klau|s|ens erkennt, wie die CORONA-erfahrung heute die aktuelle geschichtsschreibung über z. b. den II. weltkrieg ändert – www.klausens.com

klau|s|ens, neue gedanken?

zweitklausens, es ist doch so: wir waren nie im krieg, wir kennen das alles nur aus büchern. oder erzählungen der generationen vor uns.

gewiss, aber man muss nicht alles selbst erleben. schrecken will man ja eher nicht haben, als erfahrung.

ich weiß, aber wenn heute leute bücher über damals schreiben, wir nehmen mal den II. weltkrieg, und waren doch selber nie in einem krieg, dann fehlt irgendwie eine dimension des erfahrens und erkennens und nachempfindens.

aber wir haben doch zeitzeugenberichte!

gewiss, aber dadurch werden die historiker/-innen selbst noch nicht menschen, die etwas miterlebt haben, worüber sie da schreiben.

man kann aber doch eigene lebenserfahrungen (zumindest teilweise) übertragen.

ja, sicher: aber das geht ja so beim krieg nicht. es fehlt dann doch etwas. ein sprengmeister kann vielleicht aus der sicht „detonation“ den krieg nachempfinden. knall, wucht, schrecken, ohrengeräusche. aber der sprengmeister ist kein historiker. (und er hätte zudem nur diese spezielle detonationsfacette als erinnerung.)

und was willst du jetzt mit CORONA zu dem thema uns neu sagen?

diese sache betrifft uns alle, so oder so: CORONA. die ausgangsbeschränkungen gelten für alle, so oder so. die krise, die existenzangst, die angst vor der pandemie allgemein. für alle.

und du meinst das ändert die geschichtsschreibung? weil auch die historker/-innen CORONA erfahren und erleben, so oder so?

ich hoffe es. – ich selber sehe nun mit ganz andern augen berichte über krieg, nachkrieg, hunger an, weil ich durch diese corona-sache sensibler geworden bin. ich denke immer: wenn DU dich über das und dieses schon so ärgerst oder dich darüber beunruhigst, wie schlimm muss erst sein, in einem keller (versteckt) 1945 den alliierten soldaten entgegenzuhoffen, dieweil bomben fliegen … damit endlich mal das grausliche nazisystem beendet wird?

sicher, sicher, es gibt millionen fälle, millionen varianten. du meinst jetzt die angst der eher „guten“ menschen, die das system immer schon abgelehnt haben. oder einzelnen juden, die sich verbergen konnten, vor den brutalen tätern. oder auch diejenigen in lagern, die eine befreiung herbeisehnten, bevor sie selber abgeschlachtet … vergast … verbrannt … ver …

ich sage hier aber auch noch: hunger und angst kannten zum ende des krieges natürlich auch die mitläufer, gewiss. aber in die möchte man sich weniger gern einfühlen. in die echten täter und bestien schon noch weniger!

zum glück bist du kein historiker! du willst dich nicht in mitläufer und täter einfühlen! ein problem!

aber diese „neue sensibilität“ nach CORONA, auch bei den geschichtschreibern … die würdest du als erbringlichen gedanken akzeptieren?

ja, würde ich. es könnte sein, dass alle historischen bücher, die nach CORONA erscheinen alles einen „touch“ anders bewerten, weil die schreibenden durch CORONA etwas näher an generelle menschliche probleme heranrücken, heranrücken mussten. (man liest in diesen tagen ja auch vieles zur pest von damals.)

genau: die CORONA-erfahrung heute bedingt akut auch die heut-verarbeitung historischer dinge, weil der schreibende immer sein eigenes erleben mit in die geschichtsschreibung einbringt.

ja, gewiss, das wäre dann eine forschungsarbeit für sich: die nach-CORONA-geschichtsschreibung über NICHT-CORONA-ereignisse aus der historie.

einfach eine neue, andere empathie wäre zu erwarten, für opfer, für leidende, für geschundene, für kranke, für arme, für gequälte.

gut. dabei wollen wir es aber belassen, damit wir keinen essay in den blog hier setzen.

klausens-k-werk-und-scan-die-plastischen-punkte-07-05-2020

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Eine Antwort zu “klau|s|ens erkennt, wie die CORONA-erfahrung heute die aktuelle geschichtsschreibung über z. b. den II. weltkrieg ändert – www.klausens.com

  1. Krötus lost Schildus

    Da bekommt die SCHILD-Kröte eine Gans neueBe-Deutung.

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