Das Unrecht der Welt und KLAUSENS

klau|s|ens, das unrecht der welt, das unrecht des lebens, das unrecht der existenz winkt wieder an allen orten.

wir nehmen den seit donnerstag toten NS-mordtäter klaas carel (carl) faber … und wir nehmen diese beiden mönche, die sich gerade in tibet (lhasa) voller verzweiflung angezündet haben, einer starb.

es sind zwei dinge, die wir schon vor einigen wochen in einem gedicht abgebildet haben.

… weil sie immer wieder auftauchen: böse überleben ohne strafe und gute unterziehen sich einem marytrium … oder werden diesem unterzogen. der eine kommt durch, der andere nicht.

das kommt, weil die begriffe „gut“ und „böse“ vom menschen gemacht sind.

gewiss, alles wird vom menschen gemacht. das schicksal kennt nur das schicksal in seiner willkür, der mensch aber baut sich kleingeistig gedanken- und religionsgebäude, um dem einen sinn zu geben. – wie lächerlich er doch ist, der mensch.

zum glück gibt dieses gedicht:

UNGLÄUBIGER AN GLÄUBIGE

Es gibt Ungläubige, die ermordet werden.
Es gibt Gläubige, die ermordet werden.

Es gibt Schlechte, die verhungern.
Es gibt Gute, die verhungern.

Es gibt Fiese, die leben wie die Könige.
Es gibt Feine, die leben wie die Könige.

Es gibt Humanisten, die bis zum bitteren Ende leben.
Es gibt Egoisten, die bis zum süßen Ende leben.

Es gibt arme Reiche und reiche Reiche.
Es gibt kranke Gute und verdammt gesunde Schlechte.

Es gibt unschuldige Juden, die grausam ausgelöscht wurden.
Es gibt grausamste Nazi-Täter, die niemals ihre Strafe fanden.

Es gibt gute Böse und schlechte Feine. Beide dickleibig.
Es gibt gläubige Verbrecher und ungläubige Altruisten.

Es gibt von allem alles.
Es gibt auch abscheuliche Gebildete. Oder saudumme Wohltäter.

Es gibt schlechte Schlächter, die zugleich hochangesehen sind.
Es gibt bestialische Herrscher, vor denen man sich zu oft verbeugt.

Es gibt viele, die leben munter ihre Tage der gemeinen Taten.
Es gibt zu viele, die Opfer derer von der oberen Zeile werden.

Es gibt Verzweifelte, die anderen das Leben nehmen.
Es gibt Mönche, die sich als Widerstandsakt selbst verbrennen.

Es gibt kurze sinnvolle
Und sinnlose, zugleich aber überdeutlich und wesentlich zu lange Sätze.

Niemand weiß, warum was wieso passiert.
Es gibt keine Regel – außer der Willkür.

Wer daran glaubt, ist selber schuld.

Copyright Klau|s|ens in allen Schraibwaisen und Schreibweisen, u.a. als Klau+s+ens oder Klau(s)ens oder Klau$s$ens, am 17.3.2012, Samstag, Königswinter-Oberdollendorf, gegen 9:25 bis 9:40 Uhr MEWZ. http://dichterblog.blogg.de/eintrag.php?id=409

ein schönes gedicht.

ich bitte dich, das passt doch bei dieser thematik ganz und gar nicht.

vielleicht gibt es (nur) eine schönheit des menschlichen scheiterns. siehe es doch einmal so.

mir reicht schon, dass ich zu teilen fatalist bin. aber da noch von einer „schönheit“ zu sprechen?!

HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS: http://www.klausens.com

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