s)ens oder Klau°s°ens oder KlauKLOSEsKLOSEens am Dienstag, 8.7.2014, gegen 22:56 Uhr MESZ, in der Halbzeitpause des Spieles Brasilien gegen Deutschland. Zwischenstand war dann 0:5. Endstand des Spieles 1:7. Klose schoss das 0:2 in der 23. Minute. Damit schoss er insgesamt 16 Tore in 23 WM-Spielen. Damit führt er die ewige Torschützenliste allein an. Schuss, abgewehrt, Nachschuss. Das war’s. — Gedicht geschrieben in Königswinter. „schibummsen“ ist ein Kunstwort.
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