Den eingekleideten Baum als Kunstwerk sieht KLAUSENS

oh, klau|s|ens, gestern klagst du über die kälte des kapitals – und heute erklärst du das resultat zur kunst.

ja, so widersprüchlich ist die welt – gestern ging es um die fällarbeiten für den boulevard für das WCCB bonn, dessen finanzierung gar nicht gesichert ist oder scheint oder so.

und heute?

heute geht es um die bäume, die sie nicht abgehackt haben. (die übriggebliebenen!)

wieviele bäume haben sie denn abgehackt?

ich las von 22 bis über 40, je nachdem, welche quellen man zu rate zieht.

aha!

es gibt einen norbert volpert von stattreisen, der hat wohl alle abgehackten bäume gezählt, und ist auf eine deutlich höhere zahl gekommen, als die stadt offiziell bekanntgab.

aber es sind doch nur bäume.

eben: und so widersprüchlich ist die welt.

wieso?

dieselbe stadt, die bäume abhacken lässt, lässt sie wiederum schützen.

als was?

als bäume, als erhaltenswerte.

und nun?

nun haben wir den holzbretterkranz als installation des schutzes. und es ist ja ästhetisch überaus faszinierend.

das habe ich schon bei 1000 baustellen gesehen.

ja, aber noch nie so schön, wie hier – und das nur unweit vom KUNSTMUSEUM BONN und der BUNDESKUNSTHALLE.

die bäume sind also eine installation?

vielleicht – dieselbe stadt, die bäume fällt, will sich nun als kunst-offen und kunstfortschrittlich wieder pluspunkte holen.

das scheint doch zu klappen.

wieso?

weil du dich an der ästhetik des objektes nun berauschst.

ich bin eben ein vielfältiger mensch – übrigens: dieselbe stadt bonn, die nicht genug von umweltinstanzen und naturbehörden bis hin zur fledermausschutzkonventionsgruppe der UN hier angesiedelt hat und weiter ansiedeln will, fällt bäume, für ein bauprojekt, welches selber auf sehr ungewissen füßen steht.

ja, ja, aber wen interessiert es?

wieso?

jeden tag passieren verbrechen gegen das gemeine volk. aber niemand interessiert sich dafür. das kapital und die politik dürfen weitermachen.

und?

aber die „kunstwerke“ des verschalten baumes, die wiederum werden dann von lächerlingen wie KLAU|S|ENS = ZWEITKLAUSENS euphorisch gefeiert.

du meinst, künstler und politik und kapital ist alles eine soße, am ende?

ja, denn den beweis haben wir doch mit unserem eigenen blogeintrag geliefert. anstatt zu protestieren, lassen wir uns von der idee der „tollen“ kunst in dem bezug zum verlust des baumes wieder besänftigen.

aber ich sehe die eingeschalten bäume als mahnmale für die gefällten. ich deute alles ganz anders. (und auch der untergang der welt wird sie alle noch zu guter letzt für ihre sünden strafen! alle!)

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