Klausens Offener Brief an Jürgen Milski

„Für Jürgen Milski – bitte weiterleiten –

OFFENER BRIEF

Von: Klausens = Klau|s|ens

An: info@beverly.de
Cc: blm@blm.de
Datum: 11.02.08 12:41:15 Uhr

Sehr geehrter Herr Milski,

ich schreibe diesen OFFENEN BRIEF an Sie, weil ich Sie einerseits sympathisch finde und andererseits doch überaus erschüttert bin.

Sie treten hier und dort auf und geben sich als der nette Kerl, der Mensch von Nebenan, der Junge mit Herz. In der Sendung BIG BROTHER achten Sie als (Außen-)Moderator immer darauf, für jedes Tränchen hier oder da auch einen Trost zu vergeben, und sei es nur durch eine kurze Umarmung.

Man denkt: „Der Jürgen“ ist ein ganz netter Mensch.

Dieses ist aber nur die eine Seite der Medaille. Und zwar die Seite, die Sie gerne darstellen wollen.

Zugleich aber, und das ist das Schlimme an allem, täuschen Sie aktiv und offensiv Millionen von Menschen, die Ihre Sendungen zum „Gewinnen“ unter ganz falschen Gewinnhoffnungsvoraussetzungen ansehen. (Als Beispiel ein Auszug der von Ihnen moderierten Sendungen – OHNE BIG BROTHER – in der Woche 11.2.2008 bis 17.2.2008, von Ihnen selber veröffentlicht, auf Ihrer Homepage, unter „Tourdaten“.)

13.02. Mittwoch Moderation bei 12:30 – 15:00 Uhr: Bei uns
13.02. Mittwoch Moderation bei 23:00 – 02:00 Uhr: Call Big Brother
14.02. Donnerstag Moderation bei 12:30 – 15:00 Uhr: Bei uns
15.02. Freitag Moderation bei 23:00 – 02:00 Uhr: Call Big Brother
16.02. Samstag Moderation bei 18:30 – 21:30 Uhr: Der unfassbare Gewinn
16.02. Samstag Moderation bei 23:00 – 02:00 Uhr: Alles auf Rot
17.02. Sonntag Moderation bei 18:30 – 21:30 Uhr: Der unfassbare Gewinn
17.02. Sonntag Moderation bei 23:00 – 02:00 Uhr: Alles auf Rot.

Das sind immerhin 8 Sendungen von einigen Stunden Gesamtlänge. In diesen Sendungen geht es überaus seltsam zu.

Die Menschen werden aufgerufen anzurufen (immer wieder: anzurufen) … und bezahlen für jeden Anruf Geld. Auf Dauer natürlich sehr viel Geld. Dieses Verfahren des zum-Anrufen-Animierens geht bisweilen über Stunden so. Oft wird Druck ausgeübt: durch eingeblendete Digital-Uhren, durch eine laute und hektische Stimme, durch Geräusche, durch diesen Buzzer und anderes – Aber wer gewinnt? Und wann? Und wie oft? Und nach welcher „Logik“?

Man weiß, wie der Sender 9LIVE hier Menschen im schlechten Sinne „verführt“.

Und man weiß auch, dass es nichts mit „Gerechtigkeit“ zu tun hat, sondern dass hier ein Redakteur oder Aufnahmeleiter oder Regisseur oder Wer-auch-immer irgendwann nach Gutdünken entscheidet, wann überhaupt ein Anrufer in die Leitung kommt. Der scheinbare Zufall des Glücks ist eine verzögerte Willkür eines Mannes, der immer das „eingehende Geld“ im Auge hat, welches sich durch die Anrufe selber für den Sender generiert.

Die Zuschauer aber denken tatsächlich, sie bräuchten nur Glück zu haben. Und dieses „Glück“ würde zumindest gerecht vergeben.

Dieses Call-In-System ist meiner Meinung nach im höchsten Maße verwerflich.

Noch verwerflicher aber ist, dass Sie aktiv an diesem Unterfangen mitwirken, Herr Milski, und keinerlei Scham zu kennen scheinen. Der „liebe Jürgen“ ist wissentlich und wollentlich daran beteiligt, den Menschen Geld aus den Taschen zu ziehen.

Ich möchte an dieser Stelle nur an EINEN kritischen Beitrag erinnern, der dieses Tun von 9LIVE und anderen Sendern aufgreift. Ein Beitrag der Sendung PLUSMINUS vom Mai 2007. Darin berichteten zwei ehemalige Mitarbeiter von 9LIVE.

Nach den Vorgaben soll der „Hot Button“ bei Call-In-Gewinnspielen auf dem Zufallsprinzip basieren. Aber: Ausschlaggebend für den Zuschlag des „Hot Buttons“ sei auch die Anzahl der Anrufer, aus denen sich der Sender finanziert, sagten die ehemaligen 9Live-Mitarbeiter dem ARD-Magazin „Plusminus“. (Sehen Sie auch diesen ARD-Textbeitrag zum Thema:
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,b5qb6ljo2gso2ooj~cm.asp)

An dieser Stelle ist nicht der Platz, die ganzen Vorgänge im Einzelnen aufzuführen. (Sie werden diese ja kennen!)

Es erschließt sich aber sehr schnell jedem wachem Beobachter der Sendungen, dass hier nicht alles human und anständig zugehen kann. Hinweise auf „Treffen Sie die freie Leitung“ bzw. „Treffen Sie die freie Leitung im richtigen Moment“ – wobei niemand die „freien Leitungen“ noch das „Treffen“ am Bildschirm sehen kann – sprechen für sich und sind per se alles andere als vertrauenswürdig – zumal wenn kein offiziell bestellter Notar im Studio zu sehen ist, der hier mit seinem Namen und seinem Amtstitel dafür birgt, dass alles rechtens und sauber und 100% anständig ist.

Dass dieses Tun von der „Bayerische Landeszentrale für neue Medien“ immer noch geduldet wird, ist ein extra Kapitel der traurigen Angelegenheit.

Bayerische Landeszentrale für neue Medien
Heinrich-Lübke-Str. 27
81737 München
Telefon: 089/6 38 08 – 0
Fax: 089/6 38 08 – 340
E-Mail: blm@blm.de

Hier sehe ich auch einen großen Unterschied zum LOTTO, beispielsweise, weil dort die Gewinne klar und logisch in Abhängigkeit von eingezahlter Summe und Trefferquote ausgeschüttet werden. LOTTO ist im Prinzip von Einzahlen und Ausschütten noch durchschaubar. Die Ziehung der Lottozahlen stellt reales Geschehen dar, notariell dauerhaft und sehr akribisch geprüft, mit real kontrollierbaren Konsequenzen. Sofern man die richtigen Zahlen getippt hat, bekommt man auch mit Sicherheit den Gewinn.

Die Geld-Gewinnsendungen von 9LIVE (und anderen Sendern dieser CALL-IN-TV-Hausse) funktionieren aber so nicht.

Mein Brief appelliert an Ihre Moral und an Ihr Gefühl von Scham, Herr Milski.

Wie können Sie ernsthaft solche Sendungen moderieren und dadurch auch mitverantworten, und zugleich in der Öffentlichkeit den „Guten Menschen von Köln“ spielen wollen?

Das geht doch nicht!

Kommen Sie zurück in die Zone wahrer Menschlichkeit! Lassen Sie die Call-In-Sendungen bei 9LIVE einfach sein. Setzen Sie sich vielmehr aktiv für die Verhinderung solcher Sendungen ein!

Konzentrieren Sie sich fortan auf Ihre Karriere des Singens und der Moderation. Bleiben Sie dabei immer anständig!

Verdienen Sie Ihr Geld nur, wo die Menschen nicht mit Absicht getäuscht und wissentlich um ihr Glück betrogen werden. Verdienen Sie nur da Geld, wo Sie ein reines Gewissen haben und haben können!

Ihr Herz und Ihre Seele und viele, viele Menschen werden es Ihnen danken!

Herzlich: Klausens = Klau|s|ens, Armer Weltkünstler der reichsten Täuschung

Copyright: Königswinter-Oberdollendorf 11.2.2008, Montag:
Klau|s|ens in allen Schreibwaisen und -weisen, u.a. als Klau§s$ens oder
Klau$s$ens oder Klau€s€ens (© Klau|s|ensĦķΩ7 – Klau’s’ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens)“

(siehe den brief auch hier: http://www.klausens.com/klausens_offener_brief_an_juergen_milski.htm)

5 Antworten zu “Klausens Offener Brief an Jürgen Milski

  1. SOLANGE HERR MILSKI NE MENGE GELD DAMIT VERDIENT
    WIRD ER EIN TEUFEL TUN UND AUFHÖREN, WETTEN?
    WIE HEISST ES SO SCHÖN, GELD STINK NICHT!
    IM DIESEN SINNE
    LG YANNIS

  2. Schließe mich meinem Vorposter an, die Big Jürgen Zeiten sind vorbei und Herr Milski scherrt sich nen Dreck um die Menschen die da mit hoffnung anrufen, weil Hr. Milski sie auch noch dazu animiert, echt erbärmlich…
    Schade, da er mal nen großer Symphatieträger war, na ja so ist das eben wenn man seine Seele an den Teufel verkauft.

    Btw. man lese mal das Interview in der sueddeutschen Zeitung. Ihm ist es egal das die Leute da anrufen, er schläft dennoch gut ein, kein Wunder wenn man 30.000-50.000€ im Monat verdient, da ist das Kissen gut gepolstert.

  3. Pingback: Was denn? « WAWANO

  4. http://www.petitiononline.com/ZlatkoBo/petition.html der hätte etwas unterstüzung verdient den den zlatko kennt der jürgen nun plötzlich nicht mehr der würde sich nie bei 9 live hinstellen der falsche big brother würde gepuscht

  5. Du hast völlig recht: Milski ist ein eiskalter, gewissenloser Materialist, der von der Naivität und Unwissenheit vieler Menschen profitiert.Ich persönlich finde ihn primitiv, geschmacklos und widerlich.Er hat weder Charakter noch
    Niveau. Für ihn scheint Geldverdienen das Maß aller Dinge zu sein.Er hat weder Bildung noch Menschlichkeit. Auch bei ihm als bekennendem Atheisten wird deutlich,welche Werte heute zählen und wie krank eine Gesellschaft sein muss, die solche Typen wie den Plärrer-Milski toll finden,dem die Natur außer einer dumm-dreisten großen Klappe, Geldgier
    und die „Fähigkeit“, blöde Sprüche zu klopfen, nichts Wertvolles mitgegeben zu haben scheint.Oder haben ihn letztlich nur das Fernsehen und seine wohl dadurch entstandene Publicity-Geilheit zu dem gemacht, was sich heute bei ihm als egomane Selbstdarstellung zeigt.Wenn seine Sendungen wirklich etwas über das Unterhaltungsniveau in unserer Gesellschaft verraten,dann besteht der dringende Verdacht,dass die
    Unterhaltung in Deutschland ihren Tiefpunkt noch nicht erreicht hat.
    Leute wie MIlski bei neun-live und jetzt auch Sport1, wo sich zurzeit auch
    anderer deutscher Moderatorenschrott, wie Sascha Winkler etc.die Klinke in die Hand gibt, tragen wesentlich dazu bei,dass sich das Unterhaltungsniveau auf dem absoluten Nullpunkt befindet, wenn nicht – rein physikalisch betrachtet natürlich nicht möglich – bereits noch darunter.Was MIlski und Co angeht, könnte man durchaus die Vermutung
    haben, dass In der Unterhaltungsindustrie Grenzen nach unten nicht zu existieren scheinen.Derart bodenlos geht es hier seit geraumer Zeit zu.

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