Von der Eröffnung der Kunstausstellung „Der Westen leuchtet“ berichtet KLAUSENS

klau|s|ens, du warst gestern bei der eröffnung von „DER WESTEN LEUCHTET“?

ja, ja, diese ganz große und tolle und außergewöhnliche und besondere und herrliche und …

danke, danke, lass mal! übertreibe nicht immer so hemmungslos!

… ausstellung „DER WESTEN LEUCHTET!“

niemand aber sprach von den museumswächtern und -wächterinnen.

eben: die einen wurden gekündigt, neue kamen oder kommen. es ist ein skandal.

die stadt bonn spricht (über oberbürgermeister jürgen nimptsch) … und der herr stephan berg spricht, als leiter des museums, … aber …

keiner spricht von der lage der museumswächter. es ist ein skandal. ich zitiere den bonner general-anzeiger vom 7.7.2010:

### Museumswächter hofften vergeblich auf Verlängerung ihrer Arbeitsverträge

Von Lisa Inhoffen

Bonn. Sie soll der diesjährige Höhepunkt im Städtischen Kunstmuseum werden: die Ausstellung „Der Westen leuchtet“. Sie hat 33 Künstler aus zwei Generationen zu einer breit angelegten Standortbestimmung der Kunstlandschaft des Rheinlandes und Nordrhein-Westfalens versammelt und wird am Freitag eröffnet.

Für etwa zehn ehemalige Mitarbeiter des Kunstmuseums ist der Glanz der Ausstellung bereits erloschen: Die Museumswächter, von denen einige bereits weit mehr als zehn Jahre im Kunstmuseum tätig waren, stehen jetzt auf der Straße.

Hintergrund: Die Stadt Bonn hat vor Jahren die Museumsaufsicht teilweise nach außen vergeben. Im vorigen Jahr erhielt nach einer erneuten Ausschreibung ein neues Unternehmen den Auftrag. Mit Hinweis auf die geplante Schließung des Museums im Juni zur Vorbereitung der neuen Ausstellung erhielten die Mitarbeiter nur befristete Verträge.

Die laufen nun aus, und Anschlussverträge habe es entgegen einstiger Zusagen nicht gegeben, schreiben ehemalige Museumswächter, die nicht genannt werden wollen, dem GA. Ihre Vermutung: Ihr einstiger Arbeitgeber ersetze sie durch schwer vermittelbare Langzeitarbeitslosen, für die es von der Arge Eingliederungshilfen gebe.

So werde gut eingearbeitetes Aufsichtspersonal durch „staatlich subventionierte Arbeitslose“ ausgetauscht.

Ärgerlich für die Betroffenen. Aber eine Praxis, die das Gesetz zulässt, sagt Paul Moser von der Arbeitsagentur. Seine Recherche bei dem gemeinsam mit der Arge geführten Arbeitgeberservice habe indes ergeben, dass jene Wachschutzfirma diese Möglichkeit in „keiner auffälligen Weise“ ausgeschöpft habe.

Im Stadthaus vermutet man, dass das Ganze eher mit der vom Gesetzgeber festgeschriebenen starken Einschränkung hinsichtlich einer Verlängerung von Zeitverträgen zusammenhängt. Einfluss auf die Personalpolitik der Wachschutz-Firma könne die Stadt Bonn aus vertraglichen Gründen nicht nehmen.

### Artikel vom 07.07.2010

diese „herrliche“ kunst wird auf dem rücken der kleinen leute ausgetragen, die keinen sicheren arbeitsplatz mehr haben. bonn brüstet sich mit der entwürdigung der arbeit, mit der verrottung der arbeitsverhältnisse, mit dem sieg der willkür. aber man spricht es nie aus. man tut schlimmes, aber man schweigt dazu.

alle kunst lebt so schrecklich gedeihlich auf dem rücken der moral. kunst beutet aus. kunst ist herzlos. kunst will nur ruhm. kunst wird groß, indem sie die kleinen tritt. widerlich! die kunst lebt von den reichen mentoren und förderern und sponsoren … von den eitlen und feisten …

… aber sie beutet die kleinen leute aus, die eben diese kunst bewachen oder bewachen sollen. und auch kein künstler protestiert!

und das kunstmuseum bonn und die stadt bonn gehen so einen überaus unrühmlichen weg.

man könnte weinen und fluchen.

aber die menschen stehen da, in der schwülen hitze des 9.7.2010, freitag. der OB von bonn redet, der herr berg redet … alle werden applaudieren … diese gewagte ausstellung … diese „positionen“, diese ewigen „positionen“ …

… und berg nennt tausende von namen, um sich nett und anständig zu bedanken: künstler, mitarbeiter, helfer, sponsoren, alles das. (auch -innen natürlich.)

… aber er nennt nicht die museumswächter und -wächterinnen, die es vielleicht schon nicht mehr gibt.

weil es schon wieder ganz andere sind. ex und hopp!

weil man zeitarbeit macht, und bäumchen-wechsele-dich. alles das.

und wir sollen die kunst preisen und den „wurf“ dieser großen super-ausstellung „der westen leuchtet“!

da haut doch etwas nicht hin.

da geht doch etwas nicht zusammen.

aber keiner protestiert.

doch! ein künstler protestiert: KLAUSENS, der große klau|s|ens, kämpfer für das humane, rächer aller bösartigkeiten, helfer der entrechteten, künstler des sozialen als wahrhaftigkeit des anstandes.

nun übertreibe mal nicht. die leben doch alle noch! die wächter!

dennoch. brecht fragte schon: „wer baute das siebentorige theben? in den büchern stehen die namen von königen …“

deine museumswärter und -rinnen haben diese aufstellung aber nicht aufgebaut.

aber sie sind die „conditio qua non“, dass es solche ausstellungen überhaupt gibt.

jetzt haben wir gar nicht über die ausstellung gesprochen!

das kommt noch. ich habe ja noch blogeinträge übrig. und die gedichte kommen ja auch: http://www.klausens.com/der-westen-leuchtet.htm

deine gefürchteten LIVE-gedichte?

aber ja.es sind unsere, klau|s|ens. wir schreiben sie immer zusammen.

und wenn hast du zu einem kunstwerk verramscht? also: wir?

das war der OB jürgen nimptsch, der die ersten begrüßungsworte gestern sprach.

ORIGINALVERSION mit Fettdruck und allen Bildern
und allen Links bei KLAUSENS BLOGG (mit 2 G !!!)
KLAU|S|ENS – LOG – W E L T L I N G
http://klausens.blogg.de

HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS: http://www.klausens.com

Eine Antwort zu “Von der Eröffnung der Kunstausstellung „Der Westen leuchtet“ berichtet KLAUSENS

  1. Nachdem das WM-Getröte nun endlich vorbei ist, haben vielleicht schon ein paar Mitbürger mitbekommen, was die Bundesregierung uns in der Zwischenzeit klammheimlich untergejubelt hat.
    Dazu kann man nur sagen:

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