Monatsarchiv: Januar 2012

Den Twitter-Original-Text zur neuen Zensurpolitik bringt KLAUSENS

klau|s|ens, du sprachst gestern eher beiläufig von einer neuen haltung bei twitter.

twitter lässt nicht mehr alles durch.

au, das wird menschen in ländern weh tun, die sich gegen böse diktaturen erheben.

es zeigt, dass die idee der „totalen freiheit“ via internet nicht funktioniert. überall sind eingriffe und beschränkungen zu verzeichnen. überall.

und was schreibt twitter?

wir geben hier den originaltext aus dem twitterblog wieder, und zwar vom 26.1.2012 und den nachtrag vom 27.1.2012. der text ist auf englisch:

Twitter Blog
Tweets still must flow
Thursday, January 26, 2012
See below for an update.

One year ago, we posted „The Tweets Must Flow,“ in which we said,

“The open exchange of information can have a positive global impact … almost every country in the world agrees that freedom of expression is a human right. Many countries also agree that freedom of expression carries with it responsibilities and has limits.”

As we continue to grow internationally, we will enter countries that have different ideas about the contours of freedom of expression. Some differ so much from our ideas that we will not be able to exist there. Others are similar but, for historical or cultural reasons, restrict certain types of content, such as France or Germany, which ban pro-Nazi content.

Until now, the only way we could take account of those countries’ limits was to remove content globally. Starting today, we give ourselves the ability to reactively withhold content from users in a specific country — while keeping it available in the rest of the world. We have also built in a way to communicate transparently to users when content is withheld, and why.

We haven’t yet used this ability, but if and when we are required to withhold a Tweet in a specific country, we will attempt to let the user know, and we will clearly mark when the content has been withheld. As part of that transparency, we’ve expanded our partnership with Chilling Effects to share this new page, http://chillingeffects.org/twitter, which makes it easier to find notices related to Twitter.

There’s more information in our Help pages, both on our Policy and about Your Account Settings.

One of our core values as a company is to defend and respect each user’s voice. We try to keep content up wherever and whenever we can, and we will be transparent with users when we can’t.

The Tweets must continue to flow.

Update – Jan 27, 2:20pm.

Since yesterday’s post, we’ve gotten a number of questions that we’d like to broadly address with this update.

In short, we believe the new, more granular approach to withheld content is a good thing for freedom of expression, transparency, accountability— and for our users. Besides allowing us to keep Tweets available in more places, it also allows users to see whether we are living up to our freedom of expression ideal.

Q: Do you filter out certain Tweets before they appear on Twitter?
A: No. Our users now send a billion Tweets every four days—filtering is neither desirable nor realistic. With this new feature, we are going to be reactive only: that is, we will withhold specific content only when required to do so in response to what we believe to be a valid and applicable legal request.

As we do today, we will evaluate each request before taking any action. Any content we do withhold in response to such a request is clearly identified to users in that country as being withheld. And we are now able to make that content available to users in the rest of the world.

Q: What will people see if content is withheld?
A: If people are located in a country where a Tweet or account has been withheld and they try to view it, they will see a alert box that says “Tweet withheld” or “@Username withheld” in place of the affected Tweet or account.

HIER STEHEN DIE BEIDEN BILDANZEIGEN BEI TWITTER, DIE IN KLAUSENS BLOG UNTER DEM BLOG-BEITRAG WIEDERGEGEBEN WERDEN. SIEHE ALSO UNTEN!

Q: Why did you take this approach, and why now?
A: There’s no magic to the timing of this feature. We’ve been working to reduce the scope of withholding, while increasing transparency, for a while. We have users all over the world and wanted to find a way to deal with requests in the least restrictive way.

Quelle: http://blog.twitter.com/2012/01/tweets-still-must-flow.html

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So oft und so viele Grenzen der Meinungsfreiheit beobachtet KLAUSENS

klau|s|ens, man darf nicht alles sagen und schreiben, trotz internet.

alle reden von der totalen freiheit, doch de facto sieht es anders aus.

überall wird gewacht und überwacht.

es gibt filter und vorfilter und personen, die filter und vorfilter spielen.

sogar bei der „taz“.

wieso: sogar?

weil man doch denken müsste, die „taz“ sei besonders frei.

diesen gedanken habe ich schon seit jahren verworfen.

das wusste ich nicht!

du kannst nicht alles wissen.

was ist bei der „taz“? was ist bei „der tageszeitung“?

die haben kommentarfenster unter den artikeln. im netz.

na also: dann freue dich doch!

aber auch bei der taz muss ihn (den kommentar) ein redakteur freigeben. auch da.

und was noch?

er (der kommentar) darf nicht beleidigend und rassistisch und so sein.

dann haben wir auch bei der taz jenes checken und prüfen und kontrollieren.

der text lautet im zitat: ### Wenn Sie auf „Abschicken“ klicken, wird ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an taz.de verschickt. Er wird veröffentlicht, sobald ein Redakteur ihn freigeschaltet hat. taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren. ###

dann ist diese welt gar nicht so frei, wie wir sie uns dachten.

es wird dann heißen: wenige, die nicht mit ihrer freiheit umzugehen wissen, machen die freiheit aller kaputt.

ja, so könnte man es dann sagen.

wir stellen das überall fest.

was?

überall wird so getan, als sei alles ganz frei und als dürften alle mitdiskutieren.

und was hast du festgestellt?

wenn man dann genauer hinschaut, sieht man die bedinglichkeit des ganzen konstrukts.

aber twitter? über twitter wird doch revolution gemacht?

ach, hast du das nicht mitbekommen?

was denn?

twitter will jetzt aktiv zensieren. sie berufen sich dabei taktisch geschickt auf das verbot von holocaust-verherrlichenden beiträgen in deutschland und frankreich.

aber das ist nur der scheinmantel des zensurprojekts.

eben: sie wollen je nach land das herausfiltern, was nicht passt, weil es der regierung nicht passen könnte, wodurch twitter sich nicht entfalten kann, aber mehr im sinne von geld … als von meinungsfreiheit. keine meinung darf einen profit gefährden.

dann ist auch twitter nicht so frei, wie alle sagen.

alles ist anders wahr! die welt belügt sich selbst!

DER GUTMENSCH

Als der Mensch aber schrieb,
Es ginge ihm nicht gut,
Verbot es der Herrscher,
Weil ja jeder kommen könne,
Um so etwas zu behaupten,
Was am Ende den Staat
Doch nur gefährde … und damit
Das Gemeinwesen – so überließ
Er den Schreiber ganz gemein
Den Papierflöhen zum Fraße
Seines demokratischen Angesichts

Copyright 30.1.2012, Montag, bei Klau|s|ens in allen Schraibwaisen und Schreibweisen, u.a. als Klau/s/ens oder Klau-s-ens oder Klau(s)ens, gegen 9:10 Uhr MEWZ.

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Jeden Tag wird KLAUSENS im Supermarkt bespioniert

klau|s|ens, gestern sprachst du von der demokratie … und ihren begrenzungen.

gewiss, das tat ich, zweitklausens. ich sagte, man solle möglichst viel freiheit walten lassen, war mir aber bewusst, dass diese freiheit immer wieder eingeschränkt werden muss, weil sich eine demokratie ja auch zu schützen hat.

dann ist es ein pendeln.

die demokratie pendelt zwischen restriktion und freigabe, immer hin und her, aber die freiheit sollte möglichst viel und möglichst oft sein.

die rote-ampel-freiheit?

da fangen die restriktionen an. eine welt mit ampeln hat die restriktion der ampelschaltung. die frage ist dann auch, wie hoch die strafe ist, wenn man diese ampel überfährt. überhaupt: als welches delikt das dann bewertet wird.

und im supermarkt?

ja, da sprichst du ein thema an.

wieso?

ich bin ein redlicher mensch.

das sagen alle.

ja, ja, aber bei mir stimmt es.

das sagen auch alle.

gewiss, aber ich habe mir noch nie etwas zuschulden kommen lassen.

das sagen ebenfalls alle.

ja, wie denn nun?

es ist so, wie es ist: man traut keinem menschen, also auch dir nicht. (lenin war also am ende auch ein guter kapitalist!)

aber das ist doch skandalös.

was findest du denn skandalös?

… dass ich seit jahren im supermarkt anständig und redlich bin, noch nie eine heftzwecke gestohlen habe …

ja, was denn nun?

… und dann sind da die kassiererinnen an der kasse und schauen jedes mal in meinen wagen rein. das ist ein demonstrativer blick. von oben herab. ein klarer spionage-analyse-blick.

sie wollen gucken, ob du alle waren auf das band gelegt hast.

ja, das wollen, ja, das müssen sie. (arbeitsvorschrift.)

na also.

da ist irgendwo der chef in einem raum, wo er durch die halbsichtscheiben zuguckt und wo er durch die kameras guckt, und so beobachtete er seine kassierinnen.

… und die müssen bei dir in den wagen gucken.

ja, sie gucken so, als wäre ich ein potentieller dieb.

das findest du ungerecht?

das finde ich mehr als ungerecht. wofür gehe ich jahrelang anständig kaufen, wenn da immer noch dieser blick ist?!

wozu führt das?

ich habe kein vertrauen zu diesem supermarkt. ich fühle mich überwacht, schikaniert und mit misstrauen überschüttet. dabei bringe ich denen mein geld!

es ist deine demokratie.

das ist es je gerade: diese demokratie ist an vielen ecken und enden etwas pervertiertes, etwas ganz anders.

… weil der mensch nicht reif dazu ist.

offenbar, ich weiß es nicht – aber dass man mich so bespitzelt und spioniert, bei jedem einkaufen … das geht doch zu weit!

hast du eine lösung?

ich gehe aus protest nicht mehr einkaufen.

gute idee: schlecker hat ja auch darunter gelitten.

das ist ja die nächste ebene, dass dann die bespitzelung der mitarbeiter und mitarbeiterinnen auf die spitze getrieben wird. alle diese supermärkte.

vielleicht sind supermärkte als idee antidemokratisch.

so könnte es sein. würde ich diesen staat vollkommen aus den angeln heben wollen, würde ich nach und nach alle supermärkte übernehmen.

supermärkte sind die idee des überwachungsstaates.

genau so: aber vielleicht sind sie genau dazu da.

warum guckst du so traurig?

ich überlege, ob ich montag wieder einkaufen muss. ich hasse das, wenn die immer so demonstrativ in meinen einkaufswagen gucken.

ich hasse die kassiererinnen auch.

warum?

sie machen das ja alles mit. es ist das prinzip der diktatur: bespitzele! … und schon bespitzeln die kassiererinnen.

unsere demokratie hat viele züge einer diktatur.

die systeme überlappen sich.

lappen habe ich doch gar nicht eingekauft!

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Den Mein-Kampf-Diskurs erlebt KLAUSENS

klau|s|ens, man kann direkt weiter diskutieren.

du meinst, die völkermorddebatte (frankreich) und dann diese mein-kampf-druck-nichterlaubnis-diskussion (deutschland).

es geht immer darum: was ist erlaubt, was nicht. man hat schon angst, dass der blog(g)-eintrag gelöscht wird, nur weil „mein kampf“ darin auftaucht.

was muss verboten werden, was aber nicht. computer, die wörter suchen, sind auch keine lösung. telefonabhörmaschinerien auch nicht. zensur erst recht nicht.

je weniger verbote, desto besser die demokratie.

je mehr verbote, desto anfälliger die demokratie.

ich denke, „mein kampf“ soll freigegeben werden.

wirklich?

dann denke ich wieder das gegenteil.

aha. du schwankst.

es ist wie beim verbot der NPD: heute denke ich so, morgen denke ich so.

auch da schwankst du.

an einem tag überwiegt die empörung: dann will ich alles verbieten, was von rechts kommt.

und an anderen tagen?

da ist es wieder genau andersherum: ich denke, dass verbote alles interessant machen. alles geheimnisvoll machen … und so das gegenteil dessen bewirken, was sie hervorbringen wollen.

dann denkst du mal so, und mal so.

du denn nicht?

der mensch ist wohl so.

manche dinge sind so schwer!

die opfer von auschwitz (heute ist jahrestag der befreiung des KZ) wollen natürlich so ein buch wie „mein kampf“ nicht frei erhältlich auf dem markt sehen. ich kann das verstehen.

es ist aber frei erhältlich im internet. jenes machwerk.

es ist erhältlich, aber ist es auch „frei“ erhältlich?

man dreht sich immer hin und her.

es wurden ja schon hitlerfilme gedreht, in deutschland. auch dieses schien früher nicht möglich.

in einer comedysendung kann man sehen, wie sich ein schauspieler als eben dieser hitler gibt. als comedyfigur. (gespielt z.b. von michael kessler.)

die dinge relativieren sich stets. die zeit macht alles anders. der abstand setzt sich dazwischen.

aber hitler darf nie und nimmer verharmlost werden! nie und nimmer!

wenn du dieses so ausrufst, dann wirst du das gegenteil erreichen. auch beim mahnen gilt: wer zu viel mahnt, der erreicht das gegenteil.

ich weiß: dann halten sich die leute die ohren zu.

du kannst also jeden tag 100 stunden schüler mit berichten über den schlimmen nationalsozialismus vollstopfen, und dennoch wirst du nachher überrascht sein, dass viele dennoch keine demokraten sind.

in der DDR gab es dieses phänomen ja auch.

propaganda ist mies, gegenpropaganda aber auch. das sollte man nie übersehen. mit zujammern wird man nichts erreichen. nur mit prozessen der debatte, des diskurses, der auseinandersetzung.

aber „mein kampf“ ist doch ein machwerk.

es gibt so viele machwerke. durch das internet erreichen noch mehr machwerke die welt. die frage ist nicht: was steht da darin?, sondern mehr: wird das, was da drin steht, bejahend aufgenommen?

wird es das denn?

wird es durch veröffentlichen oder nicht-veröffentlichen? wie erreicht man mehr? erreicht man überhaupt etwas, so oder so? kann man die dinge steuern? kann man die welt steuern?

aber diese gedanken …

am besten ist, alle menschen dürfen ihre gedanken frei äußern. eingriffe sollten immer nur wenig erfolgen, und immer nur dann, wenn das system der demokratie in gefahr ist.

meinst du?

viel offenheit stabilisiert die demokratie doch viel eher! (außerdem kann man nicht über die bücherverbrennung des NS-systems berichten, um dann selber bücher zu verbieten. auch das ist ein widerspruch.)

die kirche hat(te) doch auch ihren index. 1966 erst abgeschafft, offiziell zumindest.

auch der blieb und bleibt mehr als umstritten. außerdem: verliert die kirche in europa-west nicht so viele gläubige? hat der index über die jahrhunderte daran etwas gehindert? ist der abgang der kirche bei uns nicht sehr auffällig? trotz index? was hat es ihnen zudem gebracht, menschen wie giordano bruno umzubringen? 17.2.1600? rom? scheiterhaufen? was? (das wäre nur ein beispiel von so vielen.)

was denkst du also?

ich weiß es nicht. verbieten? nicht verbieten? „mein kampf“ wieder zulassen? es weiterhin nicht zulassen? (es geht ja nur um deutschland). es ist so schwer.

du schwankst.

ich bin ein mensch, ich schwanke.

und daran setzen doch die extremisten an: am schwankenden menschen.

bei mir werden nazis keinen erfolg haben, glaube mir.

wenn ich schon „glauben“ höre, dann werde ich wieder misstrauisch.

was wäre eigentlich, wenn das buch nicht „mein kampf“, sondern „mein dampf“ hieße?

das ist ja absurd!

so ist doch unsere ganze welt!

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Von verbotenen Äußerungen zum Thema Völkermord in Frankreich hört KLAUSENS

klau|s|ens, dieses gesetz in frankreich.

das geht ja schon seit 2006: sie machten letztendlich ein gesetz, das die öffentliche Preisung, Leugnung oder grobe Banalisierung von Genoziden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen“ von anerkannten genoziden bestrafen soll. und nun ist alles fertig.

auch der senat hat zugestimmt.

was fehlt: sarkozy muss noch abschließend unterzeichnen. dann erst hat es rechtskraft.

aber du hast bedenken.

ich denke: alles, was man anfängt, um den menschlichen geist zu beschneiden, hat seine großen tücken.

aber die wahrheit!

wer viel weiß, weiß, dass es keine „wahrheit“ gibt, sondern nur wahrheiten. oder es gibt fakten. aber nie EINE wahrheit.

willst du genozide und völkermorde verteidigen?

oh nein! oh nein! ich verabscheue alle untaten des menschen!

dann lass es doch! lass deine einwände!

es ist immer die kernfrage: wie viel verbote soll es geben, was aber soll erlaubt sein?

darüber denkst du nach?

darüber denkt man immer nach. wenn ich nicht sagen darf, dass es keinen gott gibt, weil ich dafür 10 jahre in den kerker muss/müsste, dann ist das eine seltsame idee von wahrheit. so was hatten wir ja schon. (in manchen ländern gibt es das heute noch.)

die wahrheit haben immer die, die herrschen.

genau das ist der haken bei allem. ich denke, dass es einen grausamen völkermord an den armeniern gegeben hat. aber werde ich diese (erforschte) und wohl sichere wahrheit durchsetzen und in den köpfen als anerkannt umsetzen können, wenn ich behaupte, dass alle anderen sichtweisen falsch … und deshalb verboten … und deshalb zu bestrafen sind?

aber hier geht es um völkermord, um einen genozid.

ich weiß, was du meinst. aber es gibt auch massenmorde an tieren, tag für tag. sollte man da nicht auch sagen: wer leugnet, dass massenhaft tiere abgeschlachtet werden, in großen fabriken, der wird bestraft?

das könnte man auch sagen.

soll es dafür auch ein gesetz geben?

warum nicht?

dann wirst du aber immer weiter und immer weiter gehen. wer leugnet, dass ungesunde lebensmittel in den handel gelangen, der … das ist ja das, was ich fürchte. wenn du einmal anfängst, das denken und das laut geäußerte denken zu bestrafen, dann ist nicht gewiss, was das resultat sein wird. du musst weiter und weiter gehen. mehr und mehr verbieten.

ach, darum geht es dir.

mir geht es um die ewige frage nach den grenzen der demokratie. jede grenze, die ich ziehe, ist zugleich eine gefährdung der demokratie.

wieso?

diese hofft doch, dass sich durch die vielfalt der meinungen alles ein- und auspendelt.

und wenn dann das internet mit rechten filme und parolen geplastert ist?

kann man ein internet „pflastern“? ich bitte dich!

jetzt verbietet du mir schon meine falsche sprache.

da haben wir das problem im kleinen: ich kann alles und jedes beschnüffeln, missachten und verbieten. dann brauche ich eine polizei dafür. dann werden alle menschen überwacht. die richtige grenze zu finden, das ist das problem. (ganz ohne grenzen wird es nur im paradies der guten menschen gehen. aber das haben wir nicht. wir werden es nie haben.)

und völkermord? ist das nichts besonders verwerfliches?

doch, aber ich zweifele, ob man auf dauer verbieten kann, wenn die menschen über die wahrheit ganz anders denken wollen, als diese faktisch ist. oder fast 100 % faktisch gesichert ist. (die menschen denken ja auch von 9/11, was sie wollen. oder von der ermordung von osama bin laden oder eines vermeintlichen osama bin laden.) soll alles das bestraft  werden? von einer meinungspolizei? von gedankenwächtern?

wie dann?

wir können schizophrenen nicht verbieten, schizophren zu sein. wir können also die ganze vielfalt der menschlichen absurditäten und verirrungen deshalb auch nicht einfach mal bestrafen. (wir sollten es also nur ganz selten tun, wenn solche grenzen unbedingt erforderlich sind.)

sind diese grenzen in frankreich nicht aktuell erforderlich?

vielleicht ist das so. ich lebe nicht in frankreich. vielleicht braucht frankreich so ein gesetz. wir haben ja auch das verbot der leugnung der verbrechen z.b. in und von auschwitz. auch unser land hat schranken des denkens und meinens aufgebaut. nehmen wir z.b. unser StGB:

§ 130
Volksverhetzung

(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

(2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1. Schriften (§ 11 Absatz 3), die zum Hass gegen eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder ihre Menschenwürde dadurch angreifen, dass sie beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden,
a) verbreitet,
b) öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,
c) einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überlässt oder zugänglich macht oder
d) herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Buchstaben a bis c zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, oder
2. eine Darbietung des in Nummer 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk, Medien- oder Teledienste verbreitet.

(3) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung der in § 6 Abs. 1 des Völkerstrafgesetzbuches bezeichneten Art in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich oder in einer Versammlung billigt, leugnet oder verharmlost.

(4) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer öffentlich oder in einer Versammlung den öffentlichen Frieden in einer die Würde der Opfer verletzenden Weise dadurch stört, dass er die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft billigt, verherrlicht oder rechtfertigt.

(5) Absatz 2 gilt auch für Schriften (§ 11 Abs. 3) des in den Absätzen 3 und 4 bezeichneten Inhalts.

(6) In den Fällen des Absatzes 2, auch in Verbindung mit Absatz 5, und in den Fällen der Absätze 3 und 4 gilt § 86 Abs. 3 entsprechend.

aber ja, weil doch alles erwiesen ist.

vieles ist erwiesen, ja, ja, aber wer anderes verbietet, verfolgt immer die idee, man habe die ganze und vollständige wahrheit.

aber?

der mensch hat nie die ganze und vollständige wahrheit, weil schon dieser begriff der „wahrheit“ ein einziger denkfehler der hybris des menschen ist.

dann lassen wir das mal so stehen.

ja, tun wir das. viel wichtiger als das verbot der leugnung wäre doch …

ja?

… dass dieser genozid an den armeniern in der türkischen kultur auch offen und sauber eingestanden wird. dass man sich erst einmal zu solchen historischen verbrechen bekennt. das wäre ein allererster schritt: es zugeben. dieser weg scheint sehr weit. danach käme dann die verarbeitung des ganzen. die entschuldigung bei den opfern. das suchen nach formen einer wiedergutmachung, die es zugleich nie geben kann.

und wenn genau deshalb die franzosen so ein gesetz machen? weil sie diesen prozess anstoßen wollen?

aber wer sind die franzosen, dass diese meinen, die türken wiederum belehren zu müssen? das hat doch auch einen haken.

alle konstrukte des menschen haben einen haken.

das ist ja das schlimme. und immer wieder gibt es genozide. immer wieder.

sollte man genozide nicht ächten?

gewiss. aber kommt einem das nicht schon fast lächerlich vor, angesichts der dimension der verbrechen, die aus dem menschen immer wieder neu hervorkommen? was nutzt das „ächten“, wenn das ganze immer wieder neu passiert? auch nach den (zuvor unvorstellbaren) NS-verbrechen hat es immer wieder neue genozide gegeben. 

das ändert aber nichts an der tatsache, dass wir wieder und wieder daran arbeiten werden, neue untaten der menschheit und an teilen der menschheit zu verhindern.

gewiss, aber zugleich denken wir doch: wird man den menschen je „reparieren“ können? ist er nicht per se ein völlig gescheitertes konstrukt?

vorsicht, du könntest wegen gotteslästerung belangt werden. denn wenn gott den menschen geschaffen hat, und du dich über eben diesen menschen hier öffentlich beschwerst …

ich fordere ein anti-menschheits-gesetz, welches den menschen vor dem menschen schützt.

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Das neue Gottschalk-Live sieht KLAUSENS als Werbung sowie Werbepausenfüllmaterial

klau|s|ens, dazu der ganze aufwand? gottschalk kommt zur ARD?

aber das war doch der sinn: werbung verkaufen. werbung, werbung, werbung.

aber jetzt ist es so unangenehm.

man hat richtig angst vor dem nächsten spot.

man zittert mit thomas gottschalk mit, wann wieder unterbrochen wird.

die sendung besteht im kern aus den unterbrechungen.

die unterbrechungen sind die sendung, und alles anders ist füllmaterial.

gottschalk als füllmaterial für diesen werbemist.

wer soll es sich so auf dauer angucken? (und wer die produkte auch noch kaufen?)

und es kommt vom öffentlich-rechtlichen rundfunk! man bedenke das!

was macht der mit unserem geld?

aber das ist es doch: sie wollen mehr geld einnehmen, als sie durch GEMA-gebühren haben.

dazu geben sie extra viel geld aus, um herrn gottschalk zu verpflichten …

… und das muss dann wieder eingespielt werden. so dreht sich der spieß am eigenen schwanz. (sagt man so? ich verliere mein hirn!)

was hat das mit fernsehen zu tun? und dann noch mit bildungsauftrag?

der auftrag des fernsehens ist bildung durch werbung. du hast die welt noch nicht verstanden.

über werbung wird mehr transportiert als über jede andere werbeform.

wie recht du hast! wie recht! werbung macht klug! alles andere ist volksverdummung.

man fasst sich immer an den kopf. alle überbieten sich im immer-schlechter-werden. das ganze fernsehen spinnt.

der arme herr gottschalk kommt so nie und nimmer zur entfaltung.

die gäste machen auch wieder werbung: gestern der erste kinofilm, bully herbig war da, und heute kommt armin rohde, auch wieder werbung für einen film. alle gäste kommen zum werben.

dazwischen gottschalk, der die studioatmosphäre am ehesten von der SAT1-morgenshow alias frühstücksfernsehen abguckt. (er ist die personalbindung zur dauerwerbung.)

hauptsache: es soll locker sein.

dazu noch die redaktion, die quasi im studio ist.

dieser trend ist im fernsehen auch schon seit einigen jahren zu beobachten. redakteure kommen in die sendung, der moderator läuft durch die redaktion, man sieht das produziertwerden als teil der show. hinter glasscheiben ist geschäftigkeit. man sieht die kameramänner, die kabelträger. überall passiert das. man hat es wohl von CNN oder anderen nachrichtensendern übernommen.

also nichts neues.

nein, aber was will man immer „neues“ machen?

das „followen“ auf twitter und facebook?

abgegessen. (übrigens die aktuelle stunde des WDR hat nun auch einen twitter-account. ist das nicht süß?! seit gestern wohl! – kleine spitze gegen gottschalk, der fast zeitgleich sendet.)

man will die „social media“ und das fernsehen koppeln.

eben: du stellst bei FACEBOOK eine frage, und wenn du glück hast, wird sie als eine von tausenden dann in der sendung verlesen. oder du gewinnst etwas. gewinnspiele gibt es ohne ende. dazu dann dämliche fragen.

man nennt das „interaktion“.

das ist aber auch schon so alt. du darfst ja auch in gästebücher schreiben. oder mails senden. dieses ganze „mitmachen“ läuft schon mehrere jahre. und FACEBOOK hat das ganze nur beschleunigt.

aber sie wollen so eine jauch-krawatte verlosen. bei GOTTSCHALK LIVE.

einen tag später! gestern gefragt, heute wird aber erst verlost. sie sind dann noch nicht mal so schnell, wie es die medien erlauben.

was wird noch kommen?

menschen über SKYPE reinschalten, vielleicht. aber es ist nicht wirklich interessant. geplauder sollte man es nennen. so wird es auch bleiben. die öffentlich-rechtlichen haben auf den dritten programmen viele plaudersendungen, z.b. am nachmittag: „daheim & unterwegs“, „Kaffee oder Tee“, „Mein Nachmittag“, „Gäste zum Kaffee“ und wie sie alle heißen. jetzt gibt es noch eine am vorabend.

man muss den menschen (und plaudertaschen) zeit lassen. auch herrn gottschalk.

wir werden gottschalk die zeit geben. aber er hat keine zeit innerhalb seiner eigenen sendung. da liegt der erste große denkfehler.

also: es muss eine bedingung herrschen.

welche?

die werbung in der sendung muss weg. (dazu gehört auch der reingeschnittene wetterbericht.)

die zerstückelung der sendung muss aufhören! schluss mit der zerstückelung! nieder mit der werbung! wir lassen uns nicht für dumm verkaufen! freiheit für das fernsehen!

aber das ist doch die „freiheit“!

wir werben, bis die galle platzt.

ist das überhaupt erlaubt? ich dachte, die öffentlich-rechtlichen sender dürften nicht so viel und so oft sendung machen. unterbrecherwerbung ist doch reglementiert? oder gilt das nicht mehr?

überall fallen die dämme. eine haltlose welt. herr wulff macht es uns vor. – wahrscheinlich haben sie die gesetze genau ausgelegt, um eine der schlimmsten stückelsendungen zu produzieren, die ich kenne.

noch schlimmer als bei raab und schmidt, die sattsam bekannten großen stückeler von sat1 und pro7.

sagt denn der rundfunkrat nichts?

und die abgeordneten im parlament?

man versaut das „gute,alte fernsehen“ – und jeder guckt noch hin! tut aber nichts! protestiert nicht!

man protestiert sich ja zu tode, in diesen zeiten. bedenke auch das.aber GEMA sollen wir weiterhin bezahlen.

wir bezahlen den mist, den wir gar nicht sehen wollen.

„bildung“ im sinne der ARD ist vielleicht das, was du nicht sehen willst.

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Schiffsformen im Alltag der Stadt sieht KLAUSENS

klau|s|ens, du siehst jetzt überall schiffe?

man ist dann doch durch die bilder aus giglio geprägt. und wo ein bug sein könnte, meint man eines zu sehen.

wo hast du ein bug gesehen?

am breslauer platz in köln, rückseite vom hauptbahnhof, wo man den u-bahn-bereich neu gestaltet hat. da war es.

man geht dann unter dem bug zur bahn.

so kannst du es beschreiben. „unter dem bug durchgehen“ wäre demnach eine (neue) redewendung, die aus köln kommt, aber das betreten des u-bahn-bereiches meint.

es ist also schön geworden?

ja, sicher. endlich mal hohe räume, wo doch sonst die u-bahn in köln so gedrückt ist, dass sie gar nichts weltstädtisches hat.

na also, es geht doch!

wenn man viele millionen in die hand nimmt, geht alles. (von dem sinnlosen bau der neuen u-bahn-linie sprechen wir jetzt mal nicht.)

dann ist alles fein.

es gibt dieses eine problem, was es in köln an so vielen stellen zu geben scheint.

welches?

es zieht fürchterlich!

na, dann hast du doch den eindruck doppelt, dass du auf einem schiff bist, in hoher see, wo der wind peitscht.

du meinst: ich kann mir so das geld für eine kreuzfahrt sparen?

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Die Ikonographie zur Wirkung der „Costa Concordia“ beschäftigt KLAUSENS

klau|s|ens, da ist seit tagen dieses schiff.

es liegt wie ein wal im wasser, und dann ragt der schornstein heraus, in seinem gelborange mit dem schwarzen, oberen schornsteinrand. auffällig!

eigentlich ist es ein schönes bild.

es hat etwas seltsam beruhigendes.

es gibt aber 12 todesopfer und 20 weitere mögliche todesopfer.

das ist eine große zahl, ein großes unglück.

man empfindet es aber nicht.

nein, man schaut gerne hin: dieses schiff da, was so seltsam schräg liegt, dann so nah an der küste … das ist gelebte meditation.

aber es birgt schrecken.

das ist das heimtückische: der schrecken ist da, aber wir sehen nichts davon. aus anderen teilen der welt kommen andere bilder: da werden schießereien mit handys gefilmt, die wir dann in den nachrichten sehen.

wir sehen blut und sogar die opfer von bombenanschlägen.

wir sehen autounfälle mit 1,2,3 toten in den nachrichten. auch da schlimme bilder. oft sehen wir den abtransport durch krankenwagen.

aber bei diesem schiff ist es anders.

gestern sah man, wie anverwandte der opfer oder der vermissten (oder aus beiden gruppen?) an das wrack herangefahren wurden. das tat einem weh.

sonst aber tut nichts weh.

nein, dieses schiff tut einem nicht weh. alle bilder, die wir bekommen, haben eine seltsame schönheit, eine stattlichkeit, eine gelassenheit, die wir sonst so sehr im leben vermissen.

in dieser hektischen zeit!

das schiff hat alles an hektik hinter sich gelassen, wobei man sich so große schiffe sowieso nie hektisch vorstellen kann.

dann haben wir hier also trotz des unglücks ein neues bild unserer zeit.

wir haben die angehaltene zeit in würde, aber auch das verschwinden der opfer. ein unglück, dessen bilder kaum etwas von einem unglück an sich haben, bis auf die tatsache, dass man mit diesem schiff derzeit nicht mehr fahren kann.

anders in new york. 9/11.

diese zusammenbrechenden türme, das ist auch ein bild, welches mit ästhetik aufgeladen war, aber es wurden immer dann auch rennende menschen gezeigt, staubwolken, gesichter des schreckens. insofern ist new york doch ganz anders.

wir lieben dieses schiff schon fast. die „costa concordia“, was „küste eintracht“ heißen könnte.

es sollte da liegenbleiben können, für alle zeit. leider wird es rutschen und rutschen, bis alle felskanten abgeschrappt sind.

sie könnten doch tischtennisbälle hineinblasen.

vielleicht ist es so schwer, dieses schiff, dass diese gute, alte methode nicht funktioniert. wir wir wissen nichts von den einzelheiten.

wir wissen auch nichts von den vermissten opfern.

auch das ist wahr. bei anderen ereignissen gibt es bilderleisten in den medien, wo alles über die opfer und/oder die vermissten berichtet wird. auch das scheint bei diesem unfall anders.

es bleibt der koloss.

… und dieses gefährlich schöne bild vom untergang.

jedoch gilt auch: wir können nicht darüber hinweglügen, wie diese bilder aus giglio bei uns wirken. ein unglück, das keines zu sein scheint …

… denn das schiff liegt so wundervoll ruhig und besonnen da.

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Um eine Planinsolvenz von dem wenig gemochten Unternehmen schlecker weiß KLAUSENS

wie wenig galten ihnen offenbar die einfachen menschen, verkäufer und verkäuferinnen, die sich bei geringstwenigsten löhnen und schlimmer atmosphäre durchschlagen mussten.

wie oft wurden diese märkte in ihrer spärlichkeit überfallen. man wusste das. man nahm das hin. mitarbeiter wurden durch solche überfälle traumatisiert. manche erlebten das mehrfach.

ein einziges trauriges drama: von schlecker haben wir selten gutes gelesen.

oft aber schlechtes. auch wie sie mit den rechten der mitarbeiter umgingen, mit den arbeitsbedingungen, mit den gewerkschaften.

die idee war offensichtlich: wenn man seine mitarbeiter nicht gut behandelt, erobert man die welt.

und nun erobern sie die welt der insolvenz.

sie sind zahlungsunfähg.

sie können zurückkommen. aber anders.

sie sollen ganz anders zurückkommen. mit moral. mit anstand. mit echten werten.

sie sollen die mitarbeiter und mitarbeiterinnen auf händen tragen.

nur so kann es gehen.

eine welt des geldes ist nichts.

eine welt ohne (andere) werte als profit ist erst rechts nichts.

eine welt, in der politiker mit unternehmen hand in hand arbeiten, die „wertlos“ sind … und doch verdienen wollen, ist nichts.

eine welt, in der der die menschen nichts zählen, aber der umsatz alles, ist nichts.

schlecker repräsentierte für mich immmer eine solche welt: kalt, rücksichtslos … und nun auch: erfolglos.

mir tun die menschen leid, die um ihre arbeitsplätze bangen.

mir auch. aber ich sagte ja: schlecker darf vielleicht zurückkommen. viele unternehmen kommen aus der insolvenz zurück.

aber nur ganz, ganz anders. besonders bezogen auf die „werte“.

adieu, du altes schlecker. ändere dich! (ich habe dich bislang wegen der schlimmen dinge, von denen man hörte, immer gemieden. vielleicht kam deshalb zu wenig geld in die kasse.)

erst dann, wenn auch klau|s|ens und zweitklausens zu schlecker gehen, kann es diesem unternehmen wieder gutgehen.

das kann doch nicht schwer zu begreifen sein!

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Den Protest des Internets erlebt KLAUSENS

klau|s|ens, du bist zu spät! der protest war gestern!

ich dokumentiere heute den protest von gestern.

ach so, ach so. das eine folgt dem anderen.

der bericht von heute bezieht sich auf die aktion von gestern.

sie haben in den USA protestiert.

sie haben gegen zwei gesetzte protestiert, wonach man im internet sperren kann. „Die Kritiker werfen den Gesetzesinitiativen – SOPA (Stop Online Piracy Act) im Repräsentantenhaus und PIPA (Protect IP Act) im Senat – vor, die offene Struktur des Internets zu gefährden. In den Gesetzentwürfen ist unter anderem vorgesehen, den Zugang zu ausländischen Websites zu sperren, wenn dort illegal geschützte Werke angeboten werden. Dabei sollen die Internet-Provider beanstandete Websites über eine Manipulation des Domain Name Systems (DNS) quasi unerreichbar machen“. (Zitat nach BERLINER MORGENPOST, die dpa als Quelle hat.)

das internet scheint wie ein wasserleitungssystem: in allen ländern fließt es, überall will man aber auch die leitungen sperren.

in den USA geht es um illegales laden im netz. man will angeblich die stoppen, die inhalte nehmen, die ihnen nicht gehören. beispiel: der teure hollywoodfilm steht auf einer tauschbörse. warum? er wurde einfach „geklaut“. im kino abgefilmt, dann ins netz gestellt.

als urheber (als autor und künstler) finde ich das illegale auch nicht gut. denn so werden alle urheber ihres tuns beraubt – und zwar von anderen, die nur klauen können.

das ist eine der brennenden fragen der zeit: wem gehört deine kreativität?

und deine? klau|s|ens? deine? (also unsere!)

ist kreativität ein teil des einen menschens? des EGO? oder gehört sie allen?

die räuber wollen, dass alles allen gehört.

aber auch die PIRATENPARTEI.

die einen tun es aus gier, die anderen als politik, also als prinzip.

wem gehört was warum?

gehört meine seele denn mir?

meine idee vom ICH?

wem gehört mein leib?

nicht dem herrgott?

ich weiß es doch nicht: wir beide gehen doch davon aus, dass es diesen nicht gibt. – wem gehört die natur? die polkappen? das klima?

schade aber auch: die besitzverhältnisse müssen immer geklärt sein. so ist u.a. der kapitalismus. besitz ist alles.

wem gehört ein genie? wem gehört beethoven?

allen? den bonnern? den österreichern? (was sagt das markenrecht? und das urheberrecht?)

die dinge sind sehr vertrackt … und nun wird alles in frage gestellt.

das internet saust … und mit ihm die diebe.

sie klauen bilder und filme und texte und ideen.

sie klauen online gelder von bankkonten.

die diebe wollen ein freies internet, wo man alles haben kann. alles.

auch die verbrecher und menschenverführer wollen ein freies internet. die pornokönige. sie alle wollen ein freies internet.

aber auch die demokraten und befreier. die unterdrückten menschen der welt. die unterdrückten völker der welt.

alle wollen ein freies internet. freie und unfreie und auch hinterhältige wollen ein freies internet.

dabei ist niemals alles „frei“.

selbst demonstrationen in deutschland sind nicht „frei“, sondern müssen (in der regel) beantragt werden.

also: wie weiter?

ich kann es dir nicht sagen: so wenig zensur wie nötig!

und wenn jemand mit schlimmen lügen daherkommt? nehmen wir die schlimme auschwitzlüge?

dann haben wir wieder das problem: eine freie welt wird immer auch grenzen dieser freiheit definieren, um sich selbst nicht aufzulösen.

und da in den USA?

da fühlt mich sich immer schon extra frei. man fühlt sich zudem als erfinder des internets, was wohl historisch auch als wahr gelten dürfte.

deshalb darf an diesem internet nicht gekratzt werden.

ja, so fühlen viele, aber nicht alle, wie die gesetzesvorhaben gezeigt haben.

deshalb war gestern zu bestimmten teilen das internet in den USA schwarz oder wirkte schwarz. deshalb. viele seiten. WIKIPEDIA war ja auch nicht zugänglich.

wir dokumentieren, was wir gestern auf der WORDPRESS-site vorfanden. (auch auf der deutschen site übrigens.)

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