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Zu Westerwelles Populismus und Tösen und Sausen und Blenden hat KLAUSENS eine Meinung

klau|s|ens, gestern war wieder ein donner und ein getöse und ein getue und ein lärm und ein theater.

es leben die populisten. ein „hoch!“ auf die populisten!

ist es denn populär, was westerwelle tut?

populär ist das, was ankommt.

kommt es denn an? dieses plakative getue um leistung und mittelstand.

das ist die alte frage. der populist ist sich für nichts zu schade. er hackt auf allen volksgruppen herum, wenn es ihm etwas bringt oder bringen möge.

du meinst, westerwelle sucht das volk?

westerwelle sucht den teil des volkes der zwischen 6 und 15 % der stimmen liegt. dafür verzichtet er auf den teil des volkes, den er sowieso nicht bekommen kann.

ach herrjeh.

ja, so sind sie, so sind sie alle. dann liest und hört man die plakativen sprüche, die zugleich so viel an unheil anrichten.

du hast es dir angeschaut?

nur wenige minuten. nicht mehr. ich wollte es mal wieder sehen, wie der populismus funktioniert. dazu eignen sich die aschermittwochreden sehr gut.

der populismus funktioniert wie die sekten.

wie genau?

sie hämmern und hämmern, bis jeder es nachplappert. irgendwann träumst du von dem ewigen quatsch von „leistung“ und „leistungsträger“ und „mittelstand“ und „leistungsgerechtigkeit“ … und wie es alles heißt.

funktioniert es denn?

FDP-mitglieder, wenn sie dann vor der kamera befragt werden, plappern den unsinn dann brav nach. gehirnwäsche bester machart. es sind nur schlagworte, nur parolen, es steckt keine weisheit dahinter, nur eine eindeutige absicht.

dann sind parteiführer wie sektenführer?

wenn man diese auf dem politischen aschermittwoch erlebt, muss man das offenbar so sehen.

und westerwelle?

er ist derzeit einer der schlimmsten. dafür beleidigt und denunziert er arme arbeitslose, die nichts dafür können, wenn sie dann sehr bald auch in HARTZ IV absinken. diese menschen werden instrumentalisiert, um dem populismus güte zu tun. aber es gibt keine arbeit für sie. man macht gesellschaftliche opfer zu den sündenböcken. es ist so billig, und so primitiv … und es erinnert so sehr an den deutschen ungeist in der zeit 1933 bis 1945 (und davor).

was denkst du über unsere politiker?

ich bin immer wieder erschüttert, wie sie charakterlich ausgestattet sind. es gibt keine grenzen. alles ist „opportun“ – und morgen kann wieder einer auf den ausländern rumhacken, weil es dem populismus dient. sie zünden ständig feuer, bringen die gesellschaft in wallung, machen alle übereinstimmungen kaputt. sie bedrohen den gesellschaftlichen frieden. alles nur, weil sie „erfolg“ brauchen. geert wilders aus den niederlanden lässt grüßen. mir schaudert!

wie schrecklich.

ich erinnere mich an „kinder statt inder“ von rüttgers. ich vergesse das nicht, und wenn er sich 1000-fach nun als freund der kleinen leute aufspielt. und ich sehe auch immer wieder diesen herrn roland koch vor meinem auge, der – ebenso wie rüttgers – auf alles menschliche mit worten einschlägt, wenn es etwas „erbringen“ könnte.

dann können wir von einer verluderung der politischen landschaft sprechen?

gewiss, denn ich sehe eigentlich kein gesicht in der politik, das mir noch glaubwürdig erschiene. die populisten haben das zepter ergriffen und deutschland unter ihrer kontrolle.

die sektenführer also. politiker als sektenführer von und für millionen.

genau die. ich bin voller abscheu und ekel vor diesem typus mensch.

da wird einem ja angst und bange.

nicht nur „einem“, sondern uns allen.

dann hämmer du doch auch?

ich soll jetzt so werden wie die?

ich denke, dass der populismus die welt erobern wird. nein, schon erobert hat.

dann würde ich mal so sagen: „schriftsteller und schreibende sollten von der teilhabe am gesellschaftlichen diskurs ausgeschlossen werden, weil sie sowieso nichtsnützig sind.“

ja, ja, es wird schon langsam. du bekommst es noch hin. übe nur weiter. alles muss knapper daherkommen, schlagwortartig. sätze sind schon zu lang.

wirklich?

ja, ja, es muss noch kräftiger und gemeiner daherkommen. aber der ansatz ist schon ganz gut. vielleicht wird westerwelle deinen spruch von den „nichtsnutzschreibern“ noch aufgreifen. populisten können alles gebrauchen, was nutzen verspricht. und moral ist neben dem anstand für sie nur eine spielwortfigur.